Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Klinik und Poliklinik für Neurologie

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2003 - 2004

 

 
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Klinik und Poliklinik für Neurologie

Tel. (0251) 83-48172
Fax: (0251) 83-83-48181
e-mail: heneka@uni-muenster.de
www:  http://neurologie.uni-muenster.de/
Albert-Schweitzer-Str. 33
48143 Münster
Direktor: Prof. Dr. E.B. Ringelstein

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Manifestation der HIV-Infektion
Neuro-Aids

 
Bei bis zu 90 % aller Patienten mit einer HIV-Infektion treten Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems auf. Die primären Neuromanifestationen sind das Resultat der direkten HIV-Infektion des Nervensystems mit dem HI-Virus, während die sekundären Neuromanifestationen auf der Basis des progredienten Immunmangelsyndroms entstehen. Hierbei handelt es sich häufig um die Reaktivierung früherer Infektionen, die meistens klinisch inapparent verlaufen sind.

Seit vielen Jahren besteht eine neurologische HIV-Ambulanz, die eng mit der HIV-Ambulanz der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin D sowie der Infektionsstation in der Inneren Medizin B zusammenarbeitet. An großen Patientenkollektiven wird die Inzidenz und Prävalenz der verschiedenen Neuromanifestationen im Langzeitverlauf untersucht. Die Effizienz hochaktiver antiretroviraler Kombinationstherapien wird bezüglich der Effektivität zur Behandlung von Neuromanifestationen evaluiert. Hierzu werden z. B. Spiegelbestimmungen von Retrovirustatika in Blut und Liquor durchgeführt. Mit speziellen neurophysiologischen Techniken wie ereigniskorrelierten Potenzialen und testpsychologischen Untersuchungen wird die Wirkungsweise und der Einfluss der antiretroviralen Therapie auf den Verlauf von Neuro-Aids untersucht. Ziel ist es u. a., die speziellen neurologischen Therapieformen in ihrer Wirksamkeit zu evaluieren, um die Lebensqualität HIV-Infizierter entscheidend zu verbessern und durch entsprechende Behandlungen die Inanspruchnahme von Ressourcen aus den Sozialsystemen zu verringern.

Verschiedene Projekte werden gemeinsam mit der Deutschen Neuro-Aids-Arbeitsgemeinschaft durchgeführt, die bundesweit Forschungsvorhaben neurologischer HIV-Forschergruppen vernetzt. Zur Untersuchung der Wirksamkeit verschiedener Therapieformen bei der Progressiven Multifokalen Leukenzephalopathie bestehen Kooperationen mit der Klinik und Poliklinik für Neurologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sowie dem Institut für Neurovirologie der Universität Würzburg. Die Lebensqualität HIV-Infizierter mit distal-symmetrischer Polyneuropathie ist Gegenstand einer Kooperation mit dem Institut für Medizinische Psychologie.

Zusammen mit den neurologischen HIV-Ambulanzen der Universitätskliniken Düsseldorf (Frau Prof. Dr. G. Arendt) und Essen (Herr PD Dr. M. Maschke) wird im Rahmen des Kompetenznetzes HIV/Aids (gefördert vom BMBF) das Projekt "Das dopaminerge System im Verlauf der HIV-Infektion" durchgeführt. Laborchemische Analysen des Liquor cerebrospinalis werden im Institut für Virologie der Universität Würzburg sowie in der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie der Universität Würzburg durchgeführt. Innerhalb des Universitätsklinikums Münster bestehen enge Kooperationen mit der Internistischen HIV-Ambulanz in der Medizinischen Klinik D (Frau Dr. D. Reichelt) sowie mit der Infektionsstation der Abteilung Innere Medizin B (Herr Dr. C. Heese). Enge Kooperationen bestehen auch mit dem Institut für Radiologie zur Durchführung von Langzeituntersuchungen zur Progredienz der HIV-assoziierten Enzephalopathie sowie zur Erfassung von Veränderungen der Texturdichte mittels Diffusion Tender Imaging.

