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Sonderforschungsbereich 656
Molekulare kardiovaskuläre Bildgebung (MoBil) - von der Maus zum Menschen

 

Das Ziel des Sonderforschungsbereiches 656 "Molekulare kardiovaskuläre Bildgebung (MoBil) - von der Maus zum Menschen" ist das Erreichen einer Innovation der Molekularen Bildgebung, die völlig neue Ansätze für einen Brückenschlag zwischen grundlagenorientierter Forschung bis zu klinischer Behandlung eröffnet. Diese Innovation wird durch ein enges Zusammenspiel der einzelnen Projektbereiche und deren organisatorische und inhaltliche Vernetzung über traditionelle Fakultätsgrenzen hinaus angestrebt. Im Forschungsverbund SFB 656 sind Kompetenzen aus dem Bereich der Molekularen Bildgebung des Fachbereichs Medizin, des Leibniz-Instituts für Arterioskleroseforschung, der Fachbereiche Chemie und Pharmazie sowie Mathematik und Informatik gebündelt. Weiter sind die Universitäten Bonn und Duisburg-Essen an Teilprojekten des SFB 656 beteiligt.

Der SFB 656 gliedert sich in die vier Projektbereiche:
      A    Molekulare Targets
      B Methodenentwicklung und -validierung
      C Organfunktion
      Z Zentrale Projekte

Die Schwerpunkte des SFB "Molekulare kardiovaskuläre Bildgebung" liegen in der Entwicklung und Validierung von neuen krankheitsrelevanten, bildgebenden Molekülen (Projektbereich A), von Methoden der Bildgebung (Projektbereich B) sowie von Quantifizierungs- und Rekonstruktionstechnologien auf der Basis und in Korrelation zu den klinisch etablierten Untersuchungsverfahren. Hierbei besteht zum einen die Aufgabe im Design und der Markierung targetaffiner Moleküle, die eine organisch-chemische und radio-chemische Kompetenz erfordert. Zum anderen stellt das Herz aufgrund seiner rhythmischen Bewegung, weiter kompliziert durch Atmungsverschiebungen, eine Herausforderung für die bildgebende Organdiagnostik dar. Hier ist die Etablierung von hochauflösenden Verfahren der Bildakquisition, -rekonstruktion und -verarbeitung in vier Dimensionen (Raum [mm] und Zeit [msec]) eine notwendige Voraussetzung, die nur durch eine Integration von Kompetenz aus den Bereichen Mathematik, Informatik und Physik erreicht werden kann. Im Projektbereich C werden die entwickelten molekularen Bildgebungsmethoden im Tiermodell und am Menschen angewendet. Die zu entwickelnden Methoden sowie deren Targets in der Bildgebung orientieren sich an den aktuellen kardiovaskulären Themenkomplexen Ischämie und Myokardinfarkt, arteriosklerotische Plaque und Plaqueruptur, Herzinsuffizienz und molekulare Genese von Arrhythmien. Der Projektbereich Z umfasst die zentrale Datenverarbeitung und die interaktive 3D-Visualisierung sowie die Koordinierung für die kardiovaskulären Tiermodelle. Ausgehend von der Bildgebung in den Mausmodellen liegt die mittelfristige Perspektive der Molekularen Bildgebung im SFB 656 in der klinischen Anwendung der neu entwickelten Methoden.

Nach positiver Begutachtung im März 2005 starteten die Forschungsarbeiten des SFB 656 zum 01.07.2005. In dieser Zeit intensivierte sich die interfakultäre Zusammenarbeit auch durch die monatlich stattfindenden gemeinsamen Fortbildungsveranstaltungen. Die Forschungsarbeiten des SFB 656 wurden in die Lehre integriert im POL- und Anatomie-Kurs der Medizinischen Fakultät, in der Ausbildung von Chemiestudenten und in Lehrveranstaltungen des Fachbereichs Mathematik und Informatik zu Bildgebung, interaktiver 3D-Visualisierung und Computergraphik. Mit der Aufnahme weiterer Mitglieder aus den Fachbereichen Chemie und Pharmazie, Physik sowie des Max-Planck-Instituts für Molekulare Biomedizin erfolgte eine Ausweitung der multidisziplinären Verankerung des SFB 656 innerhalb der Universität Münster. Der SFB 656 trägt zur Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen bei, zwei Wissenschaftlerinnen sind als Teilprojektleiterinnen beteiligt. Der wissenschaftliche Nachwuchs wird durch die Rekrutierung von Doktoranden, regelmäßige Kolloquien, Seminare und Forschungskonferenzen gefördert; zwei Rotationsstellen sind mit Nachwuchswissenschaftlern besetzt. Ein Teilprojektleiter des SFB 656 erhielt einen Ruf auf eine auswärtige W3 Professur in Ulm, weitere Rufe auf W1- und W2-Professuren stehen entsprechend bekannter Listenplätze in naher Zukunft aus.

Zur Eröffnungsveranstaltung des SFB 656 am 21.07.2005 trug Prof. Dr. J. Dichgans, Tübingen, Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, das Grundsatzreferat "Was können und was sollten wir für die klinische Forschung tun?" vor. Die Von-Hevesy-Lecture mit dem Titel "Perspektiven kardiovaskulärer Forschung" hielt Prof. Dr. J. Schrader, Düsseldorf, Sprecher des SFB 612 Molekulare Analyse kardiovaskulärer Funktionen und Funktionsstörungen. Der SFB 656 wurde als Innovations- und Exzellenzbereich der Molekularen Bildgebung der Universität Münster am 07.10.2005 von Prof. Dr. A. Pinkwart, Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen, besichtigt.

 

Prof. Dr. Dr. Otmar Schober
Sprecher des SFB 656