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Fachbereich 13
Biologie

 

Im Jahre 2004 wurde die grundlegende Studienreform im Fachbereich Biologie konsequent weitergeführt, um ein integratives System gestufter Studiengänge in den Biowissenschaften zu realisieren. Das Preisgeld in Höhe von 3 x 100.000 Euro, mit dem der BSc-Studiengang Biowissenschaften im Jahre 2003 vom Stifterverband für die deutsche Wissenschaft und der Werner Richard - Dr. Carl Dörken Stiftung ausgezeichnet worden war, wurde für die weitere Umsetzung des Reformkonzeptes eingesetzt. Für die mit dem WS 2004/05 erstmals komplett modularisiert angebotenen Lehramts-Studiengänge für Gymnasien und Gesamtschulen sowie für Berufsschulen wurde ein neues Studienmodul konzipiert und realisiert: Das Grundlagen-Modul Naturwissenschaften vermittelt fächerübergreifende naturwissenschaftliche Grundkompetenzen. Hierfür konnte Frau Sendker als abgeordnete Lehrerin mit den Fächern Biologie, Chemie, Physik und Mathematik gewonnen werden. Der ab dem WS 2004/05 beginnende Modellversuch wird es uns ermöglichen, sämtliche Lehramtsstudiengänge in das gestufte System zu integrieren.

Der Studiendekan des Fachbereichs Biologie, Prof. Moerschbacher, wurde zum Bologna-Promotor der Bundesrepublik Deutschland ernannt. In dieser Funktion hat er das integrative Konzept für gestufte Studiengänge in den Biowissenschaften des Fachbereichs Biologie auf zahlreichen nationalen und internationalen Tagungen mit sehr positiver Resonanz vorgestellt. Diese Aktivitäten spiegeln sich in einer Reihe von einschlägigen Veröffentlichungen z.B. in Handbüchern zur Modularisierung und Stufung von Studiengängen wider. Herr Prof. Moerschbacher wurde darüber hinaus in den Vorstand des Zentrums für Lehrerbildung gewählt und zum Stellvertretenden Leiter des Staatlichen Prüfungsamtes für Lehrämter an Schulen berufen.

Der neue Kursraum des Fachbereichs im Bereich des Instituts für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie, der für die BSc-Lehre im Bereich der organismischen Biologie benötigt wurde, ist zum Beginn des Sommersemesters bezogen worden. Im Bereich der Botanik konnte das neue Gewächshaus mit S1-Standard nach Gentechnikgesetz fertig gestellt werden.

Das Graduiertenstudium wird durch die Bewilligung eines von der DFG geförderten Graduierten-Kollegs „Molecular basis of dynamic cellular processes", das zum Beginn des kommenden Jahres starten wird, am Fachbereich Biologie weiter verbessert werden (http://celldynamics.uni-muenster.de).

Prof. Janning publizierte zusammen mit Prof. Knust (Universität Düsseldorf) das neue Lehrbuch „Genetik".

Profs. Meinhardt, Klämbt, Drs. Klapper, Strasser und Dipl. Biol. Jeske lieferten Beiträge für das von Prof. Kück (Universität Bochum) herausgegebene Lehrbuch „Praktikum der Molekulargenetik".

Die 12-bändige, von Prof. Steinbüchel herausgegebene Buchreihe "Biopolymers" wurde von einem Verlag in Peking in die chinesische Sprache übersetzt und herausgegeben.

Personal, Nachwuchsförderung

Herr Prof. Bock (Institut für Biochemie und Biotechnologie der Pflanzen) wurde zum Direktor des Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologie in Golm berufen. Im Rahmen der Verhandlungen zur Rufabwehr entwickelte der Fachbereich das Konzept „Biologie 2008". Dieses Konzept beinhaltet eine weitgehende Neustrukturierung des Fachbereichs und die Umgestaltung des Instituts für Didaktik der Biologie zu einem Zentrum für Didaktik der Biologie. Dabei wird die Anzahl der Institute am Fachbereich von neun auf sieben reduziert. Unter anderem wird eine Stärkung des Bereichs Biotechnologie durch Neueinrichtung einer Professur für Biotechnologie der Pflanzen am Institut für Biochemie und Biotechnologie der Pflanzen und einer Professur für Metabolic Engineering am Institut für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie angestrebt. Die Institute für Ökologie der Pflanzen und Ökologie und Evolution der Tiere sollen zu einem Institut für Evolution und Biodiversität vereinigt werden. Durch diese Maßnahmen sollen die Weichen zur Einrichtung von zwei neuen Forschergruppen/Sonderforschungsbereichen in den Schwerpunkten Biotechnologie sowie Evolution und Biodiversität gestellt werden.

