Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Fachbereich 06
Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften

 

Der Fachbereich 06 besteht in seiner jetzigen Struktur seit dem 1.04.1999; er vereinigt den FB 6 (alt) (Sozialwissenschaften) und den FB 9 (alt) (Erziehungswissenschaft). Der FB 6 (neu) umfasst die drei Lehreinheiten Erziehungswissenschaft, Sozialwissenschaften und Kommunikationswissenschaft.

Die Lehreinheit Erziehungswissenschaft besteht aus drei Instituten, deren Zusammenarbeit durch einen im Berichtsjahr als Betriebseinheit eingerichteten Koordinierungsausschuss vermittelt wird. Mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen betreuen diese drei Institute gemeinsam die folgenden Fächer bzw. Studiengänge: Diplomstudiengang mit vier Fachrichtungen, Erziehungswissenschaft Magister/Promotion als Haupt- und Nebenfach, Unterrichtsfach Pädagogik, Zusatzstudiengang Interkulturelle Pädagogik, erziehungswissenschaftliches Studium für alle Lehramtsstudierenden.

Die beiden Lehreinheiten Sozialwissenschaften und Kommunikationswissenschaft entsprechen dem FB 06 (alt), wobei das „Institut für Politikwissenschaft" und das „Institut für Soziologie" die erste dieser beiden Lehreinheiten bilden (bis zum 1.1.00 gehörte ihr auch das „Institut für Wirtschaftswissenschaft und ihre Didaktik" an; seitdem ist es dem Fachbereich 04 Wirtschaftswissenschaften zugeordnet), das „Institut für Kommunikationswissenschaft" die zweite. Von ihnen werden vor allem die folgenden Fächer bzw. Studiengänge betreut: Von der Lehreinheit Sozialwissenschaften: Magister/Promotion als Haupt- und Nebenfach für Politikwissenschaft und Soziologie, Sozialwissenschaften/Gesellschaftslehre als Schulfächer, Soziologie und Politikwissenschaft als gesellschaftswissenschaftliche Wahlfächer im erziehungswissenschaftlichen Studium, zwei im Berichtsjahr etablierte (Doppel-) Diplomstudiengänge in Politikwissenschaft (mit dem Institut d'Etudes Politiques der Universität Lille/Frankreich und mit der Europafakultät der Babes-Bolayi-Universität in Klausenburg/Rumänien). Von der Lehreinheit Journalistik/Publizistik: Magister/Promotion Kommunikationswissenschaft als Haupt- und Nebenfach; zusätzlich wurde dem Ministerium ein Bakkalaureats-Abschluss (B.A.) als ein möglicher Abschluss im Rahmen des Magisterstudiums vorgeschlagen. Im Studienaufbau des B.A.-Studiengangs im Hauptfach Kommunikationswissenschaft soll die Vermittlung von berufspraktischen Qulifikationen dominieren. Diese Änderung des Magisterstudiengangs wird voraussichtlich im WS 2000/2001 eingeführt werden.

Von struktureller Bedeutung für den Fachbereich ist und bleibt, dass er mit dem (fast ausschließlich von ihm getragenen) Angebot des erziehungswissenschaftlichen Studiums für Lehramtsstudierende, eine zentrale Dienstleistung für etwa 25 % aller Studierenden der Universität Münster erbringt.

Die Gesamtzahl der Studierenden im Fachbereich ist im Berichtszeitraum auf hohem Niveau stabil geblieben (WS 1998/99: 15.500, WS 1999/2000: 15.200), dasselbe gilt für die sehr hohe Überlastquote für den Fachbereich insgesamt (Kommunikationswissenschaft 112 %, Erziehungswissenschaft 134 %, Sozialwissenschaften 140 %). Im Berichtszeitraum wurde für die Politikwissenschaft Magister/Promotion als letztem bisher zugangsoffenen Fach des Fachbereichs ein NC beantragt.

Im Berichtsjahr war die Zahl der Studienanfänger in den Lehramtsstudiengängen das zweite Mal seit 1998 merklich rückläufig.

Mittelfristig deutet sich in diesem Teil der Nachfrage eine Entlastung an. Zwischenzeitlich bleibt die Belastungssituation zumindest für weitere vier Jahre prekär; dies macht sich insbesondere in der Prüfungsbelastung bemerkbar (als Folge der in den früheren Jahren regelmäßig wachsenden Studienanfängerzahlen).

Im Berichtsjahr konnten erfreulicherweise 5 Professuren (davon vier durch Frauen) neu besetzt werden (zwei in Politikwissenschaft, eine in der Kommunikations- und zwei in der Erziehungswissenschaft). Leider ist im Berichtsjahr aber auch die Zahl der laufenden, noch nicht abgeschlossenen Verfahren besonders hoch gewesen, wodurch vor allem die Fächer Erziehungswissenschaft und Soziologie betroffen waren: a) vier vom Rektorat noch nicht beschiedene Wiederzuweisungsanträge; b) vier auf der Ebene des Ministeriums noch nicht beendete Berufungsverfahren; c) vier auf der Ebene der Universität noch nicht beendete Listenerstellungen.

Im Berichtszeitraum war für den erst kurz zuvor konstituierten neuen Fachbereich der Zwang zur Beteiligung am sogenannten „Qualitätspakt" die größte Herausforderung. Er gab zusätzliche Impulse zur Restrukturierung der Arbeit in Forschung und Lehre. Zu nennen sind hier

  • der Ausbau von kriterienorientierten Verfahren der internen Mittelverteilung (z.B. Berücksichtigung der Prüfungs- und Lehrbelastungen; Anschubfinanzierung von Projekten),
  • die Fortsetzung der Anstrengungen zur Verbesserung der „Qualität der Lehre" durch die langjährige Teilnahme der Lehreinheiten Sozialwissenschaften und Erziehungswissenschaft an dem gleichnamigen Landesprogramm,
  • die profilbildende Konturierung von Entwicklungsschwerpunkten für Forschung und Entwicklung in den Struktur- und Perspektivplanungen aller Fächer.
  • Zusammen mit der Ruhr-Universität Bochum und der Mercator-Universität Duisburg unternimmt der FB einen Modellversuch der Evaluierung des Faches Sozialwissenschaften, dessen Ergebnisse im Verlauf des Sommers 2000 vorliegen dürften.

Ob dieser Zwang zur Beteiligung am „Qualitätspakt" mittelfristig „heilsam" sein kann und wird, um die relativen Schwächen des Fachbereichs auszugleichen, hängt nicht nur vom Engagement und Goodwill des Fachbereichs ab, sondern angesichts der gravierenden Engpässe ganz entscheidend von einem neuen, auch im Personalbereich wirksamen (kriterienorientierten) Überlastprogramm.

 

Prof. Dr. Jens Naumann
Dekan des Fachbereichs 06