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Fachbereich 2
Katholisch-Theologische Fakultät

 

Lehre, Studiengänge

An der Katholisch-Theologischen Fakultät in Münster sind derzeit 2.411 ordentliche Studierende (Studienfälle) immatrikuliert. Der Rückgang von 283 (entspricht 10,5 %) durch die Einführung der Studiengebühren für so genannte Langzeitstudierende bleibt deutlich unter dem der gesamten Universität (12,85 %). Die Zahl der Studienanfänger/-innen (WS 04/05: 477) hat den Höchststand des Vorjahres (WS 03/04: 451) sogar noch übertroffen. Die Studierendenzahl im Diplomstudiengang (349, Vorjahr: 485) ist durch die Gebühreneinführung ebenso stark betroffen wie im Magisternebenfachstudiengang (135, Vorjahr: 176), wohingegen sie sich im gebührenfreien Promotionsstudiengang (235, Vorjahr: 224) etwa gehalten hat. Der zulassungsbeschränkte interfakultäre Magisterstudiengang Religionswissenschaft verzeichnete 61 (Vorjahr: 24) Neueinschreibungen und zählt nun 150 Studienfälle. Die Einführung des schulformbezogenen Lehramtsstudiums hat einige Verschiebungen mit sich gebracht. Bei der Primarstufe/Grundschule sind 560 (Vorjahr: 695) Studienfälle zu verzeichnen, womit sich der Rückgang hier fortsetzt. Die Werte bei der Sekundarstufe I/Haupt- und Realschule (267, Vorjahr: 287) und der Sekundarstufe II/Gymnasium und Gesamtschule/Berufskolleg (601, Vorjahr: 639) sind zwar leicht gesunken, die Anfängerzahlen sind allerdings gewachsen. Im u. a. aus berufsrechtlichen Gründen gebührenfreien Lizentiatsstudiengang Kanonisches Recht (Lic. iur. can.) waren 35 (Vorjahr: 53) Studierende eingeschrieben, im neu eingerichteten Lizentiatsstudiengang Diakonik (Lic. theol. diac.) 2 - als Aufbaustudiengang ist dieser z.Zt.. gebührenpflichtig und damit in seiner Startphase beeinträchtigt.

Die Kommission für Lehre und studentische Angelegenheiten und weitere Arbeitsgruppen haben auch in diesem Jahr bis an die Grenze der Belastbarkeit an der Studienreform (Stichwörter: Modularisierung, gestufte Lehramtsausbildung) gearbeitet. Die neuen, grundständigen Lehramtsstudienordnungen werden noch im Wintersemester 2004/05 vom Fachbereichsrat verabschiedet. Die Arbeit geht unmittelbar über in die Formulierung anschlussfähiger Ordnungen für den Modellversuch Gestufte Lehrerausbildung in NRW, an dem die Universität Münster teilnimmt. Für den diesbezüglichen Antrag hatte die Fakultät wichtige Vorarbeiten geleistet. Die Erkenntnisse aus diesen Reformüberlegungen und Probedurchgängen konnten Vertreter verschiedener Statusgruppen auch in die überregionale Diskussion zur Reform des Theologiestudiums (v. a. im Rahmen des Fakultätentages) einbringen.

Personal, Nachwuchsförderung

An der Fakultät konnte die vakante Professur: "Pastoraltheologie und Religionspädagogik" (Nachfolge Prof. Dr. Dr. Hermann Steinkamp) mit Prof. Dr. Reinhard Feiter wieder besetzt werden, ebenso die Professur "Zeit- und Religionsgeschichte des Neuen Testaments" (Nachfolge Prof. Dr. Karl Löning) mit Prof. Dr. Stefan Schreiber. Das Berufungsverfahren für die Professur "Zeit- und Religionsgeschichte des Alten Testaments" (Nachfolge Prof. Dr. Erich Zenger) ist fast abgeschlossen. Die Berufungsvorschläge für die Professur "Liturgiewissenschaft" (Nachfolge Prof. Dr. Klemens Richter) wurden noch im Wintersemester dem Fachbereichsrat zur Abstimmung vorgelegt. Nach Abschluss der Bleibeverhandlungen des Leibniz-Preisträgers Prof. Dr. Hubert Wolf konnte am 01.09. Prof. Dr. Franz Xaver Bischof auf eine neue geschaffene C2-Stelle am Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte berufen werden. Mit dem Eintritt in den Ruhestand von Herrn AR Dr. Tiemo Rainer Peters wurde eine weitere Stelle im Rahmen der Vereinbarungen des so genannten Qualitätspaktes zurückgegeben.

