Projekte

TiMeS-Netzwerk
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Die Bremer Stadtmusikanten
© Valeska Becker

Buchveröffentlichung des TiMeS-Netzwerks

Das Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“ ist sicher eins der bekanntesten aus der Sammlung der Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm und eins der wenigen, in der die Handlung hauptsächlich von Tieren getragen wird. Die vorliegende Sammlung kleiner Texte in diesem Band rückt Esel, Hund, Katze und Hahn in den Vordergrund: Was lässt sich aus dem Märchen herauslesen, wenn ihre Lebensumstände, ihre Körper, ihre Herkunft, die Verbindung zwischen ihnen und die symbolische Bedeutung, die wir mit ihnen assoziieren, das Thema sind?
Dieser Frage haben sich Mitglieder des Forschungsnetzwerks „TiMeS – Tier-Mensch-Studien“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster gewidmet. Mal heiter und mal ernst untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Philosophie und Bioethik, Psychologie, Theologie und Archäologie die „Bremer Stadtmusikanten“ aus der Sicht ihrer Fächer und zeigen, dass in dem alten Märchen noch viel Neues zu entdecken ist, wenn man die Tiere in den Vordergrund stellt.
Zum Buch beim Agenda-Verlag Münster

S. Hiekel, Tierwohl durch Genomeditierung?
© Susanne Hiekel

apl. Prof. Dr. Johann Ach / Dr. Susanne Hiekel: TiGer - Tierwohl durch Genom-Editierung?

In diesem von der DFG geförderten Forschungsprojekt sind tierschutzrelevante Vorteile der Nutzung der verschiedenen Verfahren der Genom-Editierung identifiziert und unter Berücksichtigung einschlägiger tierethischer Argumente und Positionen einer Bewertung unterzogen worden. In diesem Zusammenhang wurde auch der „relative Wert“ der durch die Verfahren der Genom-Editierung eröffneten tierschutzrelevanten Optionen diskutiert.
Infos zum Forschungsprojekt
Publikation zum Projekt: S. Hiekel. 2023. Tierwohl durch Genom-Editierung? Tierethische Perspektiven auf die Genom-Editierung bei landwirtschaftlichen Nutztieren. Metzler Verlag. Link zum Buch

apl. Prof. Dr. Valeska Becker / Dr. Rainer Hagencord / Arbeitsstelle Forschungstransfer: Weidebilder

"Weidebilder" ist ein transdisziplinäres Projekt, in dem KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen gemeinsam im Austausch Tier-Mensch-Beziehungen untersuchen. Im Fokus stehen dabei Landschaften des Münsterlandes, in denen der Wandel und die Ambivalenz im Umgang mit Tieren deutlich werden. Der Blick in die Vergangenheit und Gegenwart werfen die Frage nach der Gestaltung der Zukunft auf.

Infos zum Projekt

Dr. Rainer Hagencord: Netzwerk "Interreligiös begründeter Naturschutz im Nationalpark Eifel"

Aktuell arbeitet das Institut für Theologische Zoologie in einem  von der DBU geförderten Projekt in Kooperation mit dem Nees-Institut für Didaktik der Biologie in Bonn, der Nationalpark-Seelsorge im Bistum Aachen, der School of Jewish Theology der Uni Potsdam und dem Zentrum für Islamische Theologie der WWU: „Interreligiös begründeter Naturschutz im Nationalpark Eifel“.

Dr. Simone Horstmann / Dr. Rainer Hagencord: Netzwerk "Tiertheologie/Theologie des Lebendigen"

In Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Katholische Theologie der TU Dortmund und dem Institut für theologische Zoologie in Münster (ITZ, Dr. Rainer Hagencord) soll 2018 das Netzwerk „Tiertheologie/Theologie des Lebendigen“ Kontur gewinnen: Es dient der inhaltlichen Vernetzung von Theologinnen und Theologen im europäischen Raum, die in unterschiedlichen Projekten mit dem Themenbereichen Tiere/Lebendigkeit befasst sind.

Dr. Simone Horstmann / Prof. Dr. Thomas Ruster / Dr. Gregor Taxacher

Im Pustet-Verlag erscheint im Herbst 2018 eine gemeinsame Publikation mit Prof. Dr. Thomas Ruster und Dr. Gregor Taxacher zur Tiertheologie mit dem Titel: „Alles, was atmet. Auf dem Weg zu einer Theologie der Tiere“.
Hier werden Ansätze und Traditionsbestände zu einer theologischen Auseinandersetzung mit Tieren, insbesondere zu den Fragen einer theologischen Epistemologie von Tieren, zur Tierethik und Tiereschatologie skizziert.

Carlo Salzani: Anthropomorphism and the Moral Imagination

In the past few decades anthropomorphism has been partially revaluated as a positive critical tool in fields such as evolutionary psychology and animal ethics. If the rejection of anthropomorphism is a well-established feature of modern scientific discourse and is well accepted, at a more general level, within society at large, philosophy has always used this rejection to justify and reaffirm the caesura dividing humans from animals, as well as to deny the latter characteristics deemed sole prerogative of human beings. However, the development in the past few decades of the interdisciplinary field of Animal Studies in academic and scientific research, and an increasing awareness of, and sensitivity towards, the sufferings and capacities of nonhuman animals within society, have raised anew the question of anthropomorphism. If it is no longer possible to deny certain (physical, organic but also psychological) similarities and analogies between human beings and, at least, the nonhuman animals they use for food, domestication and scientific experimentation – where these similarities constitute the very reason of the relation –, then would it not be reasonable and logical to use these same similarities and analogies as a “critical” tool and, more importantly, as a focal point in the ethical debate? In the scientific discourse this new questioning perfectly concurs with the critique of pretended scientific “objectivity” and the practices of “situated knowledge” (Haraway) and “embodied cognition,” which have led to the theorization of new critical approaches, such as “critical anthropomorphism” (Burghardt) or “heuristic anthropomorphism” (de Waal). The topic is nevertheless very complex, often ill-defined, and needs to be carefully unpacked and analysed in depth, in particular because the obverse side of the coin entails the suspicion and danger of the colonisation of differences and the erasure of alterity. A new assessment of the role of imagination in ethical judgements has not only expanded the scope of ethical analyses, but has also restructured and redefined the modalities of approach to fundamental ethical questions. By positing a fundamental relation between ethics and imagination, and linking them both in turn to empathy, this project endeavours to analyse, assess and clarify the import and importance of anthropomorphism and the moral imagination in contemporary ethical debate.