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Fachbereich 11
Physik

 

Lehre und Studiengänge

Die Zahl der Studienanfänger ist im Berichtszeitraum etwa auf Höhe des Vorjahres geblieben. Für das WS 2005/06 haben sich im Fachbereich Physik insgesamt 184 Studierende neu eingeschrieben.

Zum WS 2005/06 haben die Studiengänge Physik-Bachelor im Rahmen des Zwei-Fach-Modells sowie Bachelor KJ(HRGe) und Bachelor FBJE begonnen.

Der Fachbereich hat Studien- und Prüfungsordnungen für die neuen Bachelor/Master-Studiengänge erstellt.

Vom 19.09. - 28.09.2005 fand unter der Leitung der Professoren Friedrich und Philipsen (Institut für Theoretische Physik) ein Vorkurs aus Vorlesungen und betreuten Übungen für Studienanfängerinnen und Studienanfänger mit 180 Teilnehmern statt. Ziel des Vorkurses war es, Studierende der Studiengänge Physik, Geophysik sowie Mathematik und Informatik mit dem Nebenfach Physik auf die Teilnahme an der Erstsemestervorlesung Physik I vorzubereiten und insbesondere den unterschiedlichen Kenntnisstand der Studierenden auszugleichen.

Im Rahmen der "Mini-Forschung" (Prof. Denz, Institut für Angewandte Physik) können Studierende eigenständig wissenschaftliche Aufgaben innerhalb von jeweils vier Wochen propädeutisch umfassend bearbeiten.

Der "Arbeitskreis Schulphysik" hat auch in 2005 Kontakte zu den Physiklehrern an den abiturführenden Schulen des Münsterlandes gepflegt und Angebote zur Unterstützung des Physikunterrichts (Laborbesichtigungen, Vorträge, Betriebspraktika etc.) koordiniert.

Der "Physik-Club" für Schülerinnen und Schüler, erweitert durch den "Physik-mit-Java-Club", wurde auch 2005 unter Leitung von Prof. Boschan wöchentlich durchgeführt.

Der Fachbereich hat mit mehreren öffentlichen Veranstaltungen zum Einstein-Jahr 2005 beigetragen, darunter eine Reihe von fünf Vorträgen mit jeweils mehr als 100 Hörern, eine Vorlesung in der "Kinder-Uni" (Prof. Münster), die von mehr als 1.000 Kindern besucht wurde, und Vorträge auf dem Ausstellungsschiff MS Einstein (Profs. Hanne und Wessels). Frau Prof. Denz ist Mitautorin der Broschüre "Einsteins Kolleginnen - Physikerinnen gestern und heute".

Personal, Nachwuchsförderung

HDoz. Dr. Ackemann, Institut für Angewandte Physik, hat einen Ruf als Lecturer an die University of Strathclyde, Glasgow, Schottland, erhalten und angenommen.

Frau Prof. Denz, Institut für Angewandte Physik, wurde von der International Union of Pure and Applied Physics (IUPAP) als Mitglied in die Kommission Quantenelektronik gewählt.

Prof. Fuchs, Physikalisches Institut, wurde in folgende Gremien gewählt:

  • Fellow des Institute of Physics, UK
  • Wissenschaftlichen Beirat des Deutschen Museums, München
  • Impulskreis Nanotechnologie.

Prof. Friedrich, Institut für Theoretische Physik, wurde vom Plenum der Leibniz-Sozietät zum wissenschaftlichen Mitglied gewählt.

Prof. Frekers, Institut für Kernphysik, ist in Düsseldorf gemeinsam mit seinen Mitarbeitern Ishak Aksit und Christian Wachsmann im Rahmen des Hochschulwettbewerbs "Patente Erfinder" mit dem mit 8.000 Euro dotierten Sonderpreis Technologietransfer für die Erfindung und den Transfer eines neuartigen Mikroskopiesystems ausgezeichnet worden.

Prof. Münster wurde zum Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Rates des John von Neumann-Instituts für Computing (NIC), Jülich gewählt.

Prof. Weinheimer wurde in das Organisationskomitee "Arbeitstreffen Kernphysik" Schleching und in den BMBF-Gutachterausschuss "Hadronen- und Kernphysik" berufen. Er wurde als Co-Spokesperson des KATRIN-Experimentes bestätigt.

Prof. Wessels ist technischer Koordinator des internationalen ALICE TRD-Projektes sowie Teilprojektsprecher der "Integrated Infrastructure Initiative HADRON PHYSICS" im 6. Rahmenprogramms der EU.

Prof. Wessels wurde als Mitglied in den SFB 656 MoBil gewählt.

Herr Klein-Bösing, Institut für Kernphysik, hat den mit 3.000 $ dotierten RHIC-AGS Thesis Award für seine Dissertation erhalten. Weiterhin hat er den Dissertationspreis 2005 der Westfälischen Wilhelms-Universität erhalten.

Herr Krishnamachari, Institut für Angewandte Physik, hat den Förderpreis der "Sibylle-Hahne-Stiftung" erhalten.