Im Dezember wurde Prof. Prüfer vom Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie in Aachen und Schmallenberg zum Professor für Biotechnologie der Pflanzen am Institut für Biochemie und Biotechnologie der Pflanzen berufen. Nach der Ernennung von Prof. Prüfer haben die WWU Münster und die Fraunhofer Gesellschaft Verhandlungen aufgenommen mit dem Ziel, für das IBBP den Status eines Fraunhofer-assoziierten Instituts zu erzielen. Dieser Vertrag soll die Ressourcen der FhG und des IME, insbesondere der Abteilung in Schmallenberg, dem IBBP öffnen, und umgekehrt.

Die Wiederbesetzung der Professur für Biochemie der Pflanzen, Nachfolge Bock, soll im Jahr 2005 erfolgen. Mit der Neubesetzung der Professuren soll eine tief greifende Umorganisation des Instituts zu einem Department erfolgen, in dem die personellen und räumlichen Ressourcen nur noch partiell den Professuren und dem Institut als ganzem zugeordnet sein werden.

Die Umstrukturierungen und Neuausrichtung des Instituts für Allgemeine Zoologie und Genetik wurden im Jahr 2004 nahezu abgeschlossen. Ende Februar wurde Prof. Janning in den Ruhestand versetzt. Die Renovierungsarbeiten für die Abteilung Prof. Linke wurden abgeschlossen und die Arbeitsgruppe hat ihre Arbeit aufgenommen. Im Rahmen der neu geschaffenen FOKUS-Professuren gelang es, Frau Dr. Berenike Maier als Professorin für das Fach Einzelmolekülanalysen zu gewinnen.

Der Ruf auf die C3-Professur (Nachfolge Prof. Stöcker) ging an Herrn PD Dr. T. Roeder. Dieser erhielt zusätzlich einen weiteren Ruf an die Universität Kiel, den er schließlich annahm, so dass nun Verhandlungen mit der Nächstplazierten anstehen.

Im Jahr 2004 hat Prof. Sachser einen Ruf auf eine C4-Professur für „Ökoethologie und Verhalten" an die Universität Hamburg abgelehnt und einen Ruf auf eine C4-Professur für "Zoologie/Verhaltensbiologie" an die Universität Münster angenommen.

Herr Prof. Michiels hat Ende des Jahres den Fachbereich verlassen und den Ruf auf eine C4-Professur für Evolutionsökologie an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen angenommen. Eine Neuausschreibung der Professur mit Schwerpunkt Evolutionsbiologie/Biodiversität ist in Vorbereitung.

Die Arbeitsgruppe von Prof. Kudla ist in das Gebäude Schlossplatz 4 umgezogen, nachdem dort umfangreiche Umbaumaßnahmen durchgeführt wurden. Das für die Forschung so wichtige neue Gewächshaus ist zum Jahresende fertig gestellt worden.

Da die Liste zur Besetzung der C3-Professur für Didaktik (Nachfolge Prof. Sieger) mit der Absage der Zweitplazierten abgearbeitet war, wurde eine Neuausschreibung der Stelle notwendig.

Das Verfahren zur Besetzung der W3-Professur (Nachfolge Prof. von Willert) ist angelaufen.

Herr Dr. Kalscheuer (Institut für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie), der zuvor bereits mit einem der Promotionspreise der WWU ausgezeichnet worden war, erhielt den HP Kaufmann Preis der Deutschen Gesellschaft für Fettwirtschaft e.V. Frau Dr. Tina Lütke-Eversloh (Institut für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie) erhielt den Promotionspreis der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie zuerkannt. Die Arbeiten von Herrn Prof. Dr. Alexander Steinbüchel (Institut für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie) wurden mit dem Forschungspreis der WWU Münster ausgezeichnet. 18 Studierende unter der Leitung von Herrn Prof. Michiels erhielten für eine Unterrichtseinheit „Ökologie der Korallenriffe in Ägypten" den Unterwasserforschungspreis der Kategorie Meeresbiologie vom Verband deutscher Sporttaucher.

