Der Wechsel zur weiterführenden Schule

Nach dem 4. Schuljahr wechseln Grundschulkinder zur weiterführenden Schule. Schüler*innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf haben hier die Wahl zwischen einer Förderschule und einer Allgemeinen Schule des Gemeinsamen Lernens (z. B. Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Gesamtschule).

 

Das Forschungsprojekt „Schulformempfehlungen nach dem Gemeinsamen Lernen (SeGeL)“

In unserem Forschungsprojekt „SeGeL“ von den Universitäten Münster und Köln untersuchen wir den Übergangsprozess für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SPF) in den Bereichen Emotionale-Soziale Entwicklung (ESE) und Lernen (LE). Für die Diagnostik am Übergang sammeln die Lehrkräfte im Laufe der Grundschulzeit viele wichtige Informationen über die Schüler*innen. In unserem Projekt wollen wir herausfinden, wie Lehrer*innen Informationen zur Einschätzung der Kinder sammeln. Außerdem wollen wir wissen, welche Informationen sie für die Diagnostik am Übergang nutzen. Um diese Fragen zu beantworten, führen wir zwei Studien durch.

 

Mit der ersten Studie beginnen wir nach den Sommerferien. Wir werden mit zwei Methoden arbeiten:

1) Interviews

Wir interviewen Klassenlehrkräfte und sonderpädagogische Lehrkräfte, die Kinder mit den Förderschwerpunkten ESE und/oder LE unterrichten. In den Interviews sprechen die Lehrkräfte über ihre Erfahrungen mit dem Grundschulübergang. Um diese Erfahrungen möglichst genau und verständlich zu berichten, erzählen sie dabei auch von einzelnen Kindern. Die Lehrer*innen nennen Aspekte, die sie mit Blick auf den Übergang für dieses Kind wichtig finden (z. B. das Arbeitsverhalten). Sie erklären, wie sie diese Informationen sammeln sowie dokumentieren und mit welchen Personen sie im Rahmen der Diagnostik am Übergang sprechen. Die Lehrer*innen berichten nur mit Ihrer Zustimmung über Ihr Kind.

Auch mit Ihnen als Erziehungsberechtigte von Kindern mit den Förderschwerpunkten ESE und/oder LE würden wir gerne Interviews führen. Wir möchten dabei erfahren, wie Sie die Beratung der Lehrkräfte am Übergang erleben und wie Sie zu Ihrer endgültigen Entscheidung für eine Schulart gelangen.  Wir interviewen Sie nur mit Ihrer Zustimmung.

2) Untersuchung von Dokumenten

Wir sammeln und lesen Dokumentations- und Beobachtungsbögen, Förderpläne und Gutachten über die Kinder, von denen die Lehrkräfte in den Interviews berichten. Diese Dokumente helfen uns, zu verstehen, wie die Diagnostik am Übergang eines einzelnen Kindes abgelaufen ist. Die Lehrer*innen geben uns diese Dokumente über Ihr Kind nur, wenn Sie zustimmen.

 

In der zweiten Studie führen wir eine schriftliche Online-Umfrage mit Lehrer*innen durch. Bei dieser Befragung geht es nicht um einzelne Kinder.

 

Sie haben Fragen? Unter „Personen“ finden Sie die Kontaktdaten aller Projektmitarbeiter*innen sowie eine allgemeine E-Mail-Adresse des Projekts. Kontaktieren Sie uns gerne.

FAQ-Bereich für Erziehungsberechtigte

  • Welche Informationen möchten wir von den Lehrkräften über Ihr Kind haben?

    In den Interviews: Die Lehrkräfte beschreiben Ihr Kind mit Blick auf den Übergang. Sie nennen dabei Aspekte, die sie für den Wechsel Ihres Kindes auf die weiterführende Schule wichtig finden. Dazu können zum Beispiel die Leistungen und das Arbeits- und Sozialverhalten Ihres Kindes zählen. Wir fragen die Lehrkräfte, wie sie solche Informationen gesammelt und dokumentiert haben.

    Dokumente: Die Lehrkräfte bringen zum Interview Dokumente mit, die sie zur Einschätzung Ihres Kindes nutzen. Dazu zählen zum Beispiel Notizen, Beobachtungsbögen, Förderpläne, Gutachten, Tests, Klassenarbeiten und Zeugnisse. Anhand solcher konkreter Unterlagen erklären uns die Lehrkräfte, wie sie die Diagnostik am Übergang gestalten. Die Dokumente können uns in Kombination mit den mündlichen Erzählungen und Erläuterungen im Interview einen umfassenden Einblick in die Arbeit der Lehrkraft geben.

