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Sonderforschungsbereich 496
Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution

 

Der SFB 496 wird seit dem Jahr 2000 gefördert; nach einer sehr erfolgreichen Begutachtung durch die DFG im Juli 2005 hat er die dritte Förderperiode (2006 - 2008) erreicht. Eine besondere Auszeichnung für den Forschungsverbund bedeutet die Verleihung des Forschungspreises 2005 der WWU an Christel Meier-Staubach, ehemalige Sprecherin des Vorgänger-SFB (SFB 231) und Projektleiterin des mittellateinischen Projektes. Es ist die zweite Verleihung dieses Preises an ein SFB-Mitglied in Folge.

Im interdisziplinären Verbund aus zehn Fachgebieten arbeiten 12 Projekte im SFB 496 zusammen. Gemeinsam ist allen beteiligten Projekten die Leitfrage, was für ein Typus von Rationalität und wie viel Reflexivität Formen symbolischer Kommunikation und ihrer Vermittlung gesellschaftlicher Wertesysteme zuzubilligen ist. Dabei werden die zentralen Bereiche der Politik, des Rechts, der Religion und des kommunikativen Alltags zusammen gesehen mit der Literatur, der Kunst und der Philosophie, den wichtigsten Medien der Rezeption, Reflexion und Projektion einschlägiger Phänomene. Die Leitfrage wird an historischen Themen wie Konflikt- und Friedensritualen, Rangdarstellungen und Übergangsriten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit sowie Ritualen im Zeitalter der Französischen Revolution untersucht; die literaturwissenschaftlichen Fächer beschäftigen sich mit Kommunikationsformen bei höfischen Spielen und Wertevorstellungen in der didaktischen Literatur; rituelle Elemente der Liturgie im Mittelalter, 'Virtus' in der Kunsttheorie und Typen der Tugendethik sind die Schwerpunkte theologischer, kunsthistorischer und philosophischer Projekte.

Die interdisziplinäre, bereichsübergreifende Arbeit wird verstärkt durch gemeinsam durchgeführte Lehrveranstaltungen der Projektleiterinnen und Projektleiter sowie durch die in jedem Semester stattfindende Vortragsreihe "Forum Gesellschaftliche Symbolik", die zusammen mit dem Graduiertenkolleg "Gesellschaftliche Symbolik im Mittelalter" und der VW-Forschergruppe "Kulturgeschichte und Theologie des Bildes im Christentum" organisiert wird. Darüber hinaus vertiefen Workshops und Kolloquien die Diskussion über die Forschungsarbeiten, an der Spezialisten aus dem In- und Ausland beteiligt sind. Im Berichtsjahr wurden vier international besetzte Kolloquien durchgeführt; dabei wurden die Leitthemen des SFB aus dem Blickwinkel der theologischen ("Werte und Symbole im frühneuzeitlichen Rom"), der juristischen ("Symbolische Kommunikation vor Gericht, 15.-18. Jh.") sowie der volkskundlichen ("Frühneuzeitliche Universitätskulturen im Europäischen Vergleich") Fachdisziplin einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Das vierte Kolloquium wurde von allen Projekten getragen und gab Gelegenheit, Erträge der zweiten Förderperiode mit Vertretern verschiedener Fachrichtungen zu diskutieren ("Wertekonflikte - Deutungskonflikte"). Darüber hinaus hielt Werner Freitag ein Kolloquium ab, das der Vorbereitung seines Neuantrags eines landeskundlich ausgerichteten Projekts im SFB 496 diente ("Der Kirchhof im Dorf - Ort und Raum symbolischer Kommunikation, 15.-18. Jh.").

Mit der Fördersumme in Höhe von 1.506.176 Euro konnten 30 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt werden, darunter 15 Doktoranden. Die im SFB erarbeiteten Fragestellungen und Forschungsinhalte werden auch durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Studierenden in Kursen und Seminaren vermittelt.

 

Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger
Sprecherin des SFB 496