Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Fachbereich 12
Chemie und Pharmazie

 

Lehre, Studiengänge und Promotionen, Weiterbildung

Nachdem die Diplom-Prüfungsordnung des Studienganges Biotechnologie genehmigt wurde, konnte der Studiengang zum Wintersemester 2000/2001 eröffnet werden. Etwa 40 % der Lehrleistung für diesen Studiengang, der zusammen mit dem Fachbereich Biologie angeboten wird, werden vom Fachbereich Chemie und Pharmazie getragen. Es handelt sich um einen NC-Studiengang, für den 34 Studierende in das erste Semester aufgenommen wurden.

Das von dem neuen Stiftungslehrstuhl angebotene Fach Wirtschaftschemie hat sich als Viertes Fach im Diplom-Studiengang Chemie und als Promotionsnebenfach sehr gut bewährt. Um auch die Einrichtung des geplanten Diplomstudienganges zum Diplom-Wirtschaftschemiker zum Wintersemester 2001/2002 zu ermöglichen, wurden intensive Verhandlungen mit dem Fachbereich 4 Wirtschaftswissenschaften geführt. Danach wird der Studiengang im Fachbereich 12 angesiedelt sein und der Fachbereich 4 übernimmt - durch eine Kooperationsvereinbarung festgelegt - etwa 20 % der Lehrleistung. Der Antrag auf Einrichtung des Modellversuchs konnte noch im Dezember 2000 dem Rektorat zur Genehmigung vorgelegt werden; der Entwurf der entsprechenden Diplom-Prüfungsordnung liegt bereits vor und wird Anfang des Jahres 2001 zur Genehmigung eingereicht.

Die Studienordnung für den Studiengang Lebensmittelchemie wurde novelliert (4.7.2000).

Mit Beginn des Wintersemesters 2000/2001 wurde für den Fachbereich Chemie und Pharmazie eine neue Habilitationsordnung in Kraft gesetzt, die die alte Ordnung von 1951 ablöst.

Im Jahr 2000 haben 49 Studierende (darunter 12 Frauen) in Chemie ihr Diplomexamen bestanden. Für das Lehramt Chemie wurden 33 Staatsprüfungen in S II und 13 in S I erfolgreich abgelegt. Die Anfängerzahlen im Chemiestudium sind wieder ansteigend. In Pharmazie wurden 106 (darunter 88 Frauen), in Lebensmittelchemie 18 und in Hauswirtschaft Lehramt S I 9 Staatsexamina erfolgreich abgelegt.

Auch im Jahre 2000 wurden - finanziell gefördert durch Mittel des Programms Qualität der Lehre - von den Studierenden wieder ausgewählte Lehrveranstaltungen evaluiert.

Am Fachbereich läuft das fachbereichsinterne Graduiertenkolleg "Hochreaktive Mehrfachbindungssysteme" sehr erfolgreich; an einem weiteren Graduiertenkolleg ist die Biochemie aus unserem Fachbereich zusammen mit Medizin und Biologie beteiligt. Ein drittes "Internationales Deutsch-Niederländisches Graduierten-Kolleg" wurde neu bewilligt und beginnt mit seinen Veranstaltungen im Sommersemester 2001.

Der Antrag auf einen Promotionsstudiengang Chemie wurde vom Fachbereich fertiggestellt und dem Rektorat zur Genehmigung vorgelegt.

Die Lehreinheit Chemie des Fachbereichs 12 wurde vom Ministerium als einziger Chemiestandort in NRW aufgefordert, sich um die Einrichtung einer Graduate School zu bemühen. Die Entwicklung dieses speziellen Promotionstudiengangs ist im Fachbereich schon weit fortgeschritten.

Im Berichtszeitraum haben im Fachbereich Chemie und Pharmazie insgesamt 114 Doktoranden (darunter 27 Frauen) ihre Promotion abgeschlossen.

Die Berufsaussichten der Diplom-Chemiker und Lebensmittelchemiker sind wieder sehr gut. Die Nachfrage nach Pharmazeuten ist sehr groß und kann durch die Anzahl der Absolventen zur Zeit nicht befriedigt werden.