  • Welche Informationen möchten wir von Ihnen (auch über Ihr Kind) haben?

    Im Gespräch fragen wir Sie nach Ihrer persönlichen Sichtweise auf den bevorstehenden Wechsel Ihres Kindes auf die weiterführende Schule: Dabei interessiert uns vor allem, wie Sie den Übergangsprozess Ihres Kindes wahrnehmen. Wir möchten wissen, wie Sie (gemeinsam mit Ihrem Kind) zu der Entscheidung für eine Schulform kommen: Welche Informationen nutzen Sie selbst im Entscheidungsprozess?

  • Wie sieht Ihre Unterstützung bei unserer Studie aus?

    Sie können uns auf 2 Wegen helfen:

    1) Sie geben uns Ihre Zustimmung dafür, dass uns Lehrkräfte übergangsrelevante Informationen zu Ihrem Kind geben dürfen. Diese Informationen erhalten wir in Interviews mit der Klassenleitung und der sonderpädagogischen Lehrkraft Ihres Kindes. In diesen Interviews zeigen uns die Lehrer*innen auch übergangsrelevante Dokumente Ihres Kindes (z. B. Förderpläne, Gutachten, Lernzielkontrollen, Klassenarbeiten und Zeugnisse). Von solchen Dokumenten fertigen wir Kopien an. Die Interviews zeichnen wir als Audio-Dateien auf. Mit Ihrer Unterschrift in der Einwilligungserklärung stimmen Sie diesem Vorgehen zu.

    2) Sie erzählen uns in einem Gespräch von Ihrer persönlichen Sicht auf den Wechsel Ihres Kindes auf die weiterführende Schule. Das Gespräch wird etwa 30-45 Minuten dauern und findet im Zeitraum xy statt. Es ist ein Gespräch zwischen Ihnen und einer Projektmitarbeiterin. Sie entscheiden, an welchem Ort dieses Gespräch stattfindet. Wir können auch digital miteinander sprechen. Einen Termin vereinbaren wir in Absprache mit Ihnen, sodass dieser sich für Sie gut einrichten lässt. Das Gespräch nehmen wir mit Ihrer Zustimmung als Audio-Datei auf.

     

    Die Unterstützung auf den zuvor genannten Wegen ist freiwillig. Sie haben das Recht, die Unterstützung bzw. Teilnahme abzulehnen oder vorzeitig zu beenden. Es entstehen in beiden Fällen keine Nachteile für Sie und Ihr Kind.

  • Welche Erziehungsberechtigten können teilnehmen?

    Sie können teilnehmen, wenn Ihr Kind…

    1. einen festgestellten Förderbedarf im Bereich Lernen und/oder Emotional-Soziale Entwicklung hat und
    2. die 4. Klasse einer Grundschule des Gemeinsamen Lernens besucht.
  • Wie schützen wir Ihre Daten und die Daten Ihres Kindes?

    Alle personenbezogenen Daten aus der Studie werden vollständig anonymisiert und können nicht zurückverfolgt werden.

    Die genauen Vorgehensweisen zum Schutz Ihrer Daten finden Sie in der Rubrik „Dokumente“.

  • Warum lohnt sich die Teilnahme für Sie?

    Sie helfen uns mit Ihrer Teilnahme an den Interviews, einen wesentlichen Beitrag zur Erforschung der Übergangsempfehlung für Kinder mit SPF zu leisten. In der bisherigen Forschung zum Übergang auf die weiterführende Schule bei Kindern mit SPF wurde die Perspektive von Erziehungsberechtigten nur wenig berücksichtigt. Durch Ihre Teilnahme können Sie das ändern und ihre Erfahrungen mit anderen Erziehungsberechtigten sowie Fachkräften an Schulen und Wissenschaftler*innen teilen und von diesen profitieren lassen. Außerdem können Sie im Rahmen des Interviews reflektieren, wie Sie zu der Entscheidung für eine weiterführende Schule für Ihr Kind gekommen sind und welche Kriterien Sie dafür zur Hilfe genommen haben.

  • Wo sind Ergebnisse der Studie zu finden?

    Die Ergebnisse der Studie fließen in Publikationen und Tagungsbeiträge ein. Darüber hinaus wird für alle Teilnehmer*innen auf dieser Homepage ein Ergebnisbericht veröffentlicht.

  • An wen wende ich mich, wenn ich weitere Fragen habe?

    Unter „Personen“ finden Sie die Kontaktdaten aller Projektmitarbeiter*innen sowie eine allgemeine E-Mail-Adresse des Projekts. Kontaktieren Sie uns gerne bei Fragen und Anmerkungen.