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Fachbereich 3
Rechtswissenschaftliche Fakultät

 

Lehre, Studiengänge

Im Anschluss an das Wintersemester 2003/04 wurden sämtliche Lehrveranstaltungen evaluiert. Die Ergebnisse wurden auf der Fakultäts-Homepage bekannt gemacht und bis heute abrufbar gehalten. Die nächste Evaluation wird nach Inkrafttreten der Evaluationsordnung stattfinden.

Auf Grund der Novelle zum Deutschen Richtergesetz (DRiG) und ihrer Umsetzung durch das neue nordrhein-westfälische Juristenausbildungsgesetz (JAG), das 2003 in Kraft getreten ist, hat die Rechtswissenschaftliche Fakultät den Studiengang "Rechtswissenschaft/Staatsexamen" (neu: "Rechtswissenschaft/Erste Prüfung") inhaltlich und organisatorisch völlig umstrukturiert. Eine studienbegleitende Zwischenprüfung wurde eingeführt. Der Besuch einer fremdsprachigen rechtswissenschaftlichen Veranstaltung ist nunmehr Pflicht. Insoweit konnte auf die vorhandene Infrastruktur (Veranstaltungen der FFA) zurückgegriffen werden. Schlüsselqualifikationen wie Verhandlungsmanagement, Gesprächsführung, Rhetorik, Streitschlichtung, Mediation, Vernehmungslehre und Kommunikationsfähigkeit werden vermittelt. Die Fakultät hat dabei neue Wege erprobt (Kooperation mit der VHS Steinfurt; Vortragsworkshops unter Einsatz von Videotechnik; Großveranstaltung einer professionellen Trainerin u.ä.) und im Wintersemester 2004/2005 durch eine in Auftrag gegebene externe Evaluation begleitet. Konsequenzen für das Gesamtkonzept werden zurzeit diskutiert. Außerdem ist an die Stelle der bisherigen examensrelevanten Wahlpflichtfächer ein Schwerpunktbereichsstudium getreten. Eingerichtet wurden die folgenden acht Schwerpunktbereiche: Wirtschaft und Unternehmen, Arbeit und Soziales, Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht, Internationales Recht, Europäisches Recht und IPR, Rechtsgestaltung und Streitbeilegung, Staat und Verwaltung, Kriminalwissenschaften und Steuerrecht. Die Ausbildung in diesen Bereichen hat mit 16 SWS den doppelten Umfang wie die in den bisherigen Wahlpflichtfächern und schließt mit einer Prüfung ab, die zu 30 % in die Note der Ersten Prüfung (bisher: Erstes Staatsexamen) einfließt.

Nachdem die ersten Studierenden im Wintersemester 2003/04 das Studium der Rechtswissenschaften nach neuem Recht aufgenommen haben, werden seit dem Sommersemester 2004 alle Veranstaltungen nach neuem Recht bis zur Zwischenprüfung (1. - 4. Semester) und seit dem Wintersemester 2004/05 auch in allen acht Schwerpunktbereichen vollständig angeboten. Das ist insbesondere deshalb notwendig, weil die Studierenden für die Erste Prüfung nach neuem Recht optieren können und Studierende höheren Semesters nach wie vor in großer Zahl nach Münster wechseln (im WS 2004/2005 waren es insgesamt 185).

Zur Durchführung der universitären Prüfungen, die das neue JAG vorsieht, wurde bereits 2003 ein Prüfungsamt eingerichtet, dessen Kapazität im Jahr 2004 von 1,5 auf 1,75 Personalstellen aufgestockt werden musste. Die neue Datenbank WiLMa (Webintegriertes Lehrveranstaltungs-Management) II, die mittels papierloser Verwaltung den Organisations- und Personalaufwand auf das notwendige Minimum reduziert, wurde im Berichtszeitraum sukzessive auf die Schwerpunktbereichsprüfungen ausgebaut.

Seit dem Sommersemester 2004 werden an der Fakultät sog. "Fallwerk-Seminare" angeboten, in denen Studierenden juristische, praxisnahe Fälle in kreativer Teamarbeit selbst entwickeln und unter Einbeziehung von Multimediaelementen aufbereiten.

Die von der Fakultät im Wege der sog. "public private partnership" in Kooperation mit der JurGrad gGmbH angebotenen Weiterbildungsstudiengänge ("Mergers & Acquisitions", "Steuerwissenschaften" und "Versicherungsrecht"), laufen seit Herbst 2004 zum dritten Mal. Die Nachfrage ist ungebrochen groß. Alle Studiengänge befinden sich in der Akkreditierung, die 2005 abgeschlossen sein wird. Außerdem wurde die Akkreditierung des neu konzipierten Weiterbildungsstudiengangs "Real Estate Law" beantragt.

Seit dem Wintersemester 2003/04 können Studierende der Rechtswissenschaften der WWU auf Grund einer Kooperationsvereinbarung Teile des LL.M.-Programms der University of the West of England in Bristol bereits in Münster absolvieren und nach nur einem weiteren Semester in Bristol dort den LL.M.-Titel erwerben. Die ersten Studierenden haben 2004 von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.

Im Sommersemester 2004 haben die ersten Absolventen das vom DAAD geförderte Magisterstudium, das die Rechtswissenschaftliche Fakultät gemeinsam mit der Akademischen Rechtsuniversität in Moskau durchführt, erfolgreich abgeschlossen. Ein zweiter Jahrgang hat im Wintersemester 2003/04 und ein dritter im Wintersemester 2004/05 das Studium aufgenommen. Zum Studienprogramm gehört ein mehrwöchiger Aufenthalt in Deutschland. Alle Studierenden haben die Möglichkeit, während dieses Studienaufenthalts in Münster für ihre Magisterarbeiten zu recherchieren.

Schließlich wurde von Studierenden des Fachbereichs die auch überregional vertriebene Ausbildungszeitschrift "Ad Legendum" ins Leben gerufen. In Kürze wird die dritte Ausgabe erscheinen.

Die Fakultät rangiert insbesondere mit ihren Lehrerfolgen in den verschieden Rankings in der Spitzengruppe deutscher Universitäten.

Personal / Nachwuchsförderung

Die Fakultät hat ihren Frauenanteil unter den Professoren um 100 % (von 3,225 auf 6,45 %) steigern können.

Wiss. Ass. Dr. Jacob Joussen habilitierte sich im Bürgerlichen Recht, Arbeitsrecht, Sozialrecht und Rechtsvergleichung und wurde mit dem - neu gestifteten - Habilitationspreis der Juristischen Studiengesellschaft Münster ausgezeichnet.

112 Promotionsverfahren wurden erfolgreich abgeschlossen. 12 Doktores, von denen einer mit dem Dissertationspreis der WWU und sechs mit dem Dissertationspreis der Fakultät (Harry-Westermann-Preis) ausgezeichnet wurden, erreichten die Note "summa cum laude".

Im November wurde zum vierten Mal die (ganztägige) Veranstaltung "Start in die Lehre" angeboten, eine an den wissenschaftlichen Nachwuchs und die Leiterinnen und Leiter von Arbeitsgemeinschaften gerichtete Einführung in die (Hochschul-) Didaktik.

Die Fakultät setzt - unterstützt durch den Freundeskreis Rechtswissenschaft e.V. - als Mittel der Nachwuchsförderung (u.a.) die Vergabe von Preisen an Studierende und Absolventen ein. Auch im Jahr 2004 wurden die besten 8 Absolventen der FFA und die besten 20 der Ersten (Staats-) Prüfung mit Geld-, Buch- und Urkundenpreisen ausgezeichnet

In den Pfingstferien wurde (erneut) die "JurStart" veranstaltet, eine Job-Börse (auch für studentische Praktika), ergänzt um eine zunehmende Zahl von berufsbezogenen Informationsveranstaltungen und Bewerbungstrainings für Studierende. Um Frauen gezielt auch auf die Bewerbung um studentische und wissenschaftliche Hilfskraftstellen vorzubereiten, wurde in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten der Universität und der Fakultät erneut ein speziell auf die Bedürfnisse von Juristinnen zugeschnittenes Bewerbungstraining durchgeführt.

Am 16. November 2004 fand das 7. JuraForum zum Thema "Gewalt und Recht" statt. Namhafte Referenten und Gäste diskutierten dort mit Studierenden in verschiedenen Themenkreisen.

Studierende des Fachbereichs nahmen im Februar 2004 am Philip C. Jessup International Law Moot Court teil. Derzeit bereitet sich ein Team von Studierenden der Fakultät auf die Teilnahme am Willem C. Vis Moot Court zum UN-Kaufrecht vor.

In der IV-Versorgungseinheit des Fachbereichs konnte zur Fortentwicklung der IT-Infrastruktur und zur Entlastung des Leiters der IVV eine zweite Dauerstelle eingerichtet werden.

Forschung und internationale Kontakte

Zur Förderung von Ausbildung und Mobilität europäischer Nachwuchswissenschaftler/-innen hat die Marie Curie Training Site "Harmonisation of European Business and Consumer Law in the EU" wieder mehrere Stipendien für ausländische Doktoranden vergeben.

In Kooperation mit den Fachbereichen 2, 5 und 8 wurde das Centrum für Bioethik gegründet.

An der Forschungsstelle für Chinesisches Recht wurde ein Projekt zum Vergleich des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz zwischen China und der EU abgeschlossen.

Außerdem fanden zum siebten Mal das Forum Kartellrecht, der 9. Außenwirtschaftsrechtstag, die 10. Münsterische Sozialrechtstagung und der 23. Münsterische Versicherungstag statt, und die Münsteraner Abendsymposien zum Bank- und Kapitalmarktrecht wurden ins Leben gerufen. Im Dezember fand die zweijährliche Konferenz der Professoren mit den Kollegen der Partnerfakultät Nijmegen statt, dieses Mal zum Kartell- und Wettbewerbsrecht in Europa (mit gemeinsamer Publikation). Die Fakultät unterhält inzwischen mehr als 40 Partnerschaften zu ausländischen Universitäten.

Entwicklung / Perspektiven

Im Januar 2005 hat die Fakultät die Akkreditierung der Bachelor-Studiengänge "Recht und Politik" in Kooperation mit dem Fachbereich 6 und "Economics and Law" in Kooperation mit dem Fachbereich 4 beantragt. Beide Studiengänge sollen, unter dem Vorbehalt der rechtzeitigen Akkreditierung, zum Wintersemester 2005/06 starten und die bisherigen Studiengänge Öffentliches Recht und Zivilrecht im Nebenfach ablösen.

Es hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich mit den Möglichkeiten einer schärferen Profilbildung in der Forschung befasst.


 

Prof. Dr. Ursula Nelles
Dekanin des Fachbereichs 3