Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie

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Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Medizinische Chemie
Entwicklung von Hemmstoffen der cytosolischen Phospholipase A2 als neuartige nichtsteroidale Antiphlogistika

 
Die Phospholipasen A2 (PLA2) umfassen eine Superfamilie von Enzymen, welche die an der C2-Position von Glycerophospholipiden gebundenen ungesättigten Fettsäuren hydrolytisch abspalten. Von diesen Enzymen hat die cytosolische PLA2 (cPLA2) besondere Aufmerksamkeit auf sich gezogen, da sie bei einer Reihe von pathophysiologischen Prozessen eine wichtige Rolle zu spielen scheint.

Die Aktivierung der cPLA2 kann Rezeptor-vermittelt, z.B. durch Cytokine, oder nicht Rezeptor-vermittelt, z.B. durch UV-Licht, erfolgen. Das Enzym katalysiert dann die Abspaltung von Arachidonsäure aus Membranphospholipiden, was letztlich zur Bildung von verschiedenen entzündungsfördernden Lipidmediatoren (Prostaglandine, Leukotriene, Lysophospholipide und plättchenaktivierender Faktor) führt. Eine Hemmung der cPLA2 stellt folglich einen möglichen Ansatzpunkt zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen wie z.B. der Rheumatoiden Arthritis dar. Der besondere Anreiz zur Entwicklung therapeutisch verwertbarer cPLA2-Inhibitoren basiert auf der Tatsache, dass diese - anders als die derzeit eingesetzten nichtsteroidalen Antiphlogistika wie z.B. Aspirin oder Indometacin - nicht nur die Bildung von Prostaglandinen, sondern auch die Biosynthese der Leukotriene, der Lysophospholipide und des plättchenaktivierenden Faktors unterdrücken. Es kann deshalb erwartet werden, dass Hemmstoffe der cPLA2 den im Handel befindlichen nichtsteroidalen Antiphlogistika im Hinblick auf ihre therapeutische Aktivität überlegen sind.

In unserer Arbeitsgruppe wurden zunächst Pyrrol- und Indolalkansäure-Derivate hergestellt, welche die cPLA2-katalysierte Arachidonsäurefreisetzung in intakten Zellen gut hemmen, am isolierten Enzym jedoch keine Aktivität zeigen. Der genaue Wirkmechanismus dieser Verbindungen in den Zellen ist noch ungeklärt. Mittlerweile haben wir auch Verbindungen erhalten, die in beiden Assays Wirksamkeit besitzen. Zur Untersuchung der Stabilität dieser Verbindungen im Organismus werden Metabolisierungsversuche mit Hilfe von Rattenlebermikrosomen durchgeführt. Ferner werden in vitro Hemmassays für andere Phospholipasen A2 sowie Phospholipasen A1 und C etabliert, mit Hilfe derer festgestellt werden kann, wie selektiv die synthetisierten Stoffe die cPLA2 blockieren.

Drittmittelgeber:

Pharmazeutische Chemie

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. M. Lehr (Leiter), S. Bovens, C. Brauch, A. Drews, Dr. J. Fabian, A. Fritsche, Dr. B. Groyen, M. Heß, Dr. J. Ludwig, Dr. M. Schmitt, Dr. W. Albrecht (Fa. Merckle, Blaubeuren), Dr. K. Tollmann (Fa. Merckle, Blaubeuren)

Veröffentlichungen:

Schmitt, M.; M. Lehr: High-performance liquid chromatographic assay with ultraviolet spectrometric detection for the evaluation of inhibitors of secretory phospholipase A2. J. Chromatogr. B 783, 327-333, 2003.

Schmitt, M.; M. Lehr: HPLC assay with UV spectrometric detection for the evaluation of inhibitors of cytosolic phospholipase A2. J. Pharm. Biomed. Anal. 35, 135-142, 2004

Ludwig, J.; M. Lehr: Convenient Synthesis of Pyrrole- and Indolecarboxylic Acid tert-Butylesters. Synthetic Commun. 34, 3691-3695, 2004

Lehr, M.; J. Ludwig: Preparation of 1-(1H-indol-1-yl)-2-propanones and related compounds as phospholipase A2 inhibitors. Internationale Patentanmeldung PCT WO 2004069797, 2004.

 

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