Erwachsenenbildung
Methodenlabor - neues Lehren und Lernen in der universitären Ausbildung
Angesichts des Anspruchs an die Qualität der Lehre, angesichts des Anspruchs mit dem Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft einen berufsqualifizierenden
Abschluss an der Universität anzubieten und angesichts der bevorstehenden Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen sind Innovationen in
der Lehre unumgänglich. Die universitäre Lehre verfolgt - didaktisch gesehen - (noch) ein traditionelles Vermittlungskonzept mit Vorlesungen,
Übungen und Seminaren als zentrale methodische Handlungsformen. Aus der didaktischen Perspektive der Universität ist damit jedoch der
LernerInnenstandpunkt ausgeblendet. Zu den Schwierigkeiten der Lehre trägt heute bei, dass sich die Lernvoraussetzungen der Studierenden stark verändert
haben und die Lehrenden nicht mehr davon ausgehen können, dass sie eine Lerngruppe vor sich haben, die hinsichtlich ihrer Vorkenntnisse und Arbeitsmethoden
homogen ist.
In den letzten Jahren zeigen sich in der Didaktiktheorie (der Lehr-Lernforschung) der Erwachsenenbildung Entwicklungen, die ausdrücklich die anthropologische
Verfasstheit des Lernenden, die erkenntnistheoretischen Einsichten des Konstruktivismus und neue Entwicklungen in den Lerntheorien zum Ausgangspunkt des
Verständnisses von Lernen und damit auch von Didaktik machen. Diese Ansätze können auch in der Hochschuldidaktik oder Ausbildungsdidaktik
genutzt werden. Die Analyse
und Beforschung der "Labor-Arbeit" ist ein Beitrag zur lernerzentrierten, handlungsorientierten (Hochschul-)Didaktik/Methodik. Labor-Arbeit als
handlungsorientierte, lernerzentrierte Methode erweitert nicht nur fachliche Kompetenzen, sondern auch soziale und personale Kompetenzen sowie Methodenkompetenz,
die durch ein Studium bzw. das Pädagogikstudium erworben werden soll(t)en. Sollen im Diplomstudiengang zukünftige Führungskräfte
ausgebildet werden, so muss die Vermittlung dieser Fähigkeiten ein zentraler Bestandteil des Studiums sein.
Ein dritter Grund, handlungsorientierter Ausbildungsinstrumente in der universitären Bildungsarbeit einzusetzen, ist der Wandel der pädagogischen
Professionen. So muss das Personal in der Weiterbildung heute immer häufiger Querschnittaufgaben übernehmen. Nicht mehr das Lehren oder das
Organisieren, sondern Information und Beratung werden gefordert.
Ziel des Projektes ist, eine
Bestandsaufnahme innovativer Methoden vorzunehmen und Entwicklungen und Tendenzen einer modernen (Fort- und Ausbildungs-) Didaktik aufzuzeigen. Es sollen
Feedbackfragebögen, Evaluationsmethoden und Materialien für die konkrete Arbeit im Methodenlabor entwickelt werden.In einem weiteren
Arbeitsschwerpunkt geht es um die Evaluation des "Methodenlabors". Das bereits existierende umfangreiche Datenmaterial (Videoaufzeichnungen aus ca. 60
Seminarsitzungen) soll im Hinblick auf Kompetenzerwerb, Lernförderung und Effizienz in dieser Methode analysiert und ausgewertet werden.
Im Rahmen
des Projektes können Diplomarbeiten angefertigt werden.
Projektdauer:
Beteiligte Wissenschaftlerinnen:
Veröffentlichungen:
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