Durch das im Jahre 2000 aufgelegte Programm für Geräteerneuerung und Hörsaalausstattung konnte glücklicherweise eine ganze Reihe von längst fälligen Anschaffungen vor allem in Bereichen, die vorwiegend der Lehre zugute kommen (z.B. 40 Mikroskope für die Pharmazeutische Biochemie), getätigt werden.

Die Didaktik der Chemie hat im Berichtszeitraum zwei von der GDCh unterstützte überregionale und - unter Beteiligung der Lebensmittelchemie - einen regionalen Fortbildungskurs für Lehrer angeboten, die jeweils sehr viel Anklang gefunden haben.

Personal und Nachwuchsförderung

In praktisch allen Instituten gibt es Nachwuchsgruppen, die von Habilitanden geleitet werden. Die Habilitanden selbst werden in der Regel durch Stipendien gefördert (Fonds Chemie, Lise-Meitner- oder DFG-Habilitationsstipendien). Eine größere Zahl von Doktoranden erhalten Kekulé-Stipendien oder Stipendien des Fonds der Chem. Industrie.

Im Berichtszeitraum wurden in der Chemie 4 Habilitationen (davon 2 Frauen) und in der Pharmazie 2 (davon 1 Frau) abgeschlossen.

Im Fach Pharmazeutische Chemie wurde für die Besetzung der vakanten C4-Professur eine zweite Liste erstellt. In den Instituten der Pharmazie greift die Befürchtung um sich, dass dieser Disziplin in Münster trotz hoher Absolventen- und Doktoranden-Zahlen durch Stellenkürzungen die Zukunftsperspektive genommen werden könnte.

Wegberufungen:

  • Frau Priv. Doz. Dr. K. Schlegel (Haushaltswiss.) wurde für eine Lehrstuhlvertretung an der Univ. Dortmund beurlaubt.
  • Frau Priv. Doz. Dr. A.-K. Duhme vom Anorg. Chem. Inst. wurde als Lecturer für Anorganische Chemie an die University of York in England berufen.
  • Herr Priv. Doz. Dr. R. Pöttgen vom Anorgan. Chem. Inst. nahm einen Ruf auf eine C3-Prof. für Anorganische Chemie an der Universität München an;
  • Frau Priv. Doz. Dr. P. Högger vom Inst. für Pharmazeutische Chemie hat einen Ruf auf eine C3-Professur an der Universität Würzburg angenommen;
  • Frau C. Steinem vom Inst. für Biochemie, deren Habilitationsverfahren im Okt. 2000 eröffnet wurde, erhielt bereits einen Ruf auf eine C3-Prof. für Bioanalytik und Biosensorik an der Universität Regensburg.

Forschung und Internationale Kontakte

Der Fachbereich Chemie und Pharmazie beherbergt zwei eigene Sonderforschungsbereiche: Der SFB 424 "Molekulare Orientierung als Funktionskriterium in chemischen Systemen" befindet sich in der 2. Förderperiode bis 2002 und als neuer Sonderforschungsbereich im Bereich der Materialwissenschaften startete am 1. 1. 2000 der SFB 458 „Ionenbewegungen in Materialien mit ungeordneten Strukturen - vom Elementarschritt zum makroskopischen Transport".

Institute des Fachbereichs sind außerdem an zwei weiteren SFB's beteiligt.

Die Professoren Hahn (AC) und Erker (OC) waren als Mitglieder des Programmausschusses der DFG maßgeblich an der Einrichtung eines neuen DFG-Schwerpunktprogramms "Sekundäre Wechselwirkungen als Steuerungsprinzip zur gerichteten Funktionalisierung reaktionsträger Systeme" beteiligt.

Das Institut für Biochemie war maßgeblich beteiligt an der Gründung des Zentums für Nanotechnologie, CeNTech, das vom Land NRW, der Universität und im Rahmen der Wirtschaftsförderung der Stadt Münster finanziert wird.

Am Fachbereich laufen mehrere von Bundesministerien bzw. Europa-Gremien finanzierte Forschungsprojekte. Ferner werden von der DFG und von Industriefirmen zahlreiche weitere Forschungsvorhaben finanziert, die dem Fachbereich eine erhebliche Summe an Drittmitteln einbringen.

