- 4 Studiengänge im bundesweiten Auswahlverfahren,
- 7 Studiengänge im landesweiten Vergabeverfahren,
- und 123 Studiengänge im örtlichen Auswahlverfahren.
Betrachtet man die Studiengänge im bundesweiten Auswahlverfahren, weist der Studiengang Humanmedizin mit
10,7 Bewerbern pro Studienplatz bei weitem die höchste Bewerber-Platz-Relation auf. Die zweithöchste Bewerber-Platz-Relation
ergibt sich im Studiengang Zahnmedizin mit 5,7 Bewerbern pro Studienplatz. Darüber hinaus befinden sich von der WWU im
bundesweiten Auswahlverfahren nur noch der Diplomstudiengang Psychologie und der Staatsexamensstudiengang Pharmazie.
Bei den Studiengängen im landesweiten Auswahlverfahren sind die Bewerberzahlen für die WWU stark
gestiegen, was im Wesentlichen auf den überproportionalen Anstieg der Bewerberzahlen für den Diplomstudiengang
Betriebswirtschaftslehre, der vorher im bundesweiten Auswahlverfahren war, zurückzuführen ist. Mit Ausnahme des
Magisterstudiengangs Kunstgeschichte sind für alle anderen Studiengänge die Bewerberzahlen gestiegen.
Die Bewerberzahlen für Studiengänge im örtlichen Zulassungsverfahren sind insgesamt sehr stark
(mehr als ein Drittel) gestiegen. Ein Grund ist dabei die Einbeziehung weiterer Studiengänge in das Verfahren. Die Bewerberzahlen
für die Magisterstudiengänge sind grundsätzlich zurückgegangen. Gleichzeitig wird eine sehr hohe Nachfrage nach den
meisten Bachelorstudiengängen (Zwei-Fach-Modell) festgestellt. Die Bewerberzahlen für den Bachelor KiJu bewegen sich im
Rahmen der Bewerber für die ehemaligen Lehramtsstudiengänge.
Insgesamt haben sich zum Wintersemester 2005/06 an der Universität Münster 41.013 Bewerber auf die 8.743 Studienplätze,
die sich im Vergabeverfahren befanden, beworben, gut ein Viertel mehr als zum vorherigen Wintersemester.
Zur Finanzierung von Investitionen für zusätzliche Studienplätze in besonders stark nachgefragten und innovativen
Studiengängen hat das Rektorat auch im Haushaltsjahr 2005 im Rahmen des hochschulinternen
Kapazitätserweiterungsprogramms wieder zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt.
Die Zahl der Prüfungen ist im Prüfungsjahr 2004 gegenüber dem Vorjahr (2003: 4.363) um knapp 4
Prozent gestiegen. Insgesamt wurden 2004 4.523 Prüfungen an der WWU abgelegt, darunter 831 (2003: 654) Promotionen. Im
bundesweiten Vergleich liegt die WWU damit nach den Universitäten München, Hamburg und Köln an vierter Stelle. Die
Entwicklung bei den einzelnen Abschlussarten verlief zum Teil sehr unterschiedlich. Im Vergleich zum Vorjahr gab es Steigerungen bei den
Diplomprüfungen und Promotionen (+ 27,2 bzw. + 27,1 %). Bei den Magister- und Staatesexamensprüfungen (- 4,6 % bzw. - 12,7 %)
sowie im Lehramtsbereich (- 10,8 %) sind hingegen Rückgänge zu verzeichnen.
