Bücher zu. Stifte weg. Jetzt wird geforscht!

WWF-Schülerakademie „2° Campus“ schickt Jungforscherinnen zum MEET
© WWF/Arnold Morascher

Der Jugend gehört die Zukunft! Und im besten Fall ist dies eine Zukunft, in der die Klimaerwärmung nicht mehr als zwei Grad über dem Niveau vor der Industrialisierung liegt. Um die heranwachsende Generation im Kampf für dieses Ziel zu mobilisieren, entsendet der World Wide Fund for Nature (WWF) im Rahmen seiner Schülerakademie „2° Campus“ jedes Jahr vier Teams, die zu den Themen Mobilität, Energie, Gebäude und Ernährung forschen.

Auch in diesem Jahr war die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) Gastgeber für die Gruppen: „Mobilität“ und „Energie“. Zwischen dem 25. und 28. Juli forschten und entdeckten sechs Schülerinnen zusammen mit WWU-Wissenschaftlern. Da eine klimafreundliche Mobilität auf Basis von Benzin und Diesel kaum zu erreichen ist, interessierte sich das Team „Mobilität“ vor allem für Speichertechnologien, die in Elektroautos Einsatz finden. Dafür waren sie in den Laboren des MEET Batterieforschungszentrums genau richtig.

MEET-Doktorand Johannes Betz begleitete die sechs Schülerinnen im Alter von 14 und 17 Jahren auf ihrer Suche nach Antworten auf ihre Forschungsfragen. Sie untersuchten, inwiefern Polymere als aktives Material in Lithiumbatterien die energieintensiven und umweltbelastenden Lithiummetallsalze ersetzen können. Dafür haben sie das TEMPO-Polymer als Teil der Elektrode in Batterien gegen Lithiummetall verbaut und in einem kleinen Modellauto deren Leistung mit einer Lithium Ionen Batterie verglichen. Neben dem „Rennen“ zwischen den beiden Technologien, blieben aber auch kritische Fragen nicht aus: „Auch Polymere entstehen nicht aus dem Nichts, ihre Herstellung und Entsorgung hat Auswirkungen auf die Umwelt. Diese haben wir uns gemeinsam angeschaut.“, so Betz.

© WWF/Arnold Morascher

Das 6-köpfige Team „Energie“ begab sich auf der Suche nach einer nachhaltigen Energieversorgung in das „MExLab“, einem Experimentierlabor der WWU. Mithilfe von Mentorin Pia Bäune erforschte die Gruppe die Optimierung einer organischen Solarzelle. Wie kann die Zelle vor Austrocknung geschützt und damit die Lebenszeit der Zelle erhöht werden? Diese Frage – und weitere – ergründete die Gruppe nicht nur mit dem Wälzen von Büchern, sondern Dank des Experimentierlabors vor allem mit Reagenzglas und Tiegel.

Während sich die Teams „Mobilität“ und „Energie“ selbstbestimmt durch die WWU-Labore experimentierten, forschte das Team „Gebäude“ in Wuppertal, wie Quartiere durch nachhaltige Ressourcennutzung praktisch keinen CO2-Fußabdruck mehr hinterlassen. Das Team „Ernährung“ hingegen reiste nach Eberswalde, um durch Experteninterviews und weitere Recherchen das Prinzip der solidarischen Landwirtschaft zu durchleuchten.

Im Herbst präsentieren die Jungforscher aus allen Gruppen in Berlin, was sie in der Schülerakademie gelernt haben.

Weitere Informationen:

MExLab

2° Campus