Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Sprachenzentrum

 

Lehre, Studiengänge

Die Nachfrage nach den Sprachkursen des Zentrums übersteigt weiterhin die vorhandene Kapazität. Im Sommersemester wurde eine Evaluation der Kurse durch die Studierenden durchgeführt, die in der Folge regelmäßig stattfinden soll. In der "Fachspezifische(n) Fremdsprachenausbildung für Juristinnen und Juristen" (FFA) hält die Nachfrage auf hohem Niveau an. Die ungesicherte Finanzierung nach dem Wegfall von Landesmitteln hat den FB 3, der die Kosten tragen soll, zu weitreichenden Einschnitten veranlasst, die insbesondere eine substantielle Kürzung der vom Sprachenzentrum getragenen philologischen Anteile bedeuten. Auf der Basis der Evaluation und der Vorschläge des FB  3 hat der Vorstand des Sprachenzentrums Eckpunkte für eine Reform verabschiedet, die bei einer Reduzierung des Umfangs das hohe Ausbildungsniveau halten soll. Im UNIcert®-Fachsprachprogramm hat die hohe Nachfrage aus dem FB 4 nach Englisch angehalten. Für Französisch und Italienisch wurde der strikte Fachbezug gelockert, um die für die einzelnen Fächer zu geringe Nachfrage auf einem höheren Niveau zu bündeln. Die Nachfrage nach dem Zertifikat Wirtschaftsspanisch der Industrie- und Handelskammer Madrid hält an. Die Nachfrage nach Herkunftssprachkursen im Zusatzstudiengang "Interkulturelle Pädagogik" ist leicht gesunken. Die Deutschkurse für ausländische Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler erfreuen sich guten Zuspruchs. Von der Landesregierung wurden Drittmittel zur Förderung der Schreibkompetenz ausländischer Studierender eingeworben. Das Sprachenzentrum erhielt gegen Konkurrenz den Zuschlag zur Durchführung eines dreiwöchigen Kompaktkurses für Studierende der Universität Singapur.

Ein Angebot kostenpflichtiger Schreibkurse für deutsche Studierende kam trotz großen Interesses wegen mangelnder Bereitschaft, für das als wichtig betrachtete Angebot zahlen zu sollen, nicht zustande. Mit dem Dekanat des FB 9, Vertretern der Romanistik und der Anglistik wurden Gespräche über eine Verlagerung propädeutischer Sprachlehrveranstaltungen für die philologischen Fächer geführt. Dazu wurden Konzepte erarbeitet, die zu einer höheren Verantwortung der Studierenden führen sollen. Die erforderlichen Kapazitäten sollen durch Straffung der Studienleistungen, die strikt an den Studienordnungen ausgerichtet werden sollen, bereitgestellt werden.

Der Vorstand verabschiedete eine Studienordnung für den vom Zentrum getragenen Promotionsstudiengang "Sprachlehrforschung / Applied Linguistics".

Personal, Nachwuchsförderung

Die Raumausstattung ist nach wie vor unzureichend. Angesichts der nochmals gestiegenen Verpflichtungen in den Fachsprachstudiengängen bleibt die personelle Basis zu dünn. Die Sekretariatskapazität ist ungeachtet einer Aufstockung angesichts der erhöhten Nachfrage weiter zu knapp. Künftige Belastungen durch propädeutische Angebote für den FB 9 erfordern zusätzliche Mittel. Für den DV-Bereich wurden einmalig zusätzliche sHK-Mittel bewilligt, ohne die die gestiegenen Anforderungen nicht zu bewältigen gewesen wären. Die Ausstattung mit Studentischen Hilfskräften, insbesondere für die Programmpflege und -entwicklung, ist angesichts der umfangreichen Serviceleistungen unzureichend.

Forschung, internationale Kontakte und Kooperationen

Das von der Volkswagenstiftung geförderte interdisziplinäre Forschungsprojekt "Verhaltensmuster englischer und deutscher Juristen und ihre Vermittlung in der Juristenausbildung" wurde fortgeführt. Ein Angehöriger des Zentrums hielt sich am SFB 538 an der Universität Hamburg auf, um an der Entwicklung eines Transkriptionseditors mitzuwirken. Vom 02. bis 04.02.2000 organisierte das Sprachenzentrum in Rothenberge den internationalen Workshop "Sprachlehrforschung, Pragmatik". Das bewährte Austauschprogramm mit der University of Washington (Seattle/USA) für Postgraduierte wurde fortgeführt.

Die Beziehungen zu Mittel-Ost-Europa wurden intensiviert. Eine Lehrkraft der Universität Riga (Lettland) hielt sich mit Förderung des DAAD am Zentrum auf. Zwei Mitarbeiter des Zentrums führten im März mit Unterstützung des Goethe-Instituts und einer DAAD-Kurzzeitdozentur ein Seminar an der Staatlichen Ilia Tschavtschavadze Universität für Sprache und Kultur Tbilissi (Georgien) durch; der Rektor und eine Dozentin besuchten das Sprachenzentrum. Von der Pädagogischen Universität Barnaul (Russland) hielt sich eine Dozentin am Zentrum auf, der Prorektor besuchte das Zentrum und zeigte Interesse an der computergestützten FS-Vermittlung und den Computerlernstudios. Seit Oktober arbeitet eine Doktorandin der Universität Minsk (Weißrußland) mit Unterstützung des DAAD an ihrer Dissertation. Mit der Universität Eskisehir (Türkei) wurden Gespräche über die Kooperation bei der Schreibausbildung von Lehramtsstudierenden aufgenommen.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentrums wirkten in fremdsprachdidaktischen Projekten mit: mit der Anglistik und der Bezirksregierung Münster in einem fachdidaktischen Projekt zur Nutzung Neuer Medien; gemeinsam mit dem "Informations- und Medienzentrum für Ausländer und Spätaussiedler" an der Geistschule wird mit freiwilligen studentischen Tutorinnen und Tutoren die "Schreibwerkstatt" für ausländische Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I betrieben. Mit dem Auslandsamt der Universität Osnabrück wurde das gemeinsame Projekt "Steckenpferd Deutsch" zur gemeinsamen Vermarktung und Durchführung von Deutschkursen gegründet. Durch die Kooperation können der Marktauftritt gestärkt und durch Bündelung der Kompetenzen das Angebot breiter gestaltet werden.

 

Prof. Dr. Wilhelm Grießhaber
Leiter des Sprachenzentrums