Josef Pechtl: Kraft und Güte

Albert Camus' Spannungsdenken als seine Antwort auf die Herausforderungen des Nihilismus
Studien der Moraltheologie Bd. 7, 1998, 296 S., 49.80 DM, br., ISBN 3-8258-3652-5


Nur für wenige waren (und sind) Camus und sein Werk "mehr als die Bewußtwerdung einer Epoche durch einen klaren und mutigen Geist", nur wenige "sahen darin eine Reflexion der Epoche über sich selbst, die Ankündigung eines Wendepunktes, nach dem bestimmte Problemstellungen anders aussehen werden." Pechtls Ehrgeiz ist es, unter besonderer Berücksichtigung der jüngsten Veröffentlichungen aus Camus' Nachlaß, dieses weitsichtige Urteil eines Zeitgenossen Camus' zu bestätigen. In einem breitangelegten Durchgang entlang der Verflechtung von Leben und Werk Camus' legt Pechtl Themen und Methodik, implizite Entwicklung und Stringenz des immer lebendigen camusschen oeuvre frei und kann so ihren philosophisch-ethischen Gehalt systematisch fassen. Der Bogen spannt sich dabei von Grundfragen menschlicher Existentialität über solche ethischer Begründung bis zu Fragen der Moralgenese und ihrer Vermittlung. So entsteht das spannende und vielfältige Bild eines faszinierenden Künstlers, der im Ringen mit den Herausforderungen seiner Zeit einige einfache und gleichsam prophetische Antworten gab, die in ihrer ganzen Bedeutung erst heute, wie die Arbeit zeigt, adäquat gewürdigt werden können.

Über den Autor

Josef Michael Pechtl, Dr. theol., geboren 1963 in Bürgstadt/Unterfranken, studierte Theologie und Philosophie in Würzburg und Rom. Er arbeitet seit 1989 als Religionslehrer sowie als Deutsch- und Ethikdozent an verschiedenen Fachoberschulen und Pflegefachschulen am bayerischen Untermain. Er ist verheiratet und lebt in Aschaffenburg.