Denke lässig

"Perfekter Pflasterstein" / Neues Kunstobjekt im Botanischen Garten zum Abschluss eines Forschungsprojekts

Münster (upm), 22. Mai 2012

"Denke laessig": Privatdozentin Dr. Patricia Göbel, Linda Kasprowiak (AFO), Herbert Voigt (Botanischer Garten) und Peter Klostermann (v. l.) präsentieren den Schriftzug im Botanischen Garten
"Denke laessig": Privatdozentin Dr. Patricia Göbel, Linda Kasprowiak (AFO), Herbert Voigt (Botanischer Garten) und Peter Klostermann (v. l.) präsentieren den Schriftzug im Botanischen Garten
Foto: WWU - Peter Grewer

"Denke laessig": Diese Buchstaben fallen Besuchern des Botanischen Gartens der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) ins Auge, wenn sie aufmerksam durch den Garten gehen. Der recht unscheinbare steinerne Schriftzug liegt seit Dienstag, 22. Mai, an einem kleinen Bachlauf auf der Erde. Unter dem Motto "Kunst trifft Wissenschaft" soll er auf ein kürzlich abgeschlossenes Forschungsprojekt hinweisen, bei dem Geologen der WWU einen "optimalen Pflasterstein" entwickelt haben. Aus genau diesem Pflasterstein bestehen die etwa 20 Zentimeter hohen Buchstaben des Kunstwerks von Linda Kasprowiak.

Ein Forscherteam um die Hydro-Geologin Dr. Patricia Göbel hat den "perfekten Pflasterstein" in Zusammenarbeit mit der Firma Klostermann aus Coesfeld entwickelt. Der Stein kann laut den Wissenschaftlern helfen, einen naturnahen Wasserhaushalt in Städten zu verwirklichen. Er ist wasserdurchlässig, sodass Wasser in den Boden versickern kann. Damit trägt er dazu bei, den natürlichen Grundwasserhaushalt zu regulieren. Gleichzeitig erhöht er die Verdunstungsrate und verbessert somit das Stadtklima. "Würde man die Straßen mit solchen Steinen pflastern, könnte man in vielen Städten darauf verzichten, Regen in Versickerungsanlagen oder in Rückhaltebecken aufzufangen", erklärt Patricia Göbel.

Die Künstlerin Linda Kasprowiak widmet sich der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kunst. "Es geht mir darum, spannende wissenschaftliche Inhalte in die Öffentlichkeit zu transportieren. Mit der Kunst kann man Menschen neugierig machen." Der Schriftzug "Denke laessig" soll einerseits auf das Projekt der Geologen hinweisen. Darüber hinaus soll er einen Anstoß geben, darüber nachzudenken, wie man den darin enthaltenen Appell umsetzen kann – in der Wissenschaft, aber auch in der Gesellschaft.

Linda Kasprowiak, geboren 1982 in Gronau im Kreis Borken, absolvierte 2002 eine Ausbildung zur Gestaltungstechnischen Assistentin. 2003 begann sie ihr Designstudium an der Fachhochschule Münster mit den Schwerpunkten Illustration und Produktdesign. 2008 erhielt sie ihr Diplom. Seit 2011 ist Linda Kasprowiak Kreativassistentin in der Arbeitsstelle Forschungstransfer (AFO) der WWU.

Linda Kasprowiak Forschung A-Z/PD Dr. Patricia Göbel