Prof. Dr. Meißner
Forschen und Lehren als Einheit
In der Mitte der siebziger Jahre traf sich eine kleine Gruppe von Lehrenden und Studierenden in einer
Studentenbude in Münster, um weitere Aktivitäten zu planen zur Erprobung eines
Taschenrechnereinsatzes in Grund- und Hauptschulen. Hier entstand das Projekt TIM ("Taschenrechner im
Mathematikunterricht"), das geprägt war durch die Verzahnung von mathematikdidaktischer Forschung
und praxisnaher Lehrerausbildung. Aktuelle Themen aus dem Schulalltag wurden für
Lehrveranstaltungen aufgegriffen, in Seminaren erarbeitet und zur Erprobung in Unterrichtsversuchen
aufbereitet. Die entstandenen Seminar- oder Staatsexamensarbeiten bildeten dann, ebenso wie die Teilnahme
der Studierenden an Bundestagungen für Didaktik der Mathematik oder die Teilnahme an
Kompaktseminaren auf einer Ski-Selbstversorgerhütte, die Grundlage für Vertiefungen, auf die
die nächsten Studierendengenerationen dann aufbauen konnten.
Für den Professor wurde "Forschen und Lehren" zur Einheit, für die interessierten und engagierten
Lehramtsstudierenden wurde die "Einheit von Forschen und Lernen" zu einer Erfolgsgarantie. Für den
Forscher waren die Studierenden die wichtigsten und kritischsten Hilfskräfte, ohne die eine derart
zeitaufwendige empirische Forschung gar nicht möglich wäre. Nur mit ihrer Mithilfe waren
Bestandsaufnahmen möglich über die mathematischen Vorkenntnisse bei Kindergartenkindern,
über die Probleme bei der Prozent- oder Bruchrechnung oder beim Funktionsbegriff, über das
Erforschen mathematischer Begriffsbildungsprozesse, über den Einsatz von Taschenrechnern und
Computern, über die Qualität von "mathematischen Lernprogrammen", usw. Für 2003 und
2004 stehen die Projekte "Wir bauen ein Dorf" und "Werde unabhängig vom Taschenrechner durch den
Taschenrechner" als Beispiele (hierzu siehe die Berichte an anderer Stelle in diesem Forschungsbericht).
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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