Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Graduiertenkolleg
"Algebraische Geometrie und Zahlentheorie"

 

Das Graduiertenkolleg besteht seit dem Wintersemester 1991/92 und ist im Herbst 2000 nach Erreichen der maximal möglichen Förderungszeit ausgelaufen. Es arbeitete auf mehreren Gebieten der Reinen Mathematik, die im Hinblick auf die Zahlentheorie von besonderem Interesse sind und sich ansonsten alle unter dem gemeinsamen Dach der Algebraischen Geometrie zusammenfassen lassen:

(A) Kommutative Algebra
(B) Algebraische Topologie und homologische Algebra
(C) Arithmetische algebraische Geometrie
(D) Formelle und rigid analytische Geometrie
(E) Komplexe algebraische Geometrie
(F) Nichtkommutative Geometrie
(G) Automorphe Formen
(H) Reelle algebraische und analytische Geometrie
(I) Algebraische Zahlentheorie
(J) Quadratische Formen und K-Theorie

Gemäß seiner Aufgabe führte das Graduiertenkolleg junge Wissenschaftler zur Promotion und förderte darüber hinaus auch einige promovierte Nachwuchswissenschaftler. Hierzu standen dem Kolleg Stipendien für 14 Doktoranden und 2 Postdoktoranden zur Verfügung. Neben den eigentlichen Stipendiaten waren noch ca. 15 anderweitig finanzierte Kollegiaten in das Kolleg integriert. Alle Kollegiaten beschäftigten sich in ihren Forschungsarbeiten mit individuellen Fragestellungen, die Teil eines größer angelegten Gesamtprogramms waren. Dieses integrative Konzept trug wesentlich zur Motivation der Kollegiaten bei und ist letztendlich mitverantwortlich für die hervorragende Qualität der am Kolleg entstehenden Dissertationen und Habilitationsschriften.

Das wissenschaftliche Programm des Graduiertenkollegs wurde von einigen Professoren und Dozenten des Mathematischen Instituts getragen. Es umfasste neben der üblichen individuellen Betreuung der Doktoranden einige speziell auf die Kollegiaten abgestimmte Vorlesungen, Seminare und Arbeitsveranstaltungen neueren Typs sowie auch überregionale Workshops und kleinere Tagungen. Ergänzt wurden diese Aktivitäten durch ein umfangreiches Gastprogramm, welches aufgrund weitreichender Kontakte der Münsteraner Mathematiker möglich wurde. Hochkarätige Wissenschaftler aus der ganzen Welt wurden nach Münster gebeten, um in Einzelvorträgen oder auch in längerfristigen Veranstaltungen ihre neuesten Forschungsergebnisse vorzustellen. Dies geschah in der Erkenntnis, dass die Mathematik als theoretische Wissenschaft in besonderem Maße auf einen weltweiten Ideenaustausch angewiesen ist und nur dann auf höchstem Niveau betrieben werden kann, wenn die Entwicklungen an entsprechenden auswärtigen Zentren aufmerksam verfolgt werden. Dabei sind mit großem Erfolg auch neue und unkonventionelle Formen eines interaktiven Wissensaustausches zwischen Gästen und Kollegiaten erprobt worden.

Die Forschungsaktivitäten des Graduiertenkollegs wurden durch zahlreiche Drittmittelprojekte ergänzt, welche die beteiligten Professoren und Dozenten eingebracht haben. Ganz besonders ist in dieser Hinsicht der Sonderforschungsbereich "Geometrische Strukturen in der Mathematik" zu erwähnen, der seit 1998 besteht und dessen Programm in enger Weise mit dem des Graduiertenkollegs "Algebraische Geometrie und Zahlentheorie" verzahnt ist.

Das Graduiertenkolleg "Algebraische Geometrie und Zahlentheorie" ist inzwischen in der Fachwelt bestens anerkannt. Es hat gezeigt, dass es die bei Graduiertenkollegs beabsichtigte überregionale Sogwirkung ausüben kann, nicht nur im Hinblick auf diplomierte Wissenschaftler, sondern teilweise auch schon auf talentierte Studenten im Hauptstudium vor dem Diplom-Examen. Um auch in den kommenden Jahren die Graduiertenausbildung auf dem Feld der Reinen Mathematik mit der bisherigen Intensität fortführen zu können, wurde die Einrichtung eines neuen Graduiertenkollegs "Analytische topologie und Metageometrie" angestrebt, das ab Oktober 2000 seine Arbeit aufnehmen konnte. Das infolge von mehreren Neuberufungen in den letzten Jahren grundlegend aktualisierte Wissenschaftsfeld des Mathematischen Instituts spiegelt sich insbesondere in der Thematik dieses neu gegründeten Graduiertenkollegs wider.

 

Prof. Dr. Siegfried Bosch
Sprecher des Graduiertenkollegs