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"Lesen(d) lernen" jetzt auch in Münster und Warendorf

Erfolgreiche Ausweitung des Projekts zur Leseförderung an Schulen im Münsterland

Lesen ist die Voraussetzung fast allen schulischen Lernens. Umso gravierender war der Befund der ersten PISA-Studie im Jahr 2000, dass in Deutschland fast zehn Prozent der Schülerschaft nicht einmal die erste von fünf Kompetenzstufen in der Lesefähigkeit erreichen und weitere 13 Prozent gerade einmal der ersten Kompetenzstufe zuzuordnen sind. Gegen die erschreckende Leseschwäche einiger Schüler steuert das Projekt "Lesen(d) lernen" am Lehrstuhl für Literatur- und Mediendidaktik des Germanistischen Instituts unter der Leitung von Prof. Dr. Marion Bönnighausen. Unterstützt wird die Initiative vom Ministerium für Schule und Weiterbildung in NRW. Das Projekt, das seit 2006/2007 bereits erfolgreich im Ruhrgebiet durchgeführt wird, findet mit Katharina Franck, abgeordnete Lehrerin am Germanistischen Institut, als Verantwortliche nun auch an fünf Grund- und Hauptschulen in Münster und im Kreis Warendorf statt. Finanziert wird es von der Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost.

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"Lesen(d) lernen" nun auch Schüler im Münsterland. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost / Foto: Sparkasse Münsterland Ost

Am Montag, 23. Januar 2012, wurde „Lesen(d) lernen“ in der Hauptschule „Hinter den drei Brücken“ in Warendorf bei einem gemeinsamen Pressetermin der Projektbeteiligten vorgestellt. Grund- und Hauptschüler und ihre Kursleiter gaben dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Münsterland Ost, Markus Schabel, der Projektleitung von der Universität Münster und Vertretern der Presse Einblick in ihre Fortschritte. Anschließend stellte Marion Bönnighausen das Programm der Leseförderung vor. "Das Konzept setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen," erläuterte die Projektleiterin. "Dazu gehören Lesestrategien ebenso wie Viellese- und Lautleseverfahren."

Seit September 2011 fördern auf dieser wissenschaftlichen Basis zweimal wöchentlich Studierende des Lehramts im Fach Deutsch ein Schuljahr hindurch Schülerinnen und Schüler der 4. und 5. Jahrgangsstufe im Bereich Textverständnis. Die Studierenden werden in Wochenendseminaren auf ihre Tätigkeit vorbereitet, in der laufenden Projektphase regelmäßig hospitiert und einmal im Monat weiter fortgebildet. Ihr Engagement wird den Studierenden stundenmäßig entlohnt, zudem können sie sich ihre Tätigkeit in der Leseförderung als Praktikum anrechnen lassen. Insgesamt gibt das Projekt somit gleich drei wichtige Reformimpulse: Es ermöglicht Unterstützung für Risikoleser und  erhöht die Praxiserfahrungen von Lehramtsstudierenden. Da "Lesen(d) lernen" in Kooperation mit dem Ministerium für Schule und Weiterbildung und auf der Grundlage des Projekts "ProLesen" der Kultusministerkonferenz durchgeführt wird, werden die teilnehmenden Lehramtsstudierenden zudem bestens für die immer wichtiger werdende Förderung von Lesekompetenz im Deutschunterricht qualifiziert.

Für die Durchführung des Förderprogramms im Schuljahr 2012/2013 können sich interessierte Studierende des Lehramts im Fach Deutsch ab Mai bewerben. Informationen zum Bewerbungsverfahren werden auf der Homepage des Schreib-Lese-Zentrums (SLZ) am Germanistischen Institut veröffentlicht.

Kontakt zum SLZ

Ansprechpartnerin:
Katharina Stange
schreiblese.zentrum@uni-muenster.de
Homepage des SLZ

Neben dem Programm „Lesen(d) lernen“ bietet das SLZ für Studierende des Lehramts Deutsch auch Workshops an, die dezidiert auf eine berufsfeldbezogene Qualifizierung der Studierenden ausgerichtet sind. In diesen Kompaktveranstaltungen werden Aspekte des Lesens und Schreibens im Deutschunterricht praxisnah ermittelt und erprobt. 

Pressestimme zur Vorstellung von „Lesen(d) lernen“ in Warendorf: