Aerosole im Raum: Lüften mindert Infektionsgefahr in der Bibliothek


Seit einigen Tagen überwacht ein CO2-Sensor die Luftqualität in den Benutzungsbereichen der Bibliothek.

Ein Übertragungsrisiko mit SARS-CoV-2 besteht nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vor allem bei „längerem Aufenthalt in kleinen, schlecht oder nicht belüfteten Räumen“.

Wie kann man nun aber feststellen, ob ein Raum gut oder schlecht belüftet ist?

Das Umweltbundesamt hat 2008 festgestellt (PDF), dass „die Kohlendioxidkonzentration in der Innenraumluft als allgemeiner Indikator für die Gesamtmenge der vom Menschen abgegebenen organischen Emissionen einschließlich der Geruchsstoffe und als Leitparameter zur Beurteilung der Lüftungssituation“ gilt. Der CO2-Gehalt ist damit ein gutes Indiz für die Kontamination der Luft mit Bioaerosolen. Sie können so zwar nicht die Viruslast anzeigen, wohl aber das Risiko, ein Corona-haltiges Aerosol einzuatmen, wenn sich ein Infizierter im gleichen Raum aufhält.

Nach der Klassifizierung der Raumluftqualität nach DIN EN 13779: 2007-09 fällt die Qualität der Luft in der Bibliothek in die Kategorie IDA 1 – Hohe Raumluftqualität (absolute CO2-Konzentration in der Innenraumluft kleiner 800ppm). Wie das Bild oben zeigt, liegen wir zur Zeit mit knapp über 400ppm in dem Bereich der reinen Außenluft. Das entspricht somit einer Lüftungsrate/Außenluftvolumenstrom von weit mehr als 15l/s/Person bzw. 54m³/h/Person.

In einem Nachfolgebeitrag werden wir uns mit der Frage beschäftigen, wie sich die Luftqualität (also die Aerosolbelastung) auch in der kälteren Jahreszeit aufrecht erhalten läßt. Dabei werden wir auch die Arbeitsstättenrichtlinie ASR 3.6 des Bundesamt für Arbeitsschutz vorstellen.