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Das Forum "Antike & Romania" ist ein Lehr- und Forschungsverbund, der aus der langjährigen Zusammenarbeit zwischen Vertreterinnen und Vertretern der klassischen, mittellateinischen und romanischen Philologien an der Universität Münster hervorgegangen ist. Mittlerweile gehören dem Forum zahlreiche Gelehrte aus dem In- und Ausland an. Seit 2012 ist es Mitglied im Classical Reception Studies Network (CRSN).

  • Beschreibung

    Im Zentrum der Arbeit stehen die lateinischen und romanischen Literaturen sowohl in ihrer Eigenständigkeit als auch in ihrer kulturell und literaturgeschichtlich engen Verknüpfung. Wir nehmen das international neu belebte Interesse an Rezeptionsästhetik und Rezeptionsgeschichte auf und machen es fruchtbar für die hermeneutisch-philologische Erschließung literarischer Texte. Leitend ist die Überzeugung, dass sprachliche Kunstwerke eine Form der Erkenntnis und der Reflexion sind. Dass sie einen ganz eigenständigen Beitrag zur sozialen Verständigung über die Welt leisten können, beruht dabei nicht zuletzt auf ihrer Fähigkeit, die eigene Geschichtlichkeit für eine fruchtbare Auseinandersetzung mit der Gegenwart zu nutzen. Nachdenken über das Vorgegebene ist in der Literatur die produktionsästhetische Bedingung der freien Urteilsbildung und des Entwurfs von Neuem.

    So bringt die Vielfalt der Traditionen ebenso vielfältige Verfahren der Ersetzung, Überblendung oder Reformulierung hervor, immer im Hinblick auf die jeweils aktuellen Debatten in Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft. Literarische Verfahren können deshalb nicht anders als komplex sein, ihre Produkte sich nicht im schönen Schein erschöpfen. Ihr kritisches Potential ist nicht leicht zu haben. Es braucht Geduld, Präzision und die beständige Bereitschaft, die Prämissen eigener Ansätze und die eigene Sprache gründlich zu verändern.

    Methodisch liegt der Schwerpunkt auf der präzisen Textanalyse, in der die philologische Wissenschaft ihrem Wesen gemäß geistesgeschichtliche, erkenntnistheoretische und ästhetische Dimensionen entfaltet und nicht hinter den Reflexionsstand ihrer Objekte zurückfällt. Mit der Konzentration auf die lateinischen und romanischen Literaturen stehen die Interessen der Beteiligten zwar auch in der Tradition, die sich mit den Namen E. R. Curtius, E. Auerbach oder H. Lausberg verbinden lässt, aber einzelne Theorien, Methoden oder Gegenstände werden dadurch nicht ausgeschlossen. Worum es geht, ist letztlich einfach: eine in der eigenen Zeit moderne, intellektuell wettbewerbsfähige und wache Philologie, der die Zähmung der Widerspenstigen durch Vereinfachung fern liegt.

    Beteiligte Disziplinen: Griechische und Lateinische Philologie, Mittel- und Neulateinische Philologie, Romanistik (Französische und Italienische Literaturwissenschaft), Hispanistik, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie- und Kunstgeschichte.

  • Aktuelles

    • Gastvortrag Prof. Dr. Christian Hornung (Patristik, Universität Bonn) mit Workshop zu Konzeptionen der Askese in der Spätantike und ihren literarischen Transformationen (9.2. 2023)

    • Der Band zu "Flauberts Salammbô und die Antike" ist 2022 im Fink Verlag erschienen.
    • Das Plakat zum Gastvortrag von Herrn Prof. Dr. Konrad Heldmann (Kiel) "Der Mensch und die Götter in Ovids Metamorphosen" finden Sie hier.

     