Frau Dr. Sylvia Kaiser habilitierte sich für das Fach Zoologie, Herr Dr. Helmut Kirchhoff für das Fach Botanik. Herr Dr. Kirchhoff wurde zum Ende des Jahres zum Hochschuldozenten ernannt.

Die Nachwuchsförderung wurde nicht nur durch Personalmittel im Rahmen von Drittmittelprojekten, sondern auch durch eine Reihe von Promotionsstipendien verschiedener Stiftungen und Organisationen gefördert.

Herr Prof. Weber wurde zum Sprecher der Sektion Physiologie der DZG gewählt. Herr Prof. Paul wurde in das DFG-Fachkollegium Zoologie berufen.

Im Rahmen des Frauenförderprogramms der WWU und des Fachbereichs wurden verschiedene Projekte von der Gleichstellungsbeauftragten der WWU und vom Fachbereich unterstützt (Reise- und Tagungsmittel, Weiterbildungsmaßnahmen, Seminare zu Erfolgsstrategien und Kommunikation für Frauen, Eingliederungsmaßnahmen). Durch die Besetzung der FOKUS-Professur mit Frau Dr. Maier und den zur Zeit laufenden Berufungsverhandlungen mit Frau Dr. Liebau (Nachfolge Prof. Stöcker) wird der Frauenanteil unter den Wissenschaftlern weiter verbessert.

Forschung und internationale Kontakte

Die erfolgreiche wissenschaftliche Forschung hat auch in 2004 wieder in nahezu allen Arbeitsgruppen zu zahlreichen Publikationen in internationalen Fachzeitschriften sowie zu Drittmitteleinwerbungen aus öffentlichen Quellen und der Industrie geführt.

Von besonderer Bedeutung ist die Bewilligung eines EU-Forschungsprojektes mit dem Titel NanoBioSaccharides für die kommenden drei Jahre, das von Prof. Moerschbacher am Institut für Biochemie und Biotechnologie der Pflanzen koordiniert wird. Die Hochschullehrer des Instituts wurden zu einer Reihe nationaler und internationaler Vorträge eingeladen; Prof. Moerschbacher war darüber hinaus als Vertreter für den Bereich „Biochemie und Biotechnologie der Pflanzen" Mitglied einer Kommission deutscher Spitzenforscher auf einer vom DAAD und der DFG organisierten Vortragsreise durch Indien. Das Institut wurde von einer Reihe von nationalen und internationalen Gästen besucht, z.B. von Prof. Stadnik aus Florianopolis in Brasilien, der eine Kooperation im Bereich der Molekularen Phytopathologie anstrebt. Der DAAD bewilligte einen Antrag zum Projekt-bezogenen Personenaustausch des IBBP mit der Arbeitsgruppe von Prof. Franco aus Campinas, Brasilien, im Bereich „Bioaktive Polysaccharide". Zur Öffentlichkeitsarbeit des Instituts gehören auch eine Reihe von Veröffentlichungen in den allgemeinen Medien, die aktive Teilnahme an zahlreichen Podiumsdiskussionen sowie die Politikberatung überwiegend zum Thema „Grüne Gentechnik".

Auch das Institut für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie nimmt mit der Arbeitsgruppe von Prof. Steinbüchel in den kommenden drei Jahren an einem neuen EU-Projekt mit dem Titel Bioplasma teil. Darüber hinaus wurde die Beteiligung dieser Arbeitsgruppe an einem vom BMBF geförderten Teilprojekt im Rahmen des Genomnetzwerkes GenoMik zur Sequenzierung des Genoms des Bakteriums Ralstonia eutropha für zwei weitere Jahre verlängert. Prof. Steinbüchel präsentierte die Forschungsergebnisse seiner Arbeitsgruppe auf internationalen Tagungen und Workshops in Alexandria (Ägypten), Anaheim (USA), Wiesbaden, St. Gallen (Schweiz), Peking (China), Gülzow und Osnabrück.

Herr Prof. Linke wurde in den SFB 629 und Herr Dr. Grobe (AG Bähler) wurde als Projektleiter in den SFB „Extrazelluläre Matrix" aufgenommen. Die DFG bewilligte ein Graduiertenkolleg „Molecular basis of dynamic cellular processes", das unter der Federführung von Prof. Püschel beantragt wurde. Daran beteiligt ist ebenfalls Prof. Bähler.