Mit den in 2005 zum vierten Mal verliehenen Universitätspreisen hat das Rektorat diesen Weg der
universitätsinternen Wissenschaftsförderung und der Anregung des Wettbewerbs fortgeführt. Die Preise, hoch dotiert und
zweckgebunden für die Einbringung in neue wissenschaftliche Vorhaben, sollen u.a. beispielhafte und herausragende Leistungen
insbesondere des Nachwuchses in Forschung, Lehre und bei der Gleichstellung von Frauen und Männern würdigen. Der
Forschungspreis 2005 ging an Prof. in Dr. Christel Meier-Staubach (FB Geschichte/Philosophie), der Lehrpreis an Dr. Bernhard Marschall
(Medizinische Fakultät) und der Frauenförderpreis an PD Dr. Bettina Tudzynski und Dr. Bettina Zeis (FB Biologie). Die Namen
der weiteren Preisträgerinnen / Preisträger finden sich im Kapitel über die Auszeichnungen der Universität.
4. Haushalt und Bauangelegenheiten
Das Ausgabevolumen der WWU - ohne UKM - betrug im abgelaufenen Jahr insgesamt 280,8 Mio. Euro
(Vorjahr 272,9 Mio. Euro). Für das Personal wurden im Berichtszeitraum 140,4 Mio. Euro (Vorjahr 138,0 Mio. Euro) und für den
sächlichen und investiven Bedarf einschließlich der kleineren und ergänzenden Bauunterhaltung 60,8 Mio. Euro (Vorjahr 59,9
Mio. Euro) ausgegeben. Hierin enthalten sind nicht die Ausgaben für die Lehre und Forschung sowie die aus Drittmitteln und
Erlassmitteln finanzierten Ausgaben. Das Ausgabevolumen des UKM betrug in 2005 547,3 Mio. Euro (2004: 517,7 Mio. Euro) - dabei
belief sich der Sachaufwand auf 262,4 Mio. Euro (Vorjahr 235,4 Mio. Euro) und der Personalaufwand auf 284,9 Mio. Euro (Vorjahr 280,3 Mio.
Euro). Die Erträge des UKM beliefen sich in 2005 auf 547,5 Mio. Euro (Vorjahr 512,6 Mio. Euro).
Für Lehre und Forschung wurden 26,4 Mio. Euro (Vorjahr 24,9 Mio. Euro) ausgegeben. Die Ausgaben aus Drittmitteln betrugen 39,0 Mio.
Euro (Vorjahr 35,7 Mio. Euro) und aus Erlassmitteln 14,2 Mio. Euro (Vorjahr 14,4 Mio. Euro).
Zur Einnahmeentwicklung: Die Verwaltungseinnahmen des Haushaltsjahres 2005 beliefen sich auf 1.750.000 Euro. Die
Einnahmen der Universitäts- und Landesbibliothek in Höhe von 408.000 Euro wurden zur Verstärkung des Etats dieser
Einrichtung verwendet. Die übrigen Einnahmen von 1.342.000 Euro konnten im Wesentlichen zur Deckung des Mehrbedarfs bei den sonstigen
sächlichen Verwaltungsausgaben herangezogen werden. Nach Ablauf des Haushaltsjahres 2005 wurde eine
Mittelschöpfung in Höhe von 2,1 Mio. Euro (Vorjahr 3,3 Mio. Euro) aus den Einsparungen bei den Planstellen der
Beamten und den Stellen für Angestellte und Arbeiter des Universitätshaushalts erzielt. Von den geschöpften Mitteln sind den
Fachbereichen 0,5 Mio. Euro zugewiesen worden.
Aus dem Haushaltsplan 2005 standen der Universität wiederum 1,33 Mio. Euro für die Leistung der sonstigen
sächlichen Verwaltungsausgaben zur Verfügung. Die Ausgabe belief sich nach der Jahresrechnung auf 2,29 Mio. Euro.
Die notwendige Verstärkung der nicht ausreichenden Mittel erfolgte durch die Inanspruchnahme der Verwaltungseinnahmen.