Im Jahr 2004 wurden insgesamt 14 Promovendinnen und Promovenden (4 Frauen und 10 Männer) zu Doktorinnen und Doktoren der Theologie promoviert und eine Habilitation für das Fach "Liturgiewissenschaft" vollzogen.

Forschung und internationale Kontakte

Am 29.01. wurde der neue theologische Lizentitatsstudiengang in Diakonik feierlich nach Eingang der kirchlichen und staatlichen Bewilligung in der Aula der Universität eröffnet. Festvorträge hielten Frau Landesministerin Dr. Regina Görner, Weihbischof Dr. Josef Voss und der Präsident von "missio" Deutschland, Pater Dr. Hermann Schalück ofm.

Im Februar und März nahm Frau Prof.'in Dr. Marie-Theres Wacker eine Gastprofessur am Theologischen Studienjahr an der Hagia Maria Zion Abtei in Jerusalem wahr.

Vom 10. bis 19.03. nahm Frau Prof.'in Dr. Annette Wilke am internationalen Workshop "Kashmir Shaivism: Text and Practice" in Varanasi (Indien) teil.

Am 22.06. besuchte der Erzbischof von Lahore (Pakistan), Lawrence Saldanha, die Fakultät. Im Rahmen eines Gesprächs mit Vertreterinnen und Vertretern der Fakultät informierte er über die Lage der Kirche in Pakistan.

Am 25.06. verlieh die Fakultät dem österreichischen Künstler Arnulf Rainer die Ehrendoktorwürde. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Prof. Dr. Karl Kardinal Lehmann, hielt den Festvortrag bei der feierlichen Ehrenpromotion in der Aula des Schlosses. Begleitend fand im Landesmuseum die Ausstellung "Auslöschung und Inkarnation" mit Bildern des Künstlers statt. Flankierend wurden eine Gastvortragsreihe und ein fachdidaktischer Studientag angeboten.

Am 30.09. wurde Prof. Dr. Hubert Wolf in Stuttgart mit dem "Communicator-Preis - Wissenschaftspreis des Stifterverbandes" ausgezeichnet, der für herausragende Leistungen in der Vermittlung wissenschaftlicher Arbeit in die Öffentlichkeit verliehen wird.

Am 30.09. endete nach dreijähriger Laufzeit das Forschungsprojekt "Churches and European Integration", an dem Prof. Dr. Thomas Bremer beteiligt war. Es handelte sich um das erste von der EU geförderte Projekt aus dem Bereich Theologie; die anderen Teilnehmenden kamen aus Finnland, Estland, Großbritannien und Schweden.

Am 06.11. erhielt Frau Prof.'in Dr. Marie-Theres Wacker mit Frau Prof.'in Dr. Hedwig Meyer-Wilmes in Tilburg (Niederlande) den Marga Klompé-Preis 2004 für die gemeinsame Herausgabe der international bedeutenden Reihe "Theologische Frauenforschung in Europa".

Vom 14. bis 19.11. fand an der Fakultät die 4. internationale Theologische Studienwoche mit dem Thema "'Im Namen Gottes...' Religion in politischen Konflikten" statt. Gastvorlesungen hielten Miloslav Kardinal Vlk (Prag), Prof. Dr. José Casanova (New York), Dr. Dr. h. c. Gret Haller (Bern), Prof. Dr. Seemampillai Joseph Emmanuel Jaffna (Sri Lanka) und Prof. Dr. Sumaya Farhat Naser (Bir-Zeit, Palästina). Darüber hinaus hielten zahlreiche andere nationale und internationale Gastdozierende gemeinsame Lehrveranstaltungen in Kooperation mit Mitgliedern der Fakultät.

