Lilly Anjana Lautermann

Professur für Anthropogeographie mit dem Schwerpunkt Bevölkerungs- und Sozialgeographie (Prof. Reuber)

Heisenbergstr. 2, Raum 213
48149 Münster

  • Forschungsschwerpunkte

    Forschungsprojekt „Zeitenwende?! Umbrüche, Emotionalisierungen und (Re-)Polarisierungen geopolitischer Identitäts- und Risikodiskurse in Deutschland im Angesicht des russischen Eroberungskrieges in der Ukraine" (Prof. Dr. Paul Reuber)

    Das Projekt analysiert aus einer diskurstheoretischen und empirischen Perspektive, wie sich angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine geopolitische Risikodiskurse verschieben und politische Debatten verändern. Am Beispiel der (re-)polarisierten politischen Diskurse in Deutschland (Hauptfokus Bundestag) werden drei miteinander verwobene Schwerpunkte untersucht. Das Projekt betrachtet erstens den sich derzeit vollziehenden diskursiven Bruch als eine Möglichkeit, theoriegeleitet etwas über die Rolle der Archive der Geopolitik bei einer (Re-)Polarisierung geopolitischer Leitbilder im Angesicht einer aktuellen Krise zu lernen. Empirisch sollen die Konturen der sich signifikant verändernden deutschen geopolitischen Risiko- und Sicherheitsdiskurse herausgearbeitet werden. Damit eng verbunden werden im zweiten Schwerpunkt die kollektiven “politics of emotion“ (Ahmed 2014 [2004]) untersucht, die aufgrund der besonderen Situation des Krieges die geopolitischen Identitätskonstruktionen polarisieren. Es geht insbesondere um die emotionalen Aufladungen geopolitischer Konstruktionen des Eigenen und Fremden, die in der deutschen Politik und ausgewählten Referenzmedien mit der Wahrnehmung des Krieges einhergehen. Auf dieser Grundlage untersucht das Projekt in seinem dritten Schwerpunkt, in welcher Weise Schlüsselakteur*innen aus dem Feld der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik diese diskursiven Brüche und Emotionalisierungen als machtvolle Einschränkungen ihrer politischen Subjektivierungen und Handlungsmöglichkeiten wahrnehmen.

    Kritische Geopolitik, emotional geopolitics

    Emotions- und Affekttheorien

    Postkoloniale Theorien, Kritische Weißseinsforschung

  • Vita

    Akademische Ausbildung

    Master of Science Humangeographie, Institut für Geographie, Universität Münster, Nebenfach: Politikwissenschaft, Masterarbeit zum Thema: „Zur Produktion einer kollektiven Identität des ‚Westens‘ und der Ukraine. Eine kritisch-geopolitische Analyse ausgewählter Debattenbeiträge des Deutschen Bundestags im Zeitraum der Krim Annexion (2014) und der russischen Invasion der Ukraine (2022) unter Berücksichtigung Sara Ahmeds theoretischer Überlegungen in 'The Cultural Politics of Emotion'.“
    Zwei-Fach-Bachelor: Soziologie, Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Münster, Bachelorarbeit zum Thema: „Antidiskriminierungsarbeit im schulischen Bildungsbereich. Zum Potential der kritischen Weißseinsforschung für die rassismuskritische Bildungsarbeit.“
    Auslandssemester an der Università degli studi di Firenze

    Beruflicher Werdegang

    Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG Projekt „Zeitenwende?! Umbrüche, Emotionalisierungen und (Re-)Polarisierungen geopolitischer Identitäts- und Risikodiskurse in Deutschland im Angesicht des russischen Eroberungskrieges in der Ukraine“ bei Prof. Dr. Paul Reuber
    Studentische Hilfskraft (SHB) am Institut für Geographie, AG Politische Geographie und Sozialgeographie, Universität Münster
    Praktikum beim Bund für Antidiskriminierungs- und Bildungsarbeit e.V. (BDB e.V.), Berlin
    Studentische Hilfskraft (SHK) am Institut für Soziologie, Universität Münster