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Sonderforschungsbereich 492
Extrazelluläre Matrix: Biogenese, Assemblierung und zelluläre Wechselwirkungen

 

Die dritte Förderperiode des Sonderforschungsbereichs 492 "Extrazelluläre Matrix: Biogenese, Assemblierung und zelluläre Wechselwirkungen" (SFB 492) begann im Geschäftsjahr 2006. Nach der Antragstellung im Jahr 2005 werden 18 Teilprojekte, davon 7 neu aufgenommene, gefördert. Dieser Erfolg des Verbunds bestätigt, dass die Thematik "Extrazelluläre Matrix" nichts an Aktualität eingebüßt hat und die Projekte als international konkurrenzfähig gewertet werden.

Bei der Antragstellung von CEDAD, des Exzellenzcluster-Projektes der Lebenswissenschaften der WWU, spielte der SFB 492 als bereits vorhandenes Exzellenzzentrum eine wichtige Rolle. Unter der Federführung des Sprechers des SFB 492 wurde - nicht zuletzt in diesem Zusammenhang - eine Initiative der nordrhein-westfälischen Sonderforschungsbereiche beim Landesministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen initiiert, in welcher die Bedeutung der Sonderforschungsbereiche als etablierte Zentren der wissenschaftlichen Exzellenz dargestellt wurde. Diese Initiative wurde von den Rektoraten der NRW-Hochschulen mit unterstützt. Der Erfolg dieser Initiative ist eine Zusage einer nicht unerheblichen finanziellen Unterstützung von neu eingerichteten und weiter geförderten SFBs aus den Mitteln des "Zukunftspakts".

Der Trend der Wegberufung von jüngeren Projektleitern setzte sich auch im Jahr 2006 fort. Auch dies darf als eine Manifestation des wissenschaftlichen Erfolgs gewertet werden, obwohl dem SFB dadurch wichtige lokale Interaktionspartner verloren gehen. Nicht zuletzt aus diesem Grund bemüht sich der SFB um die Einrichtung einer SFB-Nachwuchsgruppe. Diese soll im Verlauf des Jahres 2007 bei der DFG beantragt werden.

Die Struktur der stationären Zellumgebung und deren Rolle bei der Steuerung von zellulären Leistungen ist das zentrale Forschungsthema des SFB, der nunmehr 17 Arbeitskreise aus Kliniken und Instituten der Medizinischen Fakultät, des Fachbereichs Biologie sowie aus dem Institut für Arterioskleroseforschung umfasst. Diese interfakultäre Zusammenarbeit erlaubt unter anderem einen fachübergreifenden und interdisziplinären Forschungsansatz. Dieses Vorgehen hat sich bewährt und ist auch unumgänglich, weil die extrazelluläre Matrix nicht nur biomechanische Gewebsfunktionen, sondern auch metabolische Leistungen, den programmierten Zelltod sowie Proliferation, Differenzierung und Stoffwechselaktivität tiefgreifend und instruktiv mitreguliert. Dies ist sowohl für die Entwicklung, die Homöostase wie auch den Untergang von Zellen und Geweben von Bedeutung. Somit tragen Kenntnisse über die extrazelluläre Matrix unter anderem auch zum Verständnis entzündlicher, neoplastischer und degenerativer Erkrankungen bei.

Die Forschungsvorhaben des SFB 492 sind in zwei Projektbereiche und zwei zentrale Projektgruppen gegliedert. Im Projektbereich A: "Struktur, Assemblierung und Turnover von Makromolekülen der extrazellulären Matrix" stellt die zentrale Problematik die Erforschung von Aufbau und Erhaltung der komplexen Architektur von Suprastrukturen der extrazellulären Matrix dar und umfasst nunmehr folgende Teilprojekte:

A2: "Suprastrukturen der extrazellulären Matrix: Makromolekulare Legierungen und Netzwerke" (Prof. P. Bruckner, Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie)
A10:    Das endotheliale tight junction Molekül ESAM und die Kontrolle endothelialer Kontakte (Prof. D. Vestweber, Institut für Zellbiologie, ZMBE)
A11: "Hemmung des Hyaluronan-Exports" (Prof. P. Prehm, Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie)
A12: "ENPP1 und vaskuläre Mineralisation" (Dr. F. Rutsch, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie - und Priv.-Doz. Dr. G. Weissen-Plenz, Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie)
A13: "Interaktion zwischen von Willebrand-Faktor und Tumorzelle" (Priv.-Doz. Dr. S.W. Schneider, Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten)
A14: "Strukturelle und funktionelle Charakterisierung der extrazellulären Matrix der Milz" (Prof. L. Sorokin, Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie

Schwerpunkt des Projektbereichs B "Extrazelluläre Matrix als Barriere und Organisator zellulärer Funktionen" ist der Zusammenhang zwischen Matrixstruktur und der Steuerung der Zelladhäsion und -migration. Dabei werden im Gegensatz zu traditionell untersuchten Bindegewebszellen hier vor allem Zellsysteme genutzt, deren Wechselwirkungen mit der Matrix in der Vergangenheit nicht im Vordergrund des wissenschaftlichen Interesses gestanden haben, bei denen aber neue Ergebnisse die Bedeutung der Matrix für Differenzierung, Adhäsion, Barrierenbildung und Barrierenpenetration aufgezeigt haben. Die geförderten Teilprojekte sind:

B3: "Laminin-5 und seine integrinvermittelten Zellkontakte" (Priv.-Doz. Dr. J. Eble, Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie)
B9: "Adhäsive Interaktionen zwischen Staphylokokken und Wirtsgewebe: Matrix-Suprastruktur als Determinante invasiver Infektion" (Priv.-Doz. Dr. B. Sinha und Prof. G. Peters, Institut für Medizinische Mikrobiologie; Prof. P. Bruckner, Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie)
B10:    "Pathogenetische Bedeutung der kleinen, leucinreichen Proteoglycane Decorin und Biglycan bei der diabetischen Nephropathie" (Priv.-Doz. Dr. L. Schaefer und Prof. R. Schaefer, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin D)
B13: "Interaktion Proteinase-aktivierter Rezeptoren mit Komponenten der extrazellulären Matrix im malignen Melanom" (Priv.-Doz. Dr. M. Steinhoff, Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten)
B14: "Modulation der chemotrophen Wirkung des Navigationssignals Sema 3A durch die extrazelluläre Matrix" (Prof. A. Püschel, Institut für Allgemeine Zoologie und Genetik)
B15: "Heparansulfat-Wachstumsfaktor-Interaktionen in der Entwicklung der Maus und in der Funktion des Nervensystems" (Dr. K. Grobe, Institut für Allgemeine Zoologie und Genetik)
B17: "Kopplung von Integrin-Aktivierung und F-Aktin Bildung" (Dr. S. Bogdan und Prof. C. Klämbt, Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie)
B18: "Parakrine Regulation der Chondrozytendifferenzierung" (Dr. R. Dreier, Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie)
B19: "Aktivierung von Ras-Signalwegen in rheumatoiden Fibroblasten durch Integrine und Wachstumsfaktoren" (Prof. T. Pap, Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie)

Die zentrale Projektgruppe
Z2:     "Elektrospray- und Laser-Desorption-Fourier-Transform-Ion-Zyklotron-Resonanz-Massenspektrometrie (FT-ICR-MS)" (Prof. J. Peter-Katalinic, Institut für Medizinische Physik und Biophysik)
belegt den wichtigen Beitrag des SFB 492 zur Etablierung bzw. Entwicklung und Fortsetzung der interdisziplinären Proteomforschung in Münster. Das Projekt
Z3:     "Bild gebende Verfahren" (Prof. H. Robenek, Institut für Arterioskleroseforschung)
bringt international ausgewiesene Expertise in der Bioanalytik und der morphologischen Analyse auf ultrastruktureller Ebene für alle Teilprojekte ein.

Neben gemeinsam durchgeführten Projekten erfolgt ein Austausch von Erfahrungen der Münsteraner Arbeitsgruppen mit Wissenschaftlern des In- und Auslandes durch wöchentlich abgehaltene SFB-Seminare.

Die aktuellen Aktivitäten des SFB 492 wie auch Näheres zu den Projekten sind auf der Homepage sfb492.uni-muenster.de veröffentlicht.

 

Prof. Dr. Peter Bruckner
Sprecher des SFB 492