Die universitären Ausgaben für die Lehre und Forschung in den Fachbereichen und sonstigen
wissenschaftlichen Einrichtungen wurden aus den bereitgestellten Mitteln für Lehre und Forschung bestritten. Im Haushaltsjahr 2005 sind
der Universität
26,9 Mio. Euro bereit gestellt worden: Personal 13,8 Mio. Euro, Sachausgaben 11,9 Mio. Euro, Investitionen 1,2 Mio. Euro. Zusätzlich
konnten die Haushaltsmittel für Lehre und Forschung durch Selbstbewirtschaftungsmittel der vergangenen Jahre von rd. 4,6 Mio. Euro,
durch die "Mittelschöpfung" der Fachbereiche mit weiteren 0,5 Mio. Euro und durch Einnahmen der Universitäts- und
Landesbibliothek mit 0,4 Mio. Euro verstärkt werden. Dies entspricht verfügbaren Gesamtausgabemitteln für Zwecke der
Lehre und Forschung in Höhe von 32,4 Mio. Euro. Nach dem Rechnungsergebnis wurden verausgabt insgesamt 26,4 Mio. Euro: Personal
9,0 Mio. Euro, sächliche Verwaltungsausgaben 12,5 Mio. Euro, Preise und Stipendien 0,3 Mio. Euro, Investitionen 4,6 Mio. Euro.
Nach Ablauf des Haushaltsjahres 2005 konnte unter Berücksichtigung eines Mehrbedarfs bei den Bewirtschaftungsausgaben und sonstigen
sächlichen Verwaltungsausgaben, einer Einsparung bei Lehre und Forschung und der nicht verausgabten Mittel der
"Mittelschöpfung" Selbstbewirtschaftungsmittel von 2,1 Mio. Euro erwirtschaftet werden, die zur Verstärkung der Haushaltsmittel
im Jahre 2006 bereitstehen.
Die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) stand in 2005 im Zeichen der Vorbereitungen zur Einführung des
Globalhaushalts, für den sie eine wesentliche Voraussetzung darstellt. Nachdem zuvor der Aufbau der KLR weitgehend dadurch bestimmt
war, die Vorgaben der externen Rechenschaftslegung gegenüber dem Ministerium erfüllen zu können, richtete sich der Blick im
Berichtsjahr verstärkt darauf, die KLR als internes Informations- und Planungsinstrument auszubauen. Besonderes Augenmerk galt zudem
der organisatorischen und technischen Integration der so genannten Stamm- oder Schlüsseldaten.
Mit den größer werdenden Handlungsspielräumen unter den Bedingungen des Globalhaushalts gehen u.a. die Aufgaben einher,
Budgetplanungen anzustellen, die laufenden Kosten für Personal- und Sachmittel zu kontrollieren und Investitionsentscheidungen auf Basis
einer mittelfristigen Finanzplanung zu treffen. Dies betrifft sowohl die Universität als zentrale als auch die Fachbereiche als dezentrale
Steuerungsebene. Die KLR liefert ergänzend zur bislang dominierenden Kameralistik die zur Planung benötigten Informationen.
Der Globalhaushalt bringt eine andere Betrachtungsweise finanzieller Vorgänge mit sich, durch die das bisherige Rechnungswesen und die
Haushaltsführung ergänzt und zum Teil verändert wird. Im Berichtsjahr ist die KLR im Rahmen von Informationsveranstaltungen
zum Globalhaushalt als Planungs- und Informationsinstrument vorgestellt und sind ihre Einsatzmöglichkeiten erläutert worden.
Adressaten waren dabei die Fachbereiche sowie zentralen wissenschaftlichen Einrichtungen und Betriebseinheiten der Universität. Daneben
erhielten die Fachbereiche wie im Vorjahr einen Kennzahlenbericht mit Kostendaten und wesentlichen Ausstattungs-, Belastungs- und
Leistungsgrößen auf Ebene ihrer Lehreinheiten. Den Fachbereichen ist bei zunehmender Datenvalidität damit erstmals ein Mehr-Jahres-Vergleich möglich.