Im Berichtszeitraum hielten sich am Fachbereich mehrere Humboldt-Stipendiaten auf. Außerdem waren viele weitere Gäste aus dem In- und Ausland zu Forschungsarbeiten oder Vorträgen an den Instituten des Fachbereichs zu Gast.

Mit der Bundesanstalt für Getreide-, Kartoffel- und Fettforschung wurde ein Abkommen über wissenschaftliche Zusammenarbeit geschlossen.

Erfreulicherweise wurde zum Jahresende noch mitgeteilt, dass das für die Pharmazeutische Chemie für die Besetzung der vakanten C4-Professur dringend erforderliche NMR-Großgerät zur Beschaffung bewilligt ist.

Ehrenämter, Preise oder Auszeichnungen:

  • Prof. G. Erker (OC) ist Präsidenten der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh).
  • Prof. B. Krebs (AC) wurde als Ordentliches Mitglied der Academia Europaea in London gewählt.
  • Prof. G. Ertl vom Fritz-Haber-Institut der MPG, Berlin wurde auf Anregung des Fachbereichs 12 die Ehrendoktor-Würde der Math. Nat. Fakultät der Universität Münster verliehen.
  • Prof. H.-J. Galla und Prof. F. Spener vom Institut für Biochemie haben sich am Wettbewerb „Bio Chip Initiative NRW" beteiligt und einen Preis für Gerätebeschaffung erhalten.<
  • Am Wettbewerb BioProfile des BMBF, an dem sich die Biochemie beteiligt hat, ist Münster in die engere Auswahl für einen der 3 vorgesehenen Standorte gekommen. Inzwischen wurde ein Verein „bioanalytik-münster" gegründet, dem Koordination und Planung der weiteren Aktivitäten übertragen wurden.
  • Prof. F. Spener wurde von der französischen Gesellschaft für Fettforschung die Chevreul Medaille verliehen.
  • Frau PD Dr. R. Heimann vom Inst. für Didaktik der Chemie erhielt den Friedrich-Gmelin-Preis der Fachgruppe Chemieunterricht der Gesellschaft Deutscher Chemiker.
  • Dr. M. Tamm und Frau Dr. A. Rompel erhielten jeweils den Bennigsen-Foerder-Preis des Landes NRW;
  • Dr. M. Jung vom Inst. für Pharmazeutische Chemie hat den Habilitandenpreis der Fachgruppe Pharmazeut. Chemie der DPhG und der Fachgruppe Med. Chemie der GDCh erhalten;

Bauliche Entwicklungen

  • Nach der ministeriellen Genehmigung des Entwurfsplans für den Forschungs-Neubau für die Anorganische Chemie und die Physikalische Chemie vom 16.10.2000 kann man nun hoffen, dass das Ende der nicht mehr zumutbaren räumlichen Verhältnisse im Institut für Anorganische Chemie absehbar ist und dass die für eine effektive wissenschaftliche Zusammenarbeit sehr hinderliche und im Evaluationsbericht von 1998 beanstandete räumliche Trennung der Physikalischen Chemie von den anderen chemischen Disziplinen bald ein Ende haben wird.

  • Das Institut für Biochemie bedarf schon seit längerer Zeit dringend einer Verbesserung seiner räumlichen Situation durch einen entsprechenden Anbau.

  • Die im Rahmen der Berufungsverhandlungen für die "Nachfolge Prof. Unterhalt" zugesagten Renovierungsmaßnahmen für das Institut für Pharmazeutische Chemie sind dringend erforderlich, um den vakanten Lehrstuhl überhaupt besetzen zu können. Erschwerend kommt hinzu, dass ab WS 2001 in der Pharmazie eine neue Approbationsordnung umzusetzen ist, wofür in den Pharmazeutischen Instituten deutlich mehr Räume für Seminare und Betreuungsarbeit in Kleingruppen erforderlich sein werden.

 

Prof. Dr. Volkmar Leute
Dekan des Fachbereichs 12