Drittmittelgeber:

Industrie, BMBF

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. I. W. Husstedt (Projektleiter); PD Dr. Dr. S. Evers; Frau Dr. E. Akova-Öztürk; Dr. A. Frese; Frau Dr. N. Gregor; Dr. C. Kraemer

Originalpublikationen:

Hahn K, Arendt G, Braun JS, von Giesen HJ, Husstedt IW, Maschke M, Straube ME, Schielke E, German Neuro-Aids Working Group: A placebo-controlled trial of gabapentin für painful HIV-associated sensory neuropathies. J Neurol 2004; 251(10): 1260-1266

Loddenkemper T, Evers S, Hahn M, Reichelt D, Husstedt IW: Mononeuropathy of the laryngeal recurrent nerve as possible manifestation of human immunodeficiency virus infection. Otolaryngeal Head Neck Surg 2004; 131(4): 556-557

Evers S, Rahmann A, Schwaag S, Frese A, Reichelt D, Husstedt IW: Prevention of AIDS dementia by HAART doe not depend on cerebrospinal fluid drug penetrance. AIDS Res Hum Retrovirusis 2004; 20(5): 483-491

Akova-Öztürk E, Evers S, Colak-Ekici R, Heese C, Rickert CH, Reichelt D, Husstedt IW: Correlation between clinical apparatus-based differential diagnosis and neuropathological diagnosis in patients with Aids. Nervenarzt 2004; 75(8): 763-769

Hackethal U, Holzapfel C, Husstedt I, Gerding H: Ocular hypotonia in leukemia. Ophthalmologe 2003; 100(11): 80-82

Kammer-Suhr B, Heese C, Kulschewski A, Reichelt D, Evers S, Husstedt IW: Cerebrospinal fluid parameters in various stages of HIV infection. Results of cross-sectional and longitudinal analysis. Nervenarzt 2003; 74(8): 677-682

Hackethal U, Holzapfel C, Gerding H, Husstedt IW: Ocular complications of the virostatic drug cidofovir. Klin Monatsbl Augenheilk 2003; 220(6): 391-395

Evers S, Nabavi D, Rahmann A, Heese C, Reichelt D, Husstedt IW: Ischaemic cerebrovascular events in HIV infection: a cohort study. Cerebrovasc Dis 2003; 15(3): 199-205

Evers S, Fiori W, Brockmeyer NH, Arendt G, Husstedt IW: Empfehlungen zur Kodierung von Neuromanifestationen der HIV-Infektion. Nervenarzt, in press

Evers S, Fiori W, Brockmeyer NH, Arendt G, Husstedt IW: Diagnosed related groups and neurologic manifestation of HIV infection. Recommendations for coding and documentation. Eur J Med Res, in press

Doerries K. Sbiera S, Husstedt IW, Arendt I, Doerries R: Association of human polyomavirus DNA with peripheral blood cell subpopulations. J Virol Meth, in press

Reilmann R, Imai T, Ringelstein EB, Gaubitz M, Niederstadt TU, Paulus W, Husstedt IW: Remission of progressive multifocal leucoencephalopathy in SLE after treatment with cidofovir: a 3 year follow up. J Neurol Neurosurg Psychiatry 2005; 000: 1-3

Rickert CH, Evers S, Heese C, Reichelt D, Husstedt IW: Immunoglobulin deposition in sural nerves of AIS patients with distal-symmetric HIV-associated polyneuropathy. Eur J Med Res 2002; 7(11): 472-476

Buchbeiträge:

Husstedt IW, Frese A, Evers S, Reichelt D: Primäre Neuromanifestationen der HIV-Infektion. Springer-Verlag 2004, in press

Husstedt IW, Evers S: Neurologische Erkrankungen: Progressive Multifokale Leukoenzephalopathie (PML). In: Brodt HR, Helm HB, Kamps BS (Hrsg.): AIDS 2003. Springer-Verlag, Heidelberg, im Druck

Husstedt IW, Frese A, Gregor N, Kraemer S, Evers S: HIV und Depression - Implikationen zur Adhärenz. In: Hoffmann H, Jäger J (Hrsg.): HIV und Aids. Ecomed Verlag, Landsberg 2004: 136-137

Husstedt IW, Frese A, Gregor N, Kraemer S, Evers S: Epidemiologie von Neuro-Aids. In: Hoffmann H, Jäger J (Hrsg.): HIV und Aids. Ecomed Verlag, Landsberg 2004: 91-93

Evers S, A.-Öztürk E, Frese A, Kraemer S, Gregor N, Husstedt IW: Aussagekraft stereotaktischer Biopsien bei Patienten mit Neuro-Aids. In: Hoffmann H, Jäger J (Hrsg.): HIV und Aids. Ecomed Verlag, Landsberg 2004: 94-96

Husstedt IW, Kloska S, Frese A, Paulus W, Reichelt D, Evers S: Sekundäre Neuromanifestionen. In: L'Age-Stehr J, Helm EB (Hrsg.): Aids und die Vorstadien. Springer-Verlag, Heidelberg 2004

Husstedt IW, Kloska S, Frese A, Evers S: Einführung in Neuro-Aids. In: L'Age-Stehr J, Helm EB (Hrsg.): Aids und die Vorstadien. Springer-Verlag, Heidelberg 2004

 

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