Frau Hillerbrand, Institut für Theoretische Physik, erhielt für einen Forschungsaufenthalt am Observatoire de la Cote d'Azur, Nizza, ein Heinz-Dürr-Stipendium.

Herr Panzer, Physikalisches Institut, wurde für ein weiteres Jahr als nationaler Sachverständiger der EU-Kommission im Bereich der Nano- und Biotechnologie in Brüssel abgeordnet.

Im Fachbereich Physik wurden in 2005 zwei Habilitationsverfahren (Dr. Heitger, Dr. Schäffer) sowie 14 Promotionsverfahren abgeschlossen. Im Rahmen des Erasmus-Programms fand ein Studierendenaustausch mit den Universitäten Paris-Sud und Orsay statt. Prof. W. Lange hat im Rahmen des Erasmus-Lehrenden-Austausches zu Beginn des SS 2005 in Nizza gelehrt.

Im Rahmen anderer Austauschprogramme hielten sich aus der Abteilung Denz zwei Studierende in Australien, einer in London und einer in York auf sowie ein Studierender aus Weißrussland in der Abteilung W. Lange.

Im Rahmen des Sokrates-Programms wurde ein Abkommen mit der Universität Lund, Schweden, geschlossen.

Der Fachbereich Physik bot am "Girls Day 2005" unter Leitung von Frau Prof. Denz ein vielfältiges Programm an mit Informationen zum Physikstudium und zu den Arbeitsmöglichkeiten von Physikerinnen und der Möglichkeit, selbst zu experimentieren und Forscherinnen und Forschern bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Es nahmen 20 Mädchen teil.

12 Schulklassen bzw. Jahrgangsstufen waren zu Laborbesichtigungen in den Instituten des Fachbereichs zu Gast.

31 Schülerinnen und Schüler sowie vier Berufspraktikanten absolvierten ihr mehrwöchiges Betriebspraktikum in Arbeitsgruppen des Fachbereichs Physik.

Informationsverarbeitung

Auch im Berichtsjahr 2005 haben die Fachbereiche Physik, Chemie und Pharmazie sowie Biologie und die Institute für Mineralogie und Planetologie aus dem FB Geowissenschaften ihre Zusammenarbeit in der IVV-Naturwissenschaften erfolgreich weiterentwickelt. Bei der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen im Bereich Software und Hardware konnten die Synergieeffekte konsolidiert werden. Allerdings trägt beim Personaleinsatz für das zentrale Management und den Betrieb der Server die Physik noch immer eine signifikante Überlast.

Die Erneuerung der studentischen Arbeitsplätze (CIP-Pools) wurde 2005 in der Geophysik fortgeführt. Der allgemeine Zugang zu den Ressourcen der IVV von außen (heimische Arbeitsplätze, auswärtige Forschungseinrichtungen) über den Terminalserver "nwzhome" wurde weiter ausgebaut. Für numerische Rechnungen können durch das Projekt Morfeus nunmehr nahezu 200 leistungsfähige Arbeitsplatzrechner IVV-weit benutzt werden. Damit werden Hochleistungsanforderungen abgedeckt, die bislang nur extern zu erhalten waren. Der Parallelrechner der Universität im ZIV wurde von einigen Arbeitsgruppen des FB intensiv genutzt.

Im "NWZnet", der Windowsdomäne für die Arbeitsplatzrechner der IVV, werden derzeit ca. 2.000 Computer betrieben, davon ca. 100 Server für dedizierte Aufgaben in den Arbeitsgruppen. Ca. 6.000 Nutzer (Studierende und Mitarbeiter) sind auf den Systemen zentral registriert. Die Einbeziehung von Linux- und Mac-Rechnern wurde erfolgreich weiterentwickelt. Zur Verbesserung der Homedirectories aller Nutzer wurde ein neuer NAS-Server beschafft und eingebunden.

Die Ausstattung von Wissenschaftlerarbeitsplätzen (fachbereichsinternes WAP) wurde durch Gewährung von 50 % Zuschuss aus IV- Mitteln des FB gefördert. Ein umfangreicher HBFG-Antrag zum Ersatz der zentralen Server des NWZ (Installationsjahr 1998) bezüglich Computer-Leistung und Storage-Kapazitäten wurde von der DFG positiv begutachtet. Die Beschaffung (insges. ca. 1,3Mio. €) soll baldmöglichst nach Bereitstellung der HBFG-Mittel erfolgen.

Die Ausstattung mit sachkundigem Personal ist weiterhin unbefriedigend. Nur wenige qualifizierte Mitarbeiter stehen für Betrieb der Rechner, Planung des Gesamtsystems, Installation der vielfältigen Software, Betreuung der Nutzer in den Instituten und der Studenten zur Verfügung. Nur durch den unermüdlichen Einsatz dieser Mitarbeiter können größere Probleme vermieden werden und eine angemessene Fortentwicklung der IV-Versorgung erreicht werden.

Mitarbeiter der IVV sind auch aktiv in den zentralen Gremien zur Sicherheit und zur Weiterentwicklung der IV-Infrastruktur der Universität tätig.

