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Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraums (GKM)

 

Das Gebiet des östlichen Mittelmeerraumes gilt seit alters her nicht nur als Brücke zwischen Orient und Okzident, sondern zählt darüber hinaus zu einer der wichtigsten weltpolitischen Nahtstellen. Die hier entstandenen Kulturen prägten nicht nur die Geschichte dieser Region, sondern sind von grundlegender Bedeutung für Geschichte und Kultur des gesamten Europa von der Antike bis zur Moderne. Die Entstehung der drei abrahamitischen Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam in diesem Kulturraum unterstreicht seine bleibende Wichtigkeit, darüber hinaus strahlen u.a. die politischen Organisationsmodelle der griechischen Polis und Staatenwelt mit ihren Verfassungsentwürfen oder auch die Erkenntnisse der arabischen Astrologie, Medizin und Mathematik bis in die heutige Zeit.

Die Integration der Islamwissenschaft und der Ostkirchenkunde macht deutlich, dass sich das GKM mit seinem Schwerpunkt auf die Antike des östlichen Mittelmeerraumes den aktuellen Fragestellungen in verstärktem Maße öffnet. So umfasst das Arbeitsgebiet historische, religiöse, kulturelle und wirtschaftliche Themen, die den Zeitraum vom Beginn der ersten Stadtkulturen im 4. Jt. v.Chr. bis zur osmanischen Expansion im 15. Jh. n.Chr. abdecken, sowie deren Rezeptionen und Weiterentwicklungen bis in die Neuzeit hinein.

Das Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraums ist eine gemeinsame Einrichtung der Evangelisch-Theologischen Fakultät, der Katholisch-Theologischen Fakultät, des Fachbereichs Geschichte/Philosophie und des Fachbereichs Philologie gemäß § 29 HG und Art. 63 der Verfassung der Westfälischen Wilhelms-Unversität. Das GKM bietet so den institutionellen Rahmen, um den interdisziplinären Dialog der beteiligten Fächer dauerhaft zu gewährleisten. Den Bedarf einer solchen Struktur in der Universitätslandschaft zeigt deutlich die stetig steigende Zahl der beteiligten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die zum Jahresende bei 80 Mitgliedern lag.

Lehre, Studiengänge

Für die Einrichtung eines interdisziplinären Research-Master-Studiengangs "Ancient Cultures of the Eastern Mediterranean"; sind die Vorbereitungen angelaufen. Dieses Projekt war, was das GKM betrifft, einer der Hauptpunkte in der nicht honorierten 3. Förderlinie der Exzellenz-Initiative des Bundes und der Länder. Die Einschreibung in diesen neuen Studiengang wird voraussichtlich zum Wintersemester 2007/08 möglich sein.

Personal

Zum 14.09.05 wurde das Amt des Sprechers von Herrn Prof. Dr. Peter Funke an Herrn Prof. Dr. Ulrich Berges übergeben.

Forschung und internationale Kontakte

Unter Beteiligung in- und ausländischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden im Berichtsjahr folgende Tagungen statt:

  • Monotheismus und Politik in der Antike (29.-30. April 05)
  • Judah and Judaeans in the Fourth Century B.C.E. (12.-15. August 05)
  • Norm und Narration in antiken Gesellschaften (3.-5. November 05)

Des Weiteren konnten folgende drittmittelgestützte Projekte im Laufe des Jahres ihre Arbeit aufnehmen bzw. fortsetzen:

  • Christlicher Staat und 'panhellenische Heiligtümer'. Zum Wandel überregionaler paganer Kultstätten im spätantiken Griechenland (A. Gutsfeld / J. Hahn).
  • Das Zentralheiligtum des Jupiter Dolichenus und der Dülük Baba Tepesi bei Doliche (E. Winter).
  • Edition des rabbinischen Auslegungsmidrash zu den Psalmen, Midrash Tehillim, auf Basis der erhaltenen Handschriften und Fragmente sowie der frühen Drucke (E. Zenger / G. Veltri, Halle-Wittenberg).
  • Erschließung des wissenschaftlichen Nachlasses des Epigraphikers Adolf Wilhelm in Zusammenarbeit mit der Arbeitsstelle "Inscriptiones Graecae"; der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (P. Funke)
  • Historische Kartographie Mapping History (P. Funke)
  • Historisch topographische Forschungen in Nordwestgriechenland (P. Funke)
  • Kampf um Kultstätten. Sakraler Ort und religiöser Konflikt in der Spätantike (J. Hahn / St. Emmel).
  • Übersetzungstechniken und Interpretationen im Septuagintapsalter (E. Zenger).
  • Vereinigungen in Hafenstädten des Imperium Romanum (A. Gutsfeld / J. Hahn).

Entwicklung / Perspektiven

Zwei Forschergruppen "Pragmatische Dimensionen des Mythos in vormodernen Gesellschaften"; (Prof. Dr. Chr. Schmitz, Prof. Dr. M. Söldner) und "Die Rhetorik des Monotheismus"; (Prof. Dr. Dr. A. Fürst, Prof. Dr. St. Schreiber, Prof. Dr. E. Winter) sowie ein Nachwuchs-Netzwerk "Norm und Narration in antiken Gesellschaften"; (Th. Hansberger, Dipl. Theol., Dr. A. Blöbaum, Dr. Chr. Ronning/ München in Zusammenarbeit mit jungen Wissenschaftlern der Universitäten Basel, Frankfurt / Main, Göttingen, Leipzig und München) befinden sich in unterschiedlichen Stadien der Vorbereitung.

Darüber hinaus wurden im Jahr 2005 folgende weitere Projekte genehmigt:

  • Erstpublikation von 119 noch nicht edierten Papyrus-Seiten des koptisch-manichäischen Psalmenbuches in der Chester Beatty Library (Prof. Dr. St. Emmel - Drittmittelgeber: DFG).
  • Household and family religion (Prof. Dr. R. Albertz - Drittmittelgeber: DFG).

 

Prof. Dr. Ulrich Berges
Sprecher des Centrums für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraums