Freitag, 11. März 2011, 9.00 bis 18.00 Uhr

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Jägerstraße 22/23,

10117 Berlin, Einstein-Saal

Integer vitae - Die Zeltersche Liedertafel als kulturgeschichtliches

Phänomen (1809-1832)

Die von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in Zusammenarbeit mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Sing-Akademie zu Berlin veranstaltete interdisziplinäre Tagung möchte sich dem kulturgeschichtlichen Phänomen Liedertafel aus sehr unterschiedlichen Perspektiven annähern. Dabei wird sich zeigen, dass die vielfältigen Ressentiments, mit denen Zelters Motive für die Gründung der Liedertafel heute behaftet sind, einer wissenschaftlichen Prüfung auf der Grundlage der originalen Quellen nicht standhalten und die Liedertafel einer umfassenden Neubewertung bedarf.

Die Schwerpunkte liegen auf der Untersuchung des literarisch-musikalischen Repertoires, der verschiedenen Gründungsmythen und der synkretistischen Gemengelage aus Traditionen und Ritualen verschiedensten Ursprungs. Darüber hinaus widmet sich die Tagung der ambivalenten Rolle nationaler Gesinnung, dem beispielgebenden Konzept einer bürgerlich-urbanen Geselligkeit, der Bedeutung für das sich herausbildende Männerchorwesen sowie dem inszenatorischen Charakter öffentlicher und halböffentlicher Versammlungen. Dabei kann die horazische Ode "Integer vitae", die in der Vertonung von Friedrich Ferdinand Flemming zum meistgesungenen Lied der Liedertafel avancierte und die eine Vielzahl der genannten Motive gleichsam in sich birgt, als roter Faden dienen.

Als Referenten begrüßen wir Jürgen Heidrich, Axel Fischer, Matthias Kornemann, Friedhelm Brusniak, Martin Staehelin, Conrad Wiedemann, Uta Motschmann, Ute Planert und Kristiane Hasselmann.

Zum Abschluss erklingen ausgewählte Lieder aus dem frühen Repertoire der Zelterschen Liedertafel, interpretiert von Männerstimmen der Sing-Akademie zu Berlin.

Der Tagungsbericht erscheint in der Schriftenreihe "Berliner Klassik. Eine Großstadtkultur um 1800", herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, betreut von Conrad Wiedemann (Wehrhahn Verlag Hannover).

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