  • Acta

    Vorträge und Kolloquien

    • Gastvortrag Prof. Dr. Christian Hornung (Patristik, Universität Bonn) zu Konzeptionen der Askese in der Spätantike (9.2. 2023)
    • Hauptseminar "Claude Simon und die Antike: 'Georgiques', 'Bataille de Pharsale' und andere" (SoSe 2022)
    • Parallelseminare "Montaigne" (Prof. Dr. K. Westerwelle) und "Vergil und seine Leser" (A. Arweiler), Sommersemester 2019
    • Gastvortrag 26.6. 21 Herr Prof. Dr. Konrad Heldmann (Kiel) in JO 101 (Johannisstraße 4): Der Mensch und die Götter in Ovids Metamorphosen. Das Plakat zur Veranstaltung finden Sie hier.
    • Prof. Dr. Jürgen-Paul Schwindt (Heidelberg) im 1. Münsteraner Gespräch über Philologie, Januar 2018 (Das Plakat zur Veranstaltung ist hier hinterlegt).
    • Prof. Dr. Ullrich Langer (Wisconsin/Madison): "La Parole singulière dans la poésie lyrique de la Renaissance" (Münster, 14.06.17; das Plakat zum Vortrag ist hier hinterlegt).
    • Dr. Elsa Kammerer (Berlin/Lille): "Rire à découvert. Rabelais et la censure" (Münster, 17.05.17; das Plakat zum Vortrag ist hier hinterlegt).
    • Prof. Dr. Olivier Millet (Paris): "Montaigne, ein moderner Katholik? Eine Neudeutung von Montaignes Brief über den Tod des Étienne de la Boétie" (Münster, 09.01.17).
    • Jahrestagung der Deutschen Dante-Gesellschaft: " 'L notare e Guittone e me. Autorenbegegnungen in der Divina Commedia" (Münster, 10.10.14 – 12.10.14; das Programm zur Tagung finden Sie hier).
    • Prof. Dr. Vittorio Ferraro (Rom): "La prima elegia del libro II di Properzio (2,1,1-16)" (Münster, 02.07.14).
    • Im Sommersemester 2014 fanden zwei Kolloquien für Studierende und Doktoranden statt, in denen Gian Biagio Contes Imitationstheorie, die Andromache-Episode aus Vergils Aeneis und deren Imitation / Rezeption in Charles Baudelaires "Le Cygne" diskutiert wurden. Die Termine und Materialien sind im Lernnetz der Universität Münster verfügbar.
    • Tagung "Die Exotisierung der Antike. Griechisch-römische Literatur und die Altertumswissenschaften des 19. Jahrhunderts in Flauberts Karthagoroman Salammbô" (Münster, 29.11.12 – 01.12.12; das Programm zur Tagung finden Sie hier).
    • PD Dr. Andreas Heil (Dresden): "'E ciò sa 'l tuo dottore' (Inferno 5,123): Wer ist Dantes 'Lehrer'?" (Münster, 16.05.12; das Plakat zum Vortrag ist hier hinterlegt).
    • Prof. Dr. Winfried Wehle (Eichstätt): "Venus magistra vitae. Wie aus der Antike Neuzeit und Gegenwart wurde" (Münster, 07.07.11; das Plakat zum Vortrag ist hier hinterlegt).

    Lehrveranstaltungen

    • Hauptseminar: "Begegnungen mit antiken Dichtern in der Renaissance-Lyrik" (SoSe 2016), Leitung: Prof. Dr. K. Westerwelle / Prof. Dr. A. Arweiler.
    • Lat. Oberseminar / Franz. Hauptseminar: "Exotisches im antiken und französischen Roman" (SoSe 2012), Leitung: Prof. Dr. K. Westerwelle / Prof. Dr. A. Arweiler.
    • Hauptseminar: "Vergil und Dante" (März 2012), Leitung: Prof. Dr. K. Westerwelle / Prof. Dr. A. Arweiler.
    • Hauptseminar: "Die Allegorie in lateinischen und romanischen Literaturen" (SoSe 2010), Leitung: Prof. Dr. Chr. Meier-Staubach / Prof. Dr. K. Westerwelle / Prof. Dr. A. Arweiler.
    • Oberseminar: "Montaigne und die antike Literatur" (SoSe 2009), Leitung: Prof. Dr. K. Westerwelle / Prof. Dr. A. Arweiler.
    • Hauptseminar: "Francesco Petrarca: Poetologische Reflexion im Spannungsfeld zwischen Antike und Humanismus" (WiSe 2007/08), Leitung: Prof. Dr. K. Westerwelle / Prof. Dr. A. Arweiler.

     

  • Sprecher

    • Prof. Dr. Alexander Arweiler
      Institut für Klassische Philologie
      Domplatz 20-22
      48143 Münster
    • Prof. Dr. Karin Westerwelle
      Romanisches Seminar, Französische Abteilung
      Bispinghof 3a
      48143 Münster
    • E-Mail-Adresse des Forums: AntikeUndRomania_AT_uni-muenster.de

     

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