Forschung und internationale Kontakte

Zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland, darunter Humboldt-Stipendiaten, kamen zu Forschungsarbeiten oder Vorträgen an die Institute des Fachbereichs.

Die Forschungsergebnisse aus den Instituten wurden auf Konferenzen und Symposien im In- und Ausland präsentiert.

In zahlreichen Projekten bestehen Kooperationen mit ausländischen Universitäten. Dazu gehören u.a. die internationalen Großprojekte der Kern- und Teilchenphysik Opera (Italien), Eurosupernova (Niederlande), KATRIN (FZ Karlsruhe), PANDA und CBM (GSI Darmstadt), ANKE und COSY 11 (FZ Jülich), ALICE (CERN Genf) und PHENIX (USA).

Ein neuartiges Elektronenmikroskop im Wert von rund 1,2 Millionen Euro wurde einer Antragsgemeinschaft unter Federführung von Prof. Kohl (Physikalisches Institut) von der DFG im Rahmen ihrer Großgeräteinitiative "Hochauflösende Elektronenmikroskopie" bewilligt und installiert. Für die Beschaffung einiger Zusätze hat die Universität weitere 500.000 Euro bereitgestellt.

Vom 04.04. - 06.04.2005 fand in der Tagungsstätte Agora das internationale Symposium "Windows to Complexity" mit 80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern statt. Es wurde von den Professoren Kuhn und Friedrich organisiert und von der Volkswagen-Stiftung gefördert.

Vom 14.11. - 18.11.2005 fand in Münster die 23. Studienwoche für Doktoranden der internationalen Graduiertenschule FANTOM (International Research School for Fundamental and Applied Nuclear and aTOMic physics) unter Leitung von Prof. Weinheimer (Institut für Kernphysik) statt. Internationale Partner von FANTOM sind die Universitäten Groningen, Gent, Leuwen, Orsay, Uppsala und Münster.

Das Institut für Theoretische Physik und das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik richteten mit finanzieller Unterstützung der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren die Nachwuchsgruppe "Theorie und Ab-initio-Simulation von Plasmaturbulenz" ein.

Dem Projekt "QCD Simulations with Light Quark Flavors", an dem Prof. Münster und Dr. Farchioni (Institut für Theoretische Physik) gemeinsam mit Forschern aus Hamburg, Berlin, Zeuthen, Rom und Liverpool beteiligt sind, wurde vom DEISA-Konsortium (Distributed European Infrastructure for Supercomputing) im Rahmen einer Ausschreibung ausgewählt, an einer Reihe von europäischen Supercomputer-Zentren zu arbeiten.

Das Graduiertenkolleg "Nichtlineare kontinuierliche Systeme", Sprecher Prof. Purwins, Institut für Angewandte Physik, wurde nach höchster Laufzeit von 10 Jahren erfolgreich beendet.

Entwicklung und Perspektiven

Die Fokussierung der Forschung auf die innovativen Schwerpunkte Geophysik, Nanophysik, Nichtlineare Physik und Teilchenphysik hat sich erfolgreich bewährt. Alle beteiligten Bereiche stimmen darin überein, dass die Fortentwicklung der Forschung in dieser Struktur geschehen soll.

Der Fachbereich hat 2005 am CHE-Ranking teilgenommen, wobei eine erhebliche Steigerung der Drittmitteleinwerbung vermeldet werden konnte.

Das Center for Nonlinear Science (CeNoS) wurde eingerichtet. Aufgrund der Interdisziplinarität der Thematik und der ausgezeichneten Ausgangssituation durch die Expertise auf diesem Gebiet wird das Center in idealer Weise zur wissenschaftlichen Profilbildung der Universität Münster beitragen. Das Center soll entsprechend dieser Bedeutung als zentrale Einrichtung etabliert werden und muss dazu mit einer adäquaten Grundausstattung versehen werden. Der Fachbereich Physik stattet CeNoS aufgrund seiner Bedeutung für die Universität mit Räumlichkeiten und Personal aus.

Gender Mainstreaming

Die Gleichstellung von Männern und Frauen sind dem Fachbereich Physik ein besonderes Anliegen. Aufgrund der Unterrepräsentanz von Frauen im Fach Physik spielt dabei insbesondere die Förderung von Studentinnen durch Mentoring und Weiterbildung in Schlüsselqualifikationen sowie das Wecken des Interesses an der Physik bei Schülerinnen eine besondere Rolle. Im Jahr 2005 wurden daher zahlreiche Aktivitäten zur Erreichung dieses Ziels durchgeführt. Neben der jährlichen Veranstaltung des Girls Days und der Organisation eines Thementages "Nanophotonik" im Rahmen der vom BMBF geförderten Veranstaltung "Nano4girls" lag ein Schwerpunkt auf der Weiterbildung und Beratung von Studentinnen. Sechs Studentinnen des Fachbereichs nahmen mit eigenen Beiträgen an der Physikerinnentagung 2005 an der TU Darmstadt teil, auch Weiterbildungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft wurden genutzt.
 

Prof. Dr. Gernot Münster
Dekan des Fachbereichs 11