Neue Kooperationsverträge wurden im Rahmen des ERASMUS-Programms mit den theologischen Fakultäten von Uppsala (Schweden) und Luzern (Schweiz) geschlossen.

Am 18.02. wurde Dr. Stefan Goertz zum Hochschuldozenten im Fach Moraltheologie und am 23.12. zum Professor für Sozialethik und Praktische Theologie an der Universität des Saarlandes ernannt. Privatdozent Dr. Claus Arnold wurde zum Professor für Kirchengeschichte an der Universität Frankfurt/Main ernannt, Privatdozent Dr. Peter Schallenberg zum Professor für Moraltheologie und Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät Fulda, Privatdozent Dr. Michael Böhnke zum Professor für Systematische Theologie und Religionspädagogik an der Universität Wuppertal sowie Privatdozent Dr. Magnus Striet zum Professor für Fundamentaltheologie an der Universität Freiburg/Br. Privatdozent Dr. Jürgen Manemann wurde für die Dauer von fünf Jahren auf den Stiftungslehrstuhl für Christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie der Universität Erfurt berufen.

Seine Lehrstuhlvertretung für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte führte Privatdozent Dr. Dominik Burkard an der Universität Würzburg weiter; Privatdozent Dr. Peter Hofmann übernahm eine Lehrstuhlvertretung für Katholische Theologie an der Universität Koblenz-Landau.

Entwicklung / Perspektiven

Die Arbeit an der Modularisierung der Studiengänge hat gezeigt, dass der neu strukturierte Lehrbetrieb hohe Anforderungen an die Lehr- und Raumkapazität des Fachbereichs stellen wird. Erste Evaluierungen der Probephase haben positive Reformergebnisse zutage gebracht und nur wenige Schwachpunkte aufgezeigt. Sie werden bei der Erstellung der neuen Studienordnungen berücksichtigt. Dies wird auch im kommenden Jahr einen Schwerpunkt der Arbeit der Fakultät darstellen müssen, insbesondere weil die Fakultät die Lehramtsstudiengänge sofort in die konsekutive Lehramtsausbildung im Rahmen des Modellversuchs überführen wird.

Die Studienreformen bringen ebenso wie die Hochschulstrukturreformen die Notwendigkeit mit sich, bestehende Strukturen kritisch zu überprüfen. Das kommende Jahr wird hier richtungsweisend sein. Dazu gehört auch die Beteiligung an interfakultären Profilbildungen an der Universität: nach der Besetzung des Lehrstuhls für die Religion des Islam am Centrum für Religiöse Studien und dem absehbaren Abschluss des Berufungsverfahrens Orthodoxe Theologie kann das Centrum - unter Beteiligung der Fakultät - erst richtig seine Arbeit aufnehmen. Zugleich befindet sich das Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraumes in seiner Gründungsphase, an dem die Fakultät ebenfalls beteiligt ist.

Weiter verfolgt werden soll trotz der inzwischen sehr engen Handlungsspielräume die retrospektive Katalogisierung der Seminar- und Institutsbibliotheken. Hier hat sich gezeigt, dass ein ansehnlicher Teil von Beständen nicht durch die Übernahme der Daten aus anderen Bibliotheken elektronisch erfasst werden kann - ein Zeichen dafür, dass die vorhandene theologische Spezialliteratur weit über die Grenzen Münsters hinaus von Bedeutung sein wird, wenn sie online recherchierbar ist.

Zuletzt darf noch auf ein besonderes Ereignis hingewiesen werden. Das Bistum Münster begeht im nächsten Jahr das 1200-jährige Jubiläum seines Bestehens. Die Fakultät wird sich mit einer theologischen Fachtagung hieran beteiligen. Darüber hinaus ist ein Großteil der Hochschullehrer/-innen an den zahlreichen, über das Jubiläumsjahr verteilten Veranstaltungen beteiligt. Mit diesem über den universitären Alltag hinaus gehenden Engagement nimmt die Fakultät eine wichtige Funktion an der Schnittstelle von Wissenschaft, regionaler Geschichte und kirchlichem Leben wahr.


 

Prof. Dr. Thomas Bremer
Dekan des Fachbereichs 2