Lehre, Studiengänge
Auch im vergangenen Jahr konnte unsere Fakultät ihre Stellung als größte Evangelisch-Theologische Fakultät im deutschen Sprachraum behaupten. Die Zahl der Studienfälle beläuft sich im Wintersemester 2006/2007 auf 1136. Angesichts der überdurchschnittlich guten Ergebnisse bei der Befragung "Studieren an der Universität Münster" gehen wir davon aus, dass dies u. a. auch mit der Qualität und Vielfalt der an unserer Fakultät gebotenen Lehre zusammenhängt.
Dank des Engagements der Lehrenden bietet die Fakultät immer noch alle Voraussetzungen, den Studierenden unterschiedlichster Studiengänge und Abschlüsse, vor allem sehr unterschiedlicher Regelstudienzeiten und Stundenkontingente, durch ein differenziertes Angebot jeweils im Bereich des Grund- und Hauptstudiums gerecht zu werden. Dies ist angesichts des weiter fortgeschrittenen Abbaus von Stellen ein besonderer Erfolg.
Im Einzelnen stellt sich die Studierendenstatistik folgendermaßen dar:
Personal
Noch entspricht die Anzahl der Professorenstellen der strukturellen Ausdifferenzierung des Faches, der dazu erforderlichen Pflege der fünf Hauptdisziplinen sowie spezieller Lehr- und Forschungsschwerpunkte. Eine spürbare Lücke besteht lediglich im Bereich "Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie".
Die konsequente Modularisierung der Studiengänge mit dem gegenwärtigen Personalbestand führt freilich dazu, Abstriche sowohl in der Breite wie in der Tiefe der Vermittlung der einzelnen Sachgebiete machen zu müssen und die für das Profil der Fakultät wichtigen Schwerpunkte nur noch beschränkt weiterführen zu können. Ein besonderes Problem stellt dabei die Vielzahl der Studiengänge dar, die im Einzelnen sehr unterschiedlich strukturiert sind (grundständig sowie gestuft) und verschiedene Anforderungen an Lehre und Forschung stellen.
Nachwuchsförderung
Auch im vergangenen Jahr wurden erhebliche Leistungen im Bereich der Nachwuchsförderung erbracht. Im Jahr 2006 konnten 1 Habilitations-, 7 Promotions- und 1 Magisterverfahren erfolgreich abgeschlossen werden.
Eine besonders intensive Betreuung benötigen nach wie vor die ausländischen Doktoranden, von denen ein großer Teil aus Südkorea stammt.
Situation im Bereich EDV
Im EDV-Bereich ist die Ausstattung von Hochschullehrern und Mitarbeitern im Rahmen eines gestellten HBFG-Antrags dringend erneuerungsbedürftig.
Forschung und internationale Kontakte
Es existierten zahlreiche internationale Kontakte der einzelnen Hochschullehrer und Institute u. a. mit den USA, Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz, Ungarn und Korea.
Weitere internationale Kontakte ergaben sich durch die Editionstätigkeit des Instituts für Neutestamentliche Textforschung, das Josephus-Forschungsvorhaben des Institutum Judaicum Delitzschianum, das Projekt "Perspektiven des Religionsrechts in Ost-, Mittel- und Südosteuropa" des Instituts für Ethik und angrenzende Sozialwissenschaften, die Karl-Barth-Edition am Seminar für Reformierte Theologie sowie durch die leitende Präsenz des Seminars für Praktische Theologie in der Deutschen und Internationalen Gesellschaft für Semiotik.
In dem auf Initiative von Herrn Prof. Dr. Albertz als Nachfolgeeinrichtung des Sonderforschungsbereichs 493 ins Leben gerufenen "Centrum zur Erforschung der Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraums" wirkten ca. 65 Wissenschaftler mit, davon etwa 35 Professoren.
Die Forschungsarbeiten der Fakultät fanden, wie durch Publikationen, Gastvorträge, Mitarbeit von Fakultätsmitgliedern in Vorständen wissenschaftlicher Gesellschaften, Herausgebergremien renommierter Fachzeitschriften sowie durch gemeinsame Projekte deutlich wird, internationale Anerkennung. In der Drittmitteleinwerbung behauptete die Fakultät eine Spitzenstellung unter allen Theologischen Fakultäten und Instituten in NRW.
Entwicklung, Perspektiven
Die Fakultät ist bemüht, ihre national und international anerkannte Stellung in Forschung, Studium und Lehre auszubauen. Neue Anforderungen ergeben sich aus der Internationalität und zunehmenden Europäisierung theologischer Fragestellungen, den Transformationsprozessen der herkömmlichen kirchlichen Milieus, ökumenischen Annäherungen, dem Dialog der Religionen und durch den gestiegenen ethischen Orientierungsbedarf in hochkomplexen Gesellschaften.
Prof. Dr. Christian Grethlein Dekan des Fachbereichs 1