Tiermodelle für Herzinsuffizienz, Hypertrophie und Arrhythmien
In-vivo Charakterisierung von Mausmodellen für Herzinsuffizienz, Hypertrophie und Arrhythmien
Die Arbeitsgruppe untersucht die elektrophysiologischen und hämodynamischen Auswirkungen von gesunden, insuffizienten und genetisch manipulierter Kleintiere,
insbesondere von Mäusen. Hierfür werden seit vielen Jahren Methoden zur vorzugsweise nicht-invasiven, funktionellen Charakterisierung verschiedener
Tiermodelle entwickelt. Diese umfassen die Echokardiographie der Maus (2D-Untersuchung, M-Mode, spektraler Doppler (pw-, cw-, Farb-Doppler), Gewebe-Doppler und
Power-Doppler), EKG, die Messung von Biosignalen am wachen Tier (EKG, Blutdruck, Aktivität und Temperatur) sowie eine detaillierte elektrophysiologische
Untersuchung am isolierten Herzen. Die Gruppe hat zusätzlich im Berichtszeitraum Perfusionsuntersuchungen von Herz, Gehirn, Niere und Tumoren sowie die
Quantifizierung der Vorhofgröße mittels Echokardiographie bei der Maus etabliert. Daneben wurden standardisierte Belastungs- und Trainingsmethoden
etabliert, die eine Biosignal-Auswertung unter physiologischen Stress-Bedingungen erlauben. Wichtige bildgebende Validierungsuntersuchungen finden in
Zusammenarbeit mit der ZPG 4b des IZKF Münster "Hochauflösende PET zur molekularen Bildgebung bei Kleintieren" (Univ.-Prof. Dr. med.
Michael Schäfers und Univ.-Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Otmar Schober) statt.-
In Kooperation
mit nationalen und internationalen Partnern gelang der Gruppe die Beschreibung arrhythmogener Mechanismen in einem Modell der familiären hypertrophen
Kardiomyopathie. Die Bedeutung verschiedener Adenosin-Rezeptor-Subtypen für die Regulation von Sinusknoten- und AV-Knotenfunktion wurde untersucht. In
Kooperation mit Univ.-Prof. Dr. med. Bodo Levkau (Universität Essen, vormals Institut für Arterioskleroseforschung an der WWU Münster