Für Zwecke der Unterhaltung und Bewirtschaftung von Grundstücken, Gebäuden und Räumen
wurden im Berichtsjahr der Universität Haushaltsmittel in Höhe von 16,2 Mio. Euro (Vorjahr 15,5 Mio.) bereitgestellt. Aus diesen
Mitteln sowie Mittelverstärkungen wurden Ausgaben in Höhe von 17,9 Mio. Euro bestritten (darunter alleine 7,7 Mio. Euro
für Energie und 3,4 Mio. Euro für Reinigung und Bewachung). In 2005 konnte die Ausschreibung für den Neubau
AC/PC II als zweiter Baustein des Naturwissenschaftlichen Zentrums auf den Weg gebracht werden; Baubeginn war im Dezember 2005.
Aufgrund der finanziellen Lage des Landes sind in 2005 keine weiteren für die WWU relevanten Rahmenplanmaßnahmen in die
erforderliche Kategorie I eingestuft worden. Die Sanierung des Fürstenberghauses sowie der Scharnhorststraße 100 wurden weiter
fortgesetzt. Darüber hinaus wurden im Jahre 2005 zahlreiche weitere Bauunterhaltungsmaßnahmen durchgeführt, die nur
dadurch realisiert werden konnten, dass die WWU eigene Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt hat.
5. Stellensituation
Der Berichtszeitraum stand insgesamt unter dem Zeichen des Umbruchs. Der zum 01.01.2005 eingeführten W-Besoldung wurde zunächst mit größter Skepsis begegnet. Es ist jedoch festzustellen, dass diese Vorbehalte
zunehmend in den Hintergrund treten. Generell ist aber festzuhalten, dass zumeist die Erwartung besteht, in der W-Besoldung die C-Besoldung
nachzubilden. Die Planungen im Hinblick auf den Vergaberahmen und die daraus zu befriedigenden Ansprüche sind nicht ganz einfach.
Die Universität hat jedoch eine Rücklage von 25 % des zur Verfügung stehenden Vergaberahmens für die ab 2010
anfallende Vergabe von Leistungsbezügen gebildet. Kriterien, die über den Katalog in § 6 der Hochschul-Leistungsbezüge-Verordnung hinausgehen, sind noch nicht erarbeitet worden. Dies wird einer späteren Ordnung oder
späteren Richtlinien vorbehalten bleiben. Über die Funktionszulagen wird in Kürze diskutiert werden.
Darüber hinaus wurde zum 01.01.2005 die Verordnung über beamtenrechtliche Zuständigkeiten im
Geschäftsbereich des MIWFT vom 08.12.2004 wirksam. Mit dieser Verordnung haben die Rektorinnen und Rektoren u.a. die
Dienstvorgesetzteneigenschaft auch für die Professorinnen und Professoren erhalten. Zusätzlich wurden nahezu alle Befugnisse
für die Vornahme beamtenrechtlicher Maßnahmen auf die Hochschulen übertragen. Dadurch haben sich die
Berufungsverfahren, seit die Universität selbst die Rufe erteilt und die Ernennungen ausspricht, sehr stark verkürzt. Dies kann im
Wettbewerb mit Hochschulen anderer Bundesländer durchaus von Vorteil sein. Auf der Negativseite ist jedoch zu vermerken, dass
bedauerlicherweise nicht vorgesehen ist, die Stellenkapazitäten, die durch die Aufgabenverlagerung vom Ministerium auf die Hochschulen
frei werden müssten, auch nur zum Teil an die Hochschulen zu geben.
Nachdem der erste Juniorprofessor der Universität im Jahr 2004 nicht wie geplant ernannt werden konnte, weil das
Bundesverfassungsgericht das Hochschulrahmengesetz für nichtig erklärt hatte, ist es im Berichtszeitraum endlich zu dieser
Ernennung gekommen.
Wie im letzten Jahresbericht dargelegt waren durch die Nichtigkeit des Hochschulrahmengesetzes auch die
Befristungsregelungen für die Verträge von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betroffen.
