Prof. Dr. Arnulf von Scheliha, Jun.-Prof. Dr. Markus Rüsch
Sommersemester 2025, Hauptseminar 010675: zum Vorlesungsverzeichnis
Umweltethische Diskurse in Buddhismus und Christentum
In diesem interdisziplinären und interreligiösen Seminar wollen wir uns mit grundlegenden Fragen der Umweltethik aus christlicher und buddhistischer Sicht beschäftigen. Ein Schwerpunkt der vergleichenden Analyse wird die Frage sein, wie aus religiösen Weltanschauungen bestimmte ethische Konzepte und Handlungsnormen abgeleitet werden. Dabei werden nicht nur umweltethische Probleme im engen Sinne berührt, da diese immer auch auf fundamentalen Einstellungen aufbauen. Hierzu gehören die Anthropologien, das Naturverständnis und die grundlegende Einstellung zu einer verantwortlichen Lebensführung. Auch wenn diese Aspekte innerhalb des Seminars nicht vollständig untersucht werden können, soll die Beschäftigung mit ihnen uns gegenüber den verschiedenen Voraussetzungen umweltethischer Urteile sensibilisieren. Daher werden wir uns innerhalb des Seminars mit einem Ausschnitt der Fülle verschiedener Strömungen der beiden Religionen beschäftigen, nämlich dem Christentum aus evangelisch-theologischer Perspektive und dem Buddhismus in der Ausprägung des Mahayana. Interessant wird zu sehen sein, ob und wie Vertreter:innen beider religiöser Strömungen auf die Konzepte der jeweils anderen reagieren. Am Ende des Semesters werden die Studierenden nicht nur ihr Wissen zu christlichen und buddhistischen Vorstellungen im Feld der Umweltethik erweitert, sondern auch Werkzeuge erlangt haben, mit denen sie religiös fundierte Sätze der Umweltethik als solche identifizieren und aus den religiösen Schriften umweltethische Implikationen ableiten können.