Die Abteilung für Evolutionsbiologie organisierte 3 Tagungen: Internationale Graduiertentagung der Studiengruppe Evolutionsbiologie der DZG mit dem Titel „Coevolution", Internationaler Workshop zum Thema „Transitions in Gender Expression" in Bonn, Internationaler Workshop im Rahmen des ESF Netzwerk PARTNER (Parthenogenese). Die Abteilung für Limnologie führte am Institut einen vom BMBF finanzierten internationalen Workshop zum Thema „Reproduktionsökologie des Atlantischen Lachses" durch. Internationale Kontakte bestehen mit Kollegen in Innsbruck, Leuven, Marseille, Townsville, Turin, Sheffield, Edinburgh, Lahti, Silkeborg, Pitlochry und Budweis.

Die vegetationsökologische Arktisforschung wurde vom Institut für Ökologie der Pflanzen in internationaler Kooperation erfolgreich weitergeführt. Auf Initiative des Instituts wurde der zweite internationale Workshop über „Classification und Mapping of Circumpolar Arctic Vegetation" im Juni in Tromsö organisiert. Die Arbeitsgruppe von Prof. Daniels berichtete dort über rezente Forschungsergebnisse, die anschließend in einer internationalen Zeitschrift publiziert wurden. Die Ergebnisse über Untersuchungen zur Struktur, Dynamik, Diversität und Flechtenstrategien in Sandtrockenrasen wurden von Mitgliedern der Arbeitsgruppe in Tartu auf dem 5. internationalen Symposium der International Association of Lichenology vorgetragen. Internationale und nationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Forschung und Lehre bestehen vor allem mit der University of Alaska Fairbanks, US Fish und Wildlife Service Anchorage, Botanical Museum and Library Copenhagen, Komarov Botanical Institute St. Petersburg, Department of Planecology University of Utrecht, Institut für Geobotanik Universität Hannover, Biologische Station „Heiliges Meer" Hopsten und National Park „De Hoge Veluwe" Arnheim.

Um die Untersuchungsmöglichkeiten an Stillgewässern zu optimieren, wurde im Freilandlabor (Leonardo Campus) von Studierenden des Instituts für Didaktik im Rahmen der Schulgartenübung ein neuer Kleinweiher angelegt.

Im September wurde eine erfolgreiche Boden-Aktionswoche in Kooperation mit der Natur- und Umweltschutzakademie des Landes NRW vorbereitet und durchgeführt.

Botanischer Garten

Mit Hilfe einer Spende in Höhe von 25.000 € soll ein Heilpflanzengarten angelegt werden. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Wirtschaftsinformatik wird ein neues EDV-Programm für Botanische Gärten (BOGYS) erarbeitet. Das neue Besucher-WC für den Botanischen Garten ist nach langer Bauzeit eröffnet worden.

Entwicklung/Perspektiven

Bei den Entwicklungen im Fachbereich Biologie steht die Umsetzung des „Konzepts Biologie 2008" im Vordergrund. Dies bedeutet u.a. die Neugründung eines Instituts für Evolutionsbiologie und Biodiversitätsforschung und darin die gemeinsame Unterbringung der Professur für Zoologie (Nachf. Michiels), der Professur für Limnologie, zweier Botanik-Professuren (Nachf. von Willert und Albers/Daniels) sowie der Professur für Bioinformatik (Prof. Bornberg-Bauer). Das Institut soll in der Lehre schwerpunktmäßig die Bereiche Ökologie, Evolutionsbiologie und Biodiversität vertreten und in der Forschung ebenfalls auf diesen Gebieten kooperieren. Dieser Ansatz setzt eine integrative Betrachtung der Prozesse auf allen Organisationsebenen voraus, von der molekularen Ebene bis zu den Zellen, von den Geweben über Organismen, Populationen und Biozönosen bis hin zur ökosystemaren Ebene.

In Kooperation mit Teilen der Medizin (vor allem Psychiatrie, Neuropathologie) und der Psychologie (Allgemeine Psychologie, Klinische Psychologie) soll ein fakultätsübergreifendes Zentrum für „Verhaltens- und kognitive Neurowissenschaften" etabliert werden, das ein international ausgerichtetes PhD-Programm dieser Fachrichtung beinhaltet. Vorbereitungsarbeiten für eine DFG-Forschergruppe in Münster mit Schwerpunkt im Fachbereich Biologie sind angelaufen. Prof. Weber organisiert die Jahrestagung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft in Münster im Jahr 2006.


 

Prof. Dr. Alexander Steinbüchel
Dekan des Fachbereichs 13