Vier Betroffene haben diese Situation genutzt und Klage auf Feststellung unbefristeter Arbeitsverhältnisse erhoben. Ein Verfahren ist
zurzeit noch nicht beendet, die übrigen Klagen waren erfolglos. Die vom Gesetzgeber rückwirkend erlassenen
Befristungsregelungen hatten - anders als befürchtet - vor Gericht doch Bestand.
Der zum 01.01.2006 eingeführte Globalhaushalt hatte bereits im Berichtszeitraum starke Auswirkungen. Zur
Vorbereitung wurden für vier Modellfachbereiche (Rechtswissenschaftliche Fakultät, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät,
Fachbereich Chemie und Pharmazie sowie Fachbereich Geowissenschaften) neben dem regulären Personalhaushalt probeweise im
Rahmen eines Globalhaushalts entsprechende Personalbudgets eingerichtet. Die hieraus auch in monatlichen Besprechungen gewonnenen
Erfahrungen waren für die Umsetzung des Globalhaushalts zum 01.01.2006, insbesondere im Hinblick auf die Festlegung von
Budgetierungs- und Verfahrensregelungen, sehr hilfreich. Dennoch waren die Vorbereitungen von großer Unsicherheit geprägt, da
nicht feststand, welches Budget den Hochschulen zugewiesen werden wird. Generell wurde angenommen, dass auch die größere
Anzahl von unbesetzten Stellen Einfluss auf die Höhe des Budgets haben wird. Vorsichtshalber hat das Rektorat deshalb im Vorfeld durch
Beschlüsse Einfluss auf die Bewirtschaftung der den Fachbereichen und anderen Einrichtungen der Universität zugewiesenen
Stellen genommen und frühzeitig beschlossen, dass in den Fachbereichen und den weiteren Organisationseinheiten jeweils 5 % der
Personalausgaben einzusparen sind. Mit dieser Prozentangabe sah sich das Rektorat auch im Hinblick darauf, dass zuvor in der Universität
über 3 % der Stellen unbesetzt waren und damit zur Mittelschöpfung zur Verfügung standen, auf der sicheren Seite.
Wie sich zwischenzeitlich ergeben hat, wird der Personalhaushalt in 2006 voraussichtlich zu 96,8 % ausfinanziert sein. Mit allen Fachbereichen
und Zentralen Einrichtungen wurden in 2005 Budget-Gespräche geführt, in denen u.a. die vom Rektorat beschlossenen
Budgetierungsregelungen erläutert und die Planungen der Fachbereiche und Organisationseinheiten zur Einsparung besprochen wurden.
Die Fachbereiche und Zentralen Einrichtungen haben ihre Personalplanungen so gut auf die erforderlichen Einsparungen abgestellt, dass eine
weitere Vorsichtsmaßnahme, Professurvertretungen ohne Zustimmung des Rektorats nur noch für die Vorlesungsmonate
einzurichten, zwischenzeitlich eingestellt werden konnte.
Im Berichtszeitraum wurden 38 Professuren ausgeschrieben und
27 Berufungsverfahren, von denen allerdings 5 nicht erfolgreich waren, durchgeführt. In 17 Fällen kam es zu Ernennungen, davon 1
auf einer W 1-Professur und 6 auf einer W 3-Professur. Insgesamt wurden 7 Bleibeverhandlungen geführt, von denen
5 erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Von der Möglichkeit des Hinausschiebens des Ruhestands haben im Berichtszeitraum 4
Professoren Gebrauch gemacht; kein Antrag musste abgelehnt werden. Von den im Haushaltsplan ausgebrachten kw-Vermerken wurden im
Berichtszeitraum 18 weitere realisiert. Zudem wurden 6 Stellen wegen Erhöhung der Arbeitszeit im Beamtenbereich abgegeben. Von den
insgesamt 24 Stellenabgaben betrafen 20 den wissenschaftlichen und 4 den nichtwissenschaftlichen Dienst.
