Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - SFB 478 "Geometrische Strukturen in der Mathematik"

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Sonderforschungsbereich 478
"Geometrische Strukturen in der Mathematik"

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e-mail: sfb478mi@math.uni-muenster.de
www: wwwmath.uni-muenster.de/math/inst/sfb
Hittorfstr. 27
48149 Münster
Sprecher: Prof. Dr. C. Deninger

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Arithmetische Geometrie
Modulformen, diskrete arithmetische Gruppen, Gitter, Geometrie des Laplace-Operators, Selbergsche Spurformel und Codes

 
Klassische holomorphe Modulformen einer oder mehrerer Variablen spielen bei der Untersuchung quadratischer Formen (Gitter) eine bedeutende Rolle. In Zusammenarbeit mit Prof. W.K. Chan hat Prof. Dr. M. Peters einen bemerkenswerten Zusammenhang zwischen quaternären quadratischen Formen und Hilbertschen Modulflächen vertieft. Ist die Diskriminante D eines reell-quadratischen Körpers gleich einer Primzahl p kongruent zu 1 mod 4, so wurde von verschiedenen Autoren beobachtet, dass die Zahl der Klassen (im engeren Sinne) von quaternären positiv definiten geraden quadratischen Formen mit der Diskriminante p gleich dem arithmetischen Geschlecht einer Hilbertschen Modulfläche ist. Dieser Sachverhalt wird von den beiden Autoren ausgedehnt auf den Fall D=4p mit einer Primzahl p kongruent zu 3 mod 4, und es wird numerisches Material bereitgestellt, welches die Vermutung stützt, dass der oben genannte Satz für alle Diskriminanten D gilt. – Bei der Diskussion der Darstellung ganzer Zahlen durch ternäre Formen taucht das äußerst schwierige Problem der Bestimmung der "Ausnahme-Zahlen" auf, die durch die betr. Form nicht darstellbar sind. Für die Form xy + yz + zx sind 18 Ausnahme-Zahlen bekannt, und man weiß, dass es höchstens noch eine weitere (unbekannte) sehr große Ausnahme gibt. Dieselben 18 Zahlen treten auf als Ausnahme-Diskriminanten, für welche keine unzerlegbaren positiv definiten binären quadratischen Formen existieren. In einer Note von Herrn Peters wird gezeigt, dass für beide Probleme die gleichen Ausnahme-Zahlen existieren.

Die weitere Arbeit am Teilbereich während des Berichtszeitraums konzentrierte sich auf drei verschiedene Projekte aus dem Themenkreis der reell-analytischen automorphen Formen, Spektraltheorie des Laplace-Operators und der Selbergschen Spurformel im Fall des dreidimensionalen hyperbolischen Raums H.

In einem ersten Projekt (bearbeitet von Dr. C. Blex) wird mit Hilfe eines Theta-Lifts eine explizite Version der Jacquet-Langlands-Korrespondenz hergestellt. Der Theta-Lift überführt Eigenfunktionen des Laplace-Operators zu gewissen kokompakten Quaternionengruppen in Spitzenformen zu einer gewissen Hecke-Gruppe, deren Stufe explizit angegeben werden kann. Auch in umgekehrter Richtung wird ein Theta-Lift konstruiert. Die beiden Lifts sind adjungiert in bezug auf das Peterssonsche Skalarprodukt. In der Fourier-Entwicklung der zuerst genannten gelifteten Formen treten Hecke-Operatoren zur betr. Quaternionengruppe auf. Diese werden genau untersucht. Insbesondere besitzen die mit den Eigenwerten der Hecke-Operatoren gebildeten Dirichlet-Reihen Eulersche Produktentwicklungen.

In einem zweiten Projekt (bearbeitet von Dr. Barbara Dickhut) werden Thetalifts von Poincaré-Reihen und Eisensteinreihen studiert. Die Thetalifts der Poincaré-Reihen mit von 0 verschiedenem Index liefern Zetafunktionen. Diese lassen sich (im Spezialfall einer quaternären Form S, zu welcher der Kern des Thetalifts gebildet wird) als Funktion zweier Parameter w , w0 aus dem oberen Halbraum auffassen. Das ermöglicht eine Darstellung der Zetafunktion als Linearkombination Poincaréscher Reihen, wie sie in ähnlicher Form bekannt sind, und damit liegen die analytischen Eigenschaften der Zetafunktion offen zutage. Der Thetalift der Eisensteinreihe ist a priori gar nicht definiert. Die Anwendung der Rankin-Selberg-Methode auf die Thetafunktion ergibt jedoch eine Zetafunktion, die man als regularisierten Lift der Eisensteinreihe auffassen kann, und die Rankin-Selberg-Methode liefert die analytischen Eigenschaften dieser Zetafunktion.

In einem dritten Projekt (bearbeitet von Dr. Nicole Raulf) wird die Spur der Hecke-Operatoren auf den Eigenräumen des Laplace-Operators zu einem festen Eigenwert bestimmt. Es gelingt Frau Raulf, die teilweise recht komplizierten Beiträge der verschiedenen Konjugationsklassen in zahlentheoretischen Termen (quadratische Formen, Lösungen einer modifizierten Pellschen Gleichung) auszudrücken. Am Ende erscheint ein Ausdruck der gesuchten Spur als Residuum einer neuartigen L-Reihe, die mit Hilfe der genannten zahlentheoretischen Daten definiert wird.

Projektdauer:

1998-2003

Drittmittelgeber:

Deutsche Forschungsgemeinschaft

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. J. Elstrodt (Leiter), Prof. Dr. F. Grunewald, Prof. Dr. M. Peters, Dr. C. Blex, Dr. B. Dickhut, Dr. N. Raulf

 

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