Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Zentrale Koordination Lehrerausbildung

 

Die Zentrale Koordination Lehrerausbildung (ZKL) besteht seit dem 2. Januar 1996 als Zentrum für Lehrerbildung an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Sie untersteht direkt dem Prorektorat für Lehre und studentische Angelegenheiten.

Arbeitsschwerpunkt: Lehrerbildung mit neuen Medien

Multimedialernwerkstatt

Die Nutzung der Multimedialernwerkstatt (MMLW) der ZKL konnte in 2001 intensiviert werden. Primäre Nutzer sind das Englische Seminar und der Fachbereich Mathematik und Informatik für Lehrveranstaltungen im Rahmen der Lehrerausbildung an der Universität Münster. Daneben treten unterschiedliche Organisationen, die sich für die Lehreraus- und -fortbildung vor allem im Zusammenhang mit der NRW-Initiative "Schulen-ans-Netz: Lernen weltweit" engagierten. Dazu gehörten:

  • die Bezirksregierung Münster
  • die Landesbildstelle Münster
  • das Schulamt der Stadt Münster
  • die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
  • der Realschullehrerverband
  • Moderatorengruppen „Schulen-ans-Netz"
  • Fachleitergruppen der Studienseminare
  • Fachgruppen der Studienseminare
  • (Teil-)Kollegien der Schulen

Daneben nutzten vor allem die Schulen in Münster und Umgebung die MMLW dazu, Schülerinnen und Schülern erste Einblicke und intensive Übungsmöglichkeiten im Umgang mit Computern und/oder dem Internet zu bieten. Dabei handelte es sich u.a. um Grundschulklassen (ab 1. Schuljahr), Arbeitsgemeinschaften "Internet", Schulklassen der Mittelstufe und Kursgruppen der gymnasialen Oberstufe. Insgesamt wurde die Multimedialernwerkstatt durch diese Veranstaltungen an 48 Arbeitstagen (teilweise auch an Wochenenden) ausgelastet.

Teachers Teaching with Technology Deutschland (TTT)

Als nationales Lehrerfortbildungsprojekt im Bereich der Mathematik gab es sowohl auf der Pfingsttagung "Neues Lernen - Neue Medien - Blick über den Tellerrand" (gemeinsam mit dem Landesinstitut für Schule und Weiterbildung, Soest) mit ca. 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern als auch auf zehn Regionaltagungen (Meppen, Hannover, Karlsruhe, Bad Friedrichshall, Würzburg, Schwerin, Hamburg, Wuppertal, Stuttgart und Neumünster) mit insgesamt mehr als 1.000 Teilnehmern/innen die Gelegenheit, offene Lernmethoden unter Zuhilfenahme von moderner Technologie im mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht zu demonstrieren und zu erproben.

Im Jahr 2001 nahmen ca. 4.000 Lehrer und Lehrerinnen das Angebot von ca. 310 Fortbildungsveranstaltungen wahr, um sich im Umgang mit neuen Medien im Mathematikunterricht schulen zu lassen.

Das Projekt erhielt durch Tagungen der Referentengruppe (ca. 40 Personen aus der gesamten Bundesrepublik) inhaltlich einen Schub. Insbesondere werden auf diesen Zusammenkünften die ca. 300 Seiten unterrichtserprobte Fortbildungsmaterialien weiterentwickelt.

Neben dem Tagungsband zur Pfingsttagung 2000 - erschienen im Juni 2001 - wurde die Publikation einer eigenen elektronischen Zeitschrift (T3-Newsletter) vorangetrieben. Zurzeit wird dieser Newsletter von mehr als 1.400 Mathematiklehrern und -lehrerinnen in Deutschland und Europa gelesen. In 2001 wurden insgesamt 16 Ausgaben des Newsletters produziert.

T3Deutschland ist in den internationalen Erfahrungsaustausch der T3-Partnerorganisationen eingebunden. Zu entsprechenden Treffen in den USA und in Paris wurden Projektmitarbeiter/innen und Referenten / Referentinnen aus der Zentralen Koordination Lehrerausbildung sowie aus dem Kreis der T3-Fortbilder entsandt.

