Molekulare Neurologie
Die Rolle konstitutiver und immunstimulierter Stickoxid- (NO) Bildung in der Alzheimer Erkrankung
Zusammenfassung:
Bei der Alzheimer-Krankheit (AD) kommt es in den betroffenen Hirnregionen zu einer chronisch
inflammatorischen Reaktion. Unsere bisherigen Arbeiten zeigen, dass es im Rahmen dieser entzündlichen
Krankheitskomponente zu einer Expression von induzierbarer Stickoxid-(NO-)Synthase (iNOS) in Neuronen und
aktivierten Gliazellen kommt, und dass die iNOS-Induktion zu NO-abhängigem, apoptotischem Zelltod
führt. Darüber hinaus fanden wir, dass die kortikale Applikation von fibrillogenem Amyloid ß
(Aß) in vivo zur iNOS-Expression führt, die neuronale iNOS-Expression durch Noradrenalin
reguliert wird und der Untergang noradrenerger Projektionen zum Kortex die iNOS-Expression potenziert. Im hier
beantragten Projekt soll die pathogenetische Relevanz dieser Befunde für die AD belegt werden. Dazu wollen
wir untersuchen, ob iNOS und die konstitutiv exprimierte neuronale Stickoxid-Synthase (nNOS) für die
Krankheitsentwicklung erforderlich und bedeutsam sind. Mäuse, die ein humanes
Amyloid-Vorläuferprotein (APP) unter einem neuronalen Promotor (Thy-1) überexprmieren dienen
derzeit als eines der besten Tiermodelle der AD, da sie wesentliche Krankheitsmerkmale wie die Entwicklung
kognitiver Defizite, die Ablagerung von Aß in neuritischen Plaques und die neuroinflammatorische
Komponente aufweisen. In den geplanten Untersuchungen werden APPV717I-transgene Mäuse mit iNOS-
und nNOS-knockout-Mäusen gekreuzt. In einem weiteren Versuchsansatz sollen APPV717I-transgene
Tiere chronisch mit selektiven Inhibitoren der iNOS oder nNOS behandelt werden. Mit allen Tiergruppen werden
Verhaltens-, Lern- und Gedächtnistests sowie [18H]FDG- und [11C]Flumazenil-MicroPET Untersuchungen
in vivo durchgeführt, um das Ausmaß NO-vermittelter neuronaler Dysfunktion
einzuschätzen. Diese Experimente sollen in vitro durch die Bestimmung der synaptischen
Lanzeitpotenzierung (LTP) in der CA1-Region durch Stimulation der Schaffer'schen Kollateralen an transversalen
hippokampalen Hirnschnitten ergänzt werden. Zusätzlich werden immunhistochemische, biochemische
und molekularbiologische Untersuchungen zur Neuroinflammation, zum neuronalen Zelltod und zur
APP-Prozessierung durchgeführt.
Projektdauer:
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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