Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Projektgruppe
"Retina Implant"

 

Zielsetzung

Die Projektgruppe "Retina Implant" betreibt im Verbund mit anderen Forschergruppen die Entwicklung eines implantierbaren Mikrosystems mit dem bei Patienten, die infolge einer Netzhautdegeneration erblindet sind, ein orientierendes Sehen wiederhergestellt werden soll.

Beteiligte Wissenschaftler

Prof. (apl.) Heinrich Gerding (Leiter), Dr. med. Suphi Taneri, Dr. Constantin E. Uhlig, Prof. Kunibert Krause (wissenschaftliche Beratung)

Forschung

Folgende Teilaspekte wurden im Berichtsjahr bearbeitet:

  1. Befestigung von Implantaten auf der Netzhaut,
  2. Entwicklung von Implantationstechniken,
  3. Biomechanische Analyse der Gewebetraumatisierung durch Implantate,
  4. physiologische Systemtests,
  5. Verträglichkeit von Implantaten.

Fortgesetzt und abgeschlossen wurden im Berichtsjahr Arbeiten zu zwei unterschiedlichen intraokularen Befestigungstechniken für epiretinale Implantate: a) Befestigung durch mikromechanische Elemente, b) Befestigung durch biologische Klebung. Für beide Befestigungsverfahren konnten feingewebliche Untersuchungen der Netzhautstruktur und der Gewebereaktion auf Befestigungsmedien nach Langzeitbeobachtungen in Serienschnittuntersuchungen abschließend beurteilt werden. Klar herausgestellt werden konnten dabei Vor- und Nachteile der verwendeten Methoden. In der Synthese konnte daraus ein abschließendes Konzept der Implantatbefestigung im Auge erstellt werden.

Verschiedene Techniken der Implantation von Mikrokontaktfolien in epiretinaler Position wurden auf Basis vorangehender Versuchsreihen erprobt und der aktuellen Implantatentwicklung angepasst. Diese Versuchsreihen wurden insbesondere unter dem Aspekt der Qualitätssicherung zukünftiger tierexperimenteller Anwendungen vorgenommen.

In aufwendigen experimentellen Serien konnten Schwellenbestimmungen für die Auslösung von Stimulationserfolgen im visuellen System durch elektrische Reizung mittels epiretinaler Mikroelektroden vorgenommen werden. Als Ergebnis konnte dargestellt werden, dass Stimulationen im sicher bioverträglichen Bereich cortical evozierte Potentiale auslösen.

Ein Teil der experimentellen Arbeiten wurde aufgrund besserer Arbeitsmöglichkeiten in externen Laboratorien, zum Teil im Inland, teilweise auch im europäischen Ausland ausgeführt.

Überregionale Kontakte:

Die Forschungsarbeiten wurden in Kooperation mit mehreren deutschen Forschungsinstituten betrieben. Wichtigste Kooperationspartner waren: Institut für Informatik der Universität Bonn, Abt. für Neuroinformatik, Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme Duisburg (FhG-IMS), Institut für Optoelektronik der Universität Duisburg, Fraunhofer-Institut für BiomedizinischeTechnik in St. Ingbert (IBMT), Institut für Pathologie der Universität Aachen, Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der GH Essen, Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Universität Köln. Desweiteren bestehen Kontakte zu verschiedenen internationalen Arbeitsgruppen, die mit der Systementwicklung von Implantaten befasst sind. U.a. sind dies: Massachusetts Institute of Technology, Boston/USA, Wilmer Eye Institute, Baltimore/USA, Dept. of Computer Science, Nagoya University, Japan.

Entwicklung / Perspektiven

In der eigenen Projektgruppenarbeit und den Forschungsarbeiten kooperierender Arbeitsgruppen wurden im Berichtsjahr Ergebnisse erzielt, die als wesentlicher Fortschritt in der Entwicklung implantierbarer Retina Implant Systeme gewertet werden können.

 

Prof. Dr. Heinrich Gerding
Leiter der Projektgruppe