6. Internationale Beziehungen
Bei der Zahl der ausländischen Studierenden war in den vergangenen Jahren ein stetiger Zuwachs zu verzeichnen: Im
WS 1984/85 waren es 1.637 und im
WS 1998/99 3.118. Im WS 2005/06 liegt die Zahl bei 3.551. Die absolute Zahl hat sich demnach in den vergangenen 20 Jahren mehr als
verdoppelt und liegt nunmehr (WS 2004/05) bei ca. 8,9 % der Studierenden. Mit diesem Wert schwächt sich allerdings die
erwähnte positive Entwicklung seit zwei Jahren wieder ab; möglicherweise wegen der Einführung der Studienkonten. Die
Zahl der "Bildungsinländer" (deren Definition sich in 2003 geändert hat) lag im WS 2005/06 bei 608. Zur geografischen
Herkunft der Studierenden ist festzuhalten, dass nach wie vor der größte Teil aus Europa (2.137) stammt,
gefolgt von Asien (987), Afrika (229) sowie Amerika (164). Bedauerlich ist hier der nach wie vor sehr geringe Zahl von Studierenden aus
Nordamerika (39).
In 2005 konnte die Universität Münster mit 55 Gastprofessorinnen / Gastprofessoren einen neuen Höchststand
verzeichnen (Vorjahr 46).
Bei den Universitätspartnerschaften sind in 2005 neue Abkommen geschlossen worden mit: Universidade de Sao
Paulo, Universidade para o Desenvolvimento do Alto Vale do Itajai, Universidade Federal de Santa Catarina, Florianopolis (alle Brasilien),
Southwest University of Political Science and Law, Chongqing (VR China), Nagoya University (Japan), Chulalongkorn University, Bangkok
(Thailand), Virginia Polytechnic Institute and State University, Blacksburg (USA), World Customs Organization, Brüssel (Belgien).
Im Berichtsjahr 2005 erhielt die Universität Münster ca. 287.600 Euro von der Europäischen Kommission zur Finanzierung
der Studierendenmobilität. Somit konnten 505 Münsteraner Studierende (313 weiblich / 192 männlich) einen
ERASMUS-Zuschuss für ihren Aufenthalt im europäischen Ausland erhalten. Im Gegenzug studierten im
gleichen Zeitraum 247 ausländische ERASMUS-Stipendiaten (171 weiblich / 76 männlich) an der Universität Münster.
Am ERASMUS-Dozentenaustausch, für den ein Budget von ca. 22.900 Euro zur Verfügung stand, nahmen im vergangenen
Studienjahr 21 Münsteraner Lehrende teil, die an einer europäischen Partnerhochschule Lehrveranstaltungen gaben. Weitere 13
Dozenten nutzten ERASMUS-Mittel, die zum Zwecke der Koordination bereit gestellt wurden (41.300 Euro), zur Anbahnung neuer Kontakte
oder besuchten ihre Partner, um die Kooperation zu vertiefen bzw. neue Projekte zu besprechen.
Die soziale und kulturelle Betreuung ist in der "Brücke" mit ihren unterschiedlichen Partnern sehr gut positioniert.
Das Kooperationsprojekt Brücke vor Ort (Betreuung in den Wohnheimen) mit dem Studentenwerk wurde inzwischen als DAAD-Projekt abgeschlossen. Beim Studentenwerk wurden als Ergebnis zwei Sozialarbeiterstellen für die Betreuungsarbeit in Wohnheimen
eingerichtet. Die Möglichkeiten zur Nutzung ehrenamtlichen Engagements in der Brücke sollen zukünftig noch
stärkere Beachtung finden.
