Glossar

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T

Takt:
Der Takt dient als rhythmische Maßeinheit eines Verses und bezeichnet den, zwischen Taktstriche eingeschlossenen, kleinsten Teil eines Verses. Der Takt im mhd. Vers beginnt immer mit einer Hebung.

Takt, überfüllter:
Von einem überfüllten Takt spricht man, wenn z.B. in einem dem alternierenden Rhythmus folgenden Taktschema in einem Takt insgesamt mehr als 2/4 realisiert werden, der Takt also dreisilbig ist. In diesem Falle werden zwei Silben im Wert von je einer Viertel Note schneller gesprochen, so dass sie jeweils nur noch ein Achtel lang sind.

Taktstrich:
Der Taktstrich dient als Anfangs- und Endmarkierung eines Taktes sowie als Trennungszeichen zwischen zwei Takten °t r°t r°.
Von einem Taktstrich umschlos- sene Takte müssen vollständig, d.h. °t r°t r° mit dem Zeitwert von zwei Viertelnoten °t r°, einer Viertel und zwei Achtel- noten °t qq° bzw. °wqr° oder einer Halben °i° gefüllt sein.

Terzinenstollen:
Von einem Terzinenzollen spricht man, wenn ein Stollen aus drei Versen besteht.

Tonbeugung:
Bei Tonbeugungen liegt der Hauptton eines Wortes aus metrischen Gründen auf einer anderen Silbe, als es der natürlichen Betonung entspricht. Tonbeugungen werden in der klassischen mittelhochdeut- schen Literatur vermieden.

Tonsilbe, kurz und offen:
Eine kurze, offene Tonsilbe liegt vor, wenn der betonte Silben- vokal kurz ist und die Tonsilbe (bei Silbentrennung) nicht auf einen Konsonanten endet.

Beispiele:
lé-se, wé-se, gegé-ben

Tonsilbe, schwer:
Eine schwere Tonsilbe liegt vor, wenn der betonte Silbenvokal lang bzw. ein Diphthong ist oder die Tonsilbe bei Silbentrennung bzw. bei einem einsilbigen Wort auf einen Konsonanten endet.

Beispiele:
wâ-ren, éi-gen, ér-ben, gót

Trochäus:
Der Trochäus ist ein Versfuß aus einer langen, betonten und einer kurzen unbetonten Silbe (uq).

T

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