Westfälische Wilhelms-Universität Münster
  Impressum
  Inhaltsverzeichnis
  Rektorat
  Vorwort
  Rechenschaftsbericht
  Fachbereiche
  Zentren
  Sonderforschungsbereiche
  DFG-Forschergruppen
  Graduiertenkollegs
  BMBF-Forschergruppen
  Sonst. wiss. Einrichtungen
  Zentrale Betriebseinheiten
  Pressestelle
  Auszeichnungen
  Daten


 

 

 

Fachbereich 14
Geowissenschaften

 

Lehre/Studiengänge

Der gestufte Studiengang Geowissenschaften mit dem Abschluss Bachelor of Sience (B.Sc.) hat mit 32 Studierenden neu begonnen. Der modularisierte Studiengang "Diplom-Geographie" wurde in das Lehrangebot eingeführt. Für den binationalen Diplom-Studiengang des Zentrums für Niederlande-Studien der Universität wurde hinsichtlich der zu erbringenden Lehrdienstleistungen der Geographie eine Vereinbarung getroffen. In Kooperation mit einem bundesweit agierenden privatwirtschaftlichen Partner wurde eine geographische Weiterbildungsveranstaltung "Regionalmanagement"durchgeführt. Die Einschreibungen für den Studiengang Sachunterricht (Primarstufe) sind deutlich angestiegen.Der modularisierte Studiengang Diplom-Geoinformatik wurde in das Lehrangebot eingeführt und verzeichnet Anmeldungen in dreifacher Aufnahmekapazität. Das erste Diplom in Geoinformatik konnte verliehen werden. Noch stärker als im Hauptfach wächst die Nachfrage nach Geoinformatik-Dienstleistungen in Form von Nebenfach- und anderen Modulangeboten. Eine Reihe von wissenschaftlich-technischen Veranstaltungen und Weiterbildungskursen für die Praxis sorgte für einen regen Technologietransfer. Der modularisierte Studiengang Diplom-Landschaftsökologie wurde in das Lehrangebot eingeführt. Durch Quereinsteiger und Fachwechsler, vor allem in den Lehramtsstudiengängen und Magister (Nebenfach), liegt die Auslastung des Faches Landschaftsökologie immer noch deutlich über 100 %. Die ökologischen Arbeitsgruppen der Fachbereiche Biologie und Geowissenschaften haben gemeinsame Lehrveranstaltungen in modularer Form abgesprochen.

Personal / Nachwuchsförderung

Die Personalentwicklung erfolgte über eine konsequente Umsetzung des Strukturplans des Fachbereichs. Der Lehrstuhl für Paläontologie wurde im Oktober wiederbesetzt.Die über den Qualitätspakt vorgegebene Personalstruktur im Institut für Mineralogie wurde umgesetzt. Zahlreiche wissenschaftliche Mitarbeiter und studentische Hilfskräfte wurden über Drittmittel beschäftigt. Die C4-Professur für Sozialgeographie wurde wiederbesetzt; die Mitarbeiterzuordnung wurde über den Strukturplan gefestigt.Die dritte C3-Professur für Geoinformatik ist einschließlich der zugehörigen C1-Assistentenstelle besetzt worden. Die bisher nur 1,5 C1-Stellen der Geoinformatik konnten auf zwei volle Stellen aufgestockt werden. Durch die rege Drittmitteltätigkeit dieses Instituts wurden weiterhin ca. 20 wissenschaftliche Mitarbeiter und 40 studentische Hilfskräfte beschäftigt. Eine C4-Professur für Waldökologie, Forst- und Holzwirtschaft wurde in der Landschaftsökologie geschaffen. Damit verbunden ist der Aufbau eines internationalen Kompetenzzentrums. Die Besetzung der Stelle wird im Sommersemester 2002 vorgenommen werden.