7. Beziehungen zu Stadt und Region
Die Universität Münster versteht sich auch als wissenschaftliches und kulturelles Kompetenzzentrum für die erweiterte
Region. Vor diesem Hintergrund verfolgt die Universität vielfältige Aktivitäten, die auch für die Profilierung der
Region von Bedeutung sind. Wichtige Beiträge hierzu lieferte auch in 2005 die "Arbeitsstelle Forschungstransfer" (AFO), insbesondere im
Bereich von Praxiskooperationen allgemein und der Förderung der Zusammenarbeit mit Kleinunternehmen im Besonderen. Die AFO-Veranstaltungsreihe "Lebendige Vielfalt - Biodiversität in Münster" wurde gemeinsam mit dem Zentrum für
Umweltforschung (ZUFO) auch im Jahre 2005 erfolgreich weitergeführt - diesmal zum Schwerpunktthema Wald, gemeinsam mit
mehreren externen Partnern. Mit der Co-Organisation der Tagung "Kleine Gemeinden im demographischen Wandel" in Everswinkel wurde in
2005 ein erstes größeres KNIFF-Projekt (Kommunales Netzwerk für Innovation, Forschung und Fortentwicklung)
realisiert.
Die Universität arbeitete auch in 2005 in einer ganzen Reihe von städtischen und regionalen Planungsgremien
mit, von denen beispielhaft die "Technologie Initiative Münster" erwähnt sei. Sie dient der Profilierung Münsters als Standort
für forschungsintensive Unternehmen.
Auch in 2005 wurde der Tag der offenen Tür als "Hochschultag" aller münsterischen Hochschulen unter
Beteiligung der Stadt Münster, der Stadtwerke Münster und des Studentenwerks Münster durchgeführt. Die Resonanz
des Informationstages fiel bei einer Rekordbeteiligung von rund 15.000 Schülerinnen und Schülern wiederum überaus positiv
aus.
Erfolgreich verlief im Berichtszeitraum auch der erstmals durchgeführte sog. "Elternalarm". In Zusammenarbeit von
Westfälischen Nachrichten, Stadt und Hochschulen wurden die Eltern der Studierenden nach Münster eingeladen und mit einem
vielfältigen und unterhaltsamen Programm über den Studienstandort ihrer Kinder informiert.
Das von einer Kontaktstelle im Fachbereich 6 betreute "Studium im Alter" traf im Berichtsjahr wiederum auf eine sehr
große Resonanz. Das mit der Erstausbildung junger Studierender verzahnte Weiterbildungsangebot wendet sich seit nunmehr 20 Jahren
erfolgreich an interessierte ältere Menschen aus der Stadt wie der gesamten Region. Es vermittelt geistige Impulse und praktische
Anregungen für die Lebensgestaltung im neuen Lebensabschnitt.
Sehr erfolgreich verliefen auch die Veranstaltungen der gemeinsam mit der WN (seit 2003) durchgeführten Vorlesungen im Rahmen der
Kinder-Uni Münster: Bis zu 1.000 Kinder füllten jeweils die Hörsäle und folgten gespannt den
Ausführungen der Vortragenden.
Die von SAFIR organisierte Reihe "Spektrum Literatur" ist fest etablierter Bestandteil des universitären
Veranstaltungsprogramms: Die 17. Vortragsreihe zu "Inseln: kleine Welten, große Meere" setzte mit Vorträgen aus der Botanik,
Anglistik, Klassischen Philologie und dem Lektorat für Sprecherziehung und Vortragskunst die erfolgreiche Tradition der Reihe fort.
Der Universität kommt unter wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten eine wichtige Funktion als größter Arbeitgeber der
Region zu. Dabei engagiert sich die WWU auch stark in der beruflichen Ausbildung: So befanden sich zu Ende des Jahres
2005 insgesamt 143 Auszubildende in Ausbildungsverhältnissen, die sich auf 15 Berufsbilder verteilen. Im Berichtsjahr konnten alle
Prüflinge aus dem Büro- und Verwaltungsbereich in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen werden. Auch
im handwerklichen und gewerblich-technischen Bereich hat sich wider Erwarten für mehrere Auszubildende eine
Weiterbeschäftigungsmöglichkeit ergeben.
Münster, den 19. April 2006
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