Arbeitsschwerpunkt Schulpraktische Studien

Münsteraner Modell - Praktikum im Berufsfeld Schule (PBS)

Das 1996 als Modellversuch gestartete "Praktikum im Berufsfeld Schule" (PBS) wurde auch im neunten, zehnten und elften Durchgang erfolgreich vorbereitet und durchgeführt. Angelegt als Erziehungswissenschaftliches Tagespraktikum (ETP) soll dieses "Mitmach-Praktikum" Studierenden der Sekundarstufen I und II bereits im Grundstudium die Gelegenheit bieten, Erfahrungen im Berufsfeld Schule zu sammeln und wissenschaftlich zu reflektieren. Dazu entscheiden sich die Studierenden in einer Praktikumsbörse nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage für eines der von mittlerweile 70 Partnerschulen der Region angebotenen jeweils 100 Projekte. Die von den Schulen ausgeschriebenen Projekte ermöglichen die aktive Mitarbeit der Studierenden - nach Maßgabe ihrer Fähigkeiten in der Studieneingangsphase - sowohl im unterrichtlichen als auch im außerunterrichtlichen Bereich. Die universitäre Begleitung des PBS gewährleisten in Kooperation mit Lehrerinnen zweier Schulen Lehrende der Fachbereiche Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften sowie Psychologie und Sportwissenschaft, die die Studierenden während des Praktikums an den Schulen besuchen und in einführenden sowie nachbereitenden Workshops Anlass zur wissenschaftlichen Reflexion der Arbeit an den Schulen geben.

Im Berichtszeitraum haben insgesamt rund 300 Studierende das PBS absolviert - im Wintersemester 2001/02 hat das PBS so mehr als zwei Drittel der Lehramtsstudierenden der Sekundarstufen I und II mit einem Erziehungswissenschaftlichen Tagespraktikum versorgen können. Das schulseitige Projektangebot übersteigt dennoch die studentische Nachfrage, sodass prinzipiell weitere Praktikumsmöglichkeiten offen stehen. Zuwächsen sind derzeit allerdings durch die Kapazitäten der universitären Workshops und des Besuchsprogramms Grenzen gesetzt.

Die stetig steigende Anzahl der an der Projektarbeit interessierten Schulen und das differenzierte Angebot an Projekt-Praktikumsplätzen deuten auf das Expansionspotential des Modells hin. So wurden, um den Studierenden ein möglichst breitgefächertes Angebot an Praktika bieten zu können, im neunten Durchgang nach Absprache mit der Bezirksregierung erstmals die Berufskollegs in Münster angesprochen. Wenngleich die Berufskollegs zunächst nur wenige Projekte anboten, signalisierten die Schulleitungen grundsätzlich großes Interesse an der Zusammenarbeit, sodass einer Ausweitung des PBS auf eine weitere Schulform nichts im Wege steht.

Um den Forderungen nach einer frühzeitig einsetzenden und hinsichtlich der schulpraktischen Anteile kontinuierlichen Ausbildungsbiographie gerecht zu werden, sind weiterhin Konzepte für eine kohärente Verknüpfung des PBS mit dem Hauptstufenpraktikum zu entwickeln und diskutieren. Im Vordergrund steht dabei die Frage nach der Übertragbarkeit des PBS-Modells auf das Hauptstufenpraktikum sowie die Frage nach der möglichst bruchlosen Überführung der universitären Ausbildung in die zweite Phase der Lehrerausbildung, das Referendariat. Von der ZKL wird ein Treffen zwischen den am PBS beteiligten Hochschuldozenten, den Mentorinnen und Mentoren der Schulen und der ZKL organisiert, das nicht nur der Qualitätssicherung dienen soll, sondern zudem die Diskussion der o.g. Übertragungspotentiale des PBS befördern will.

 

Prorektor Prof. Dr. Hans-Ulrich Thamer
Leiter der Zentralen Koordination Lehrerausbildung