Generell läuft im Fachbereich die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses über Drittmitteleinwerbung. Hervorzuheben sind dabei Förderungen über das Emmy-Noether-Programm für zwei Wissenschaftler mit eigenen Arbeitsgruppen in der Mineralogie und für eine Arbeitsgruppe in der Planetologie. Die Zahl der Dissertationen liegt im Fachbereich bei 14 und die Zahl der Habilitationen bei 4. Die Förderung des Nachwuchses leidet unter der hohen Auslastung und der Stellenknappheit. Dennoch ist es gelungen, die Zahl der Promotionen und Habilitationen von Frauen zu erhöhen. Eine der am Fachbereich habilitierten Privatdozentinnen hat zwischenzeitlich einen Ruf auf eine Professur für Agrarökologie erhalten. Erstmals ist im Fachbereich der Hildegard- und Karl-Heinrich-Heitfeld-Preis verliehen worden.

Forschung und internationale Kontakte

Insgesamt konnte der Fachbereich in den Lehreinheiten seine Drittmitteleinwerbungen steigern.

Geologie/ Paläontologie:Die Forschungsarbeiten und Kooperationen sind international orientiert, z.T. mit einem internationalen Wissenschaftleraustausch. Zwei EU-Erasmus-Programme mit der Universität von Tirana (Albanien) und der Universität von Orviedo (Spanien)laufen. Fünf internationale, renommierte und dem "peer review" unterworfene Zeitschriften führen Mitglieder des Instituts im "editorial board". Eine international führende Zeitschrift des Elsevier Verlages wird von einem Mitglied des Instituts herausgegeben. Das Geologisch-Paläontologische Museum vertrat das Institut mit mehreren publikumswirksamen Sonderausstellungen erfolgreich nach außen.

Mineralogie:Das Institut ist an den SFBs 458 (Ionenbewegungen in Materialien mit ungeordneten Strukturen) und 424 (Molekulare Orientierung als Funktionskriterium in chemischen Systemen) beteiligt. Die Alexander-von-Humboldt-Stiftung förderte die Forschungsaufenthalte von zwei Wissenschaftlern. Über Forschungsprojekte, die von der DFG und der EU gefördert wurden, waren im Berichtszeitraum 15 Post Docs und 11 Doktoranden tätig. Das Mineralogische Museum hat Sonderausstellungen durchgeführt. Die Zentraleinrichtungen des Institutes, z.B. das Zentrallaboratorium für Geochronologie, wurden nicht nur zu Forschungszwecken des Instituts, sondern auch besonders von in- und ausländischen Gastwissenschaftlern in Anspruch genommen.

Planetologie:Meilensteine in der Weltraumforschung waren die Abgabe der im Institut entwickelten Thermalsonde MUPUS für die ESA-Kometenmission ROSETTA und die Beendigung der Phase B der Marsmission NETLANDER. Auch das unter Institutsbeteiligung entwickelte ROSETTA-Experiment MIDAS wurde abgegeben, während COSIMA kurz vor seiner Fertigstellung steht. Mit ca. 3.000 verschiedenen Exemplaren gehört die fertiggestellte Meteoritensammlung des Instituts nun zu den weltweit größten Sammlungen.

Geographie:Forschungsfelder sind wirtschaftlich-/verkehrsräumliche Analysen und Machbarkeitsstudien der Angewandten Stadtforschung, ländliche Raumforschung und -entwicklung mit Schwerpunkt in der Raumwirksamkeit des agrarischen Strukturwandels, Tourismus- und Freizeitforschung z.B. mit einer Ringveranstaltung zum "Zukunftsfähigen Tourismus", ländliche Entwicklungs- und Minderheitenforschung mit Schwerpunkt Südosteuropa und Angewandte Sozialgeographie mit Schwerpunkten in der Wohnungsmarktforschung / Wanderungsanalysen. Mit der Wiederbesetzung der C4-Professur in diesem Fachgebiet sind neue Impulse in der Politischen Geographie eröffnet worden. Über die bereits bekannten internationalen Kooperationen hinaus konnten projektgebundene Kooperationen mit Universitäten in Mexiko, Griechenland und Großbritannien weiter vertieft werden.

