Nationale Bewegungen in Belgien. Ein historischer Überblick
Kaum ein anderes europäisches Land ist im Hinblick auf die Entwicklung von Nationalbewusstsein derart interessant und vielgestaltig wie Belgien. Schon an der
Schwelle vom Ancien Régime zur Moderne lässt sich eine Rivalität zwischen verschiedenen Formen von nationaler Identität ausmachen, und
nach der Gründung des belgischen Nationalstaates (1830/1831) konkurrieren die gesellschaftlichen Träger von belgischem Patriotismus sowie die
Flämische, die Wallonische und die Großniederländische Bewegung miteinander um Einfluss auf die belgische Politik. Ein tiefgreifender Prozess der
Föderalisierung hat schließlich seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts das Königreich Belgien von einem unitarisch-zentralistischen Staat in
einen Bundesstaat umgewandelt, der immer stärkere (kon-)föderale Konturen annimmt.
Wie legitimierten sich im 19. und 20. Jahrhundert die nationalen Bewegungen des Landes? Wer waren die Träger von belgischem, flämischem,
wallonischem und großniederländischem Bewusstsein? Und wie wurde Belgien in Deutschland wahrgenommen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des
Bandes, der mit Thesen zur Zukunft des belgischen Nationalstaates im europäischen Rahmen schließt.Das Buch enthält Beiträge von Bruno De
Wever, Paul Delforge, Winfried Dolderer, Johannes Koll, Karl-Heinz Lambertz, Louis Vos und Lode Wils. Es ist im Frühjahr 2005 als Band 37 der Reihe
"Niederlande-Studien" beim Waxmann-Verlag erschienen und kann über die Homepage www.waxmann.com bestellt werden.
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Beteiligter Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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