Historische und genetische Genealogie: Was heißt eigentlich ‚genetisch‘ oder ‚entfernt‘ verwandt?
Werkstattgespräch mit Dr. Harald Ringbauer, Abt. Archäogenetik, MPI für Evolutionäre Anthropologie und Renate Ell, aktiv im Verein f. Computergenealogie

Die Veranstaltung ist für alle Interessierten offen, Fragen und Diskussionsbeiträge sind ausdrücklich erwünscht! Genetik findet nicht nur in abgeschlossenen Laboren statt. Seit einigen Jahren sind genetische Tests zur Ermittlung der biogeografischen Herkunft eine billige Ware geworden, sie werden von Laien zum Vergnügen und in der Familienforschung verwendet. In einem bürgerwissenschaftlichen Projekt erforschen die Universität Münster, der Verein für Computergenealogie und die Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung von 2025 bis 2027 die alltägliche Verwendung von genetischen Analysen in der Genealogie: Wer nutzt solche Testangebote? Mit welchen Erfahrungen ist das verbunden? Welche Kritik äußern Engagierte in den genealogischen Vereinen, und welche Bedenken bestehen seitens des Datenschutzes? Wie schätzen Fachleute der Genetik diese Angebote ein? Im Werkstattgespräch am 18. Dezember 2025 geht es um das Ermitteln von 'Verwandtschaft' mittels DNA-Test: Während genetische Mutterschaft und Vaterschaft eindeutig zu bestimmen sind, baiseren Aussagen über 'entfernte Verwandte', die viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte und Jahrtausende zurückreichen, auf Analysen kleinster Ausschnitte, sogenannte Einzelnukleotidpolymorphismen. Dr. Harald Ringbauer, Forschungsgruppenleiter am Department für Archäogenetik im Max Planck Institut für Evolutionäre Anthropologie (Leipzig), informiert über die Aussagemöglichkeiten der Analyse von alter DNA, die aus Funden gewonnen wird, die älter als 100 Jahre sind. Renate Ell, aktiv im Verein für Compputergenealogie e.V., gibt Einblick in Verwendungsformen von DNA-Analysen in der populären Familienforschung heutzutage. Moderation: Prof. Dr. Elisabeth Timm, Lehrstuhl für Kulturanthropologie, Universität Münster. elisabeth.timm@uni-muenster.de (Eine Veranstaltung des bürgerwissenschaftlichen Projekts "Erzählen Deine Gene Dir Deine Geschichte?! DNA-Tests als Waren und populäres Vergnügen" - von der Universitätsstiftung Münster mit dem Citizen Science Preis 2024 ausgezeichnet. Kooperationspartner im Verbund 2025 bis 2027: LWL-Museum für Naturkunde, Münster (Werkstattgespräche und Ergebnispräsentation); Verein für Computergenealogie e.V., Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung e.V., Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der Universität Münster. Koordination: Elisabeth Timm, Lehrstuhl für Kulturanthropologie, Universität Münster.) Die Arbeitsstelle Forschungstransfer (AFO) der Universität berät zu allen Fragen rund un Citizen Science.
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