Didaktik der Geographie:Die Forschungsprojekte im Bereich Curriculum-Entwicklung, Konzeption von Unterrichtsmaterialien sowie FV-Unterricht (Biologie, Geographie) werden fortgeführt, letztere im Rahmen von "Lernen und Forschen mit der Westfälischen Wilhelms-Universität" (Kooperation WWU-Schule). Erweitert wird das Forschungsprofil durch empirische Studien (Interesse an geowissenschaftlichen Inhalten und Methoden bei Schülerinnen und Schülern) im Forschungsdialog "System Erde" und Kooperation mit dem Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften.

Geoinformatik:Das Institut hat wieder mehrfach an EU-Projekten, Austauschprogrammen der EU (Leonardo) und an anderen internationalen Programmen teilgenommen. Stark gestiegen ist die Zahl der Beiträge zu nationalen und internationalen Konferenzen und Zeitschriften. Ein Diplomand gewann den 1. Preis im Deutschen Studienpreis mit seiner Forschungsarbeit zu mobilen Diensten für Behinderte. Größere Projekte mit Landes- und Bundesministerien sowie ein in Kooperation mit der Industrie eingeworbenes Patent demonstrieren die Kompetenz im Fach Geoinformatik. Viele weitere Industrie- und Behörden- Projekte zeigen die Praxistauglichkeit der Forschungsarbeit.

Landschaftsökologie:Das Institut hat seine Forschungsfelder profiliert. Hervorzuheben ist der Aufbau eines naturschutzorientierten Bürgerinformationssystems für die Stadt Münster über eine Förderung der Bundesumweltstiftung, die Beteiligung an der praktischen Umsetzung des Auenschutzprogramms für die Ems, Untersuchungen zur Waldgrenzdynamik und Bodenökologie in Finnisch Lappland, dendroökologische Studien in Chile und Europa, der Auftrag von sieben deutschen Städten, die innerstädtischen Baumstandorte zu untersuchen und die abgeschlossenen Untersuchungen zur nachhaltigen Nutzung der Agrarlandschaften im Münsterland.

Entwicklungen und Perspektiven

Der Fachbereich Geowissenschaften beabsichtigt im anstehenden Jahr folgende Maßnahmen:

  1. In Konsequenz der HIS-Befragung wird eine verbesserte Betreuung der Studierenden des Fachbereichs vorgenommen. Erste Schritte sollen eine Einstiegswoche (Tutorium für die Studienanfänger) und ein individuelles Betreuungssystem von Studienanfängern durch ältere Semester und die Lehrenden sein.
     
  2. Die BA/MA-Studiengänge für Geographie, Geoinformatik und Landschaftsökologie sollen aufgebaut werden. Dies wird in enger Kooperation mit den Fachbereichen Chemie und Pharmazie, Physik, Mathematik und Informatik sowie Biologie erfolgen.
     
  3. Die Strukturplanung wird im Zuge einer weiteren Profilierung und in Vorbereitung für weitere Evaluationen fortgeschrieben. Unter anderem soll das Internationale Kompetenzzentrum für Waldökologie, Forst- und Holzwirtschaft fertiggestellt und das beantragte DFG-Schwerpunktprogramm "Mars und die terrestrischen Planeten" vorangebracht werden.
     
  4. Insbesondere die Forschungsarbeiten aber auch die Lehre sollen weiter internationalisiert werden. So plant u.a. die Mineralogie einen Ausbau der Marie Curie- Stipendiatenschaften und die Landschaftsökologie eine engere Kooperation mit niederländischen Universitäten.
     
  5. Die Raum- und Laborsituation soll verbessert werden. In diesem Zusammenhang wird auf notwendige Arbeiten u.a. in der Paläontologie hingewiesen. Das gilt auch für die Sammlungen der Paläontologie.
     
  6. Der Fachbereich wird sich eine neue Organisationsstruktur geben. Es ist daran gedacht, das Dekanat zu erweitern, den Lehreinheiten eine Managementleitung zu geben und das Prüfungssekretariat zu modernisieren.

 

Prof. Dr. Gerd Schulte
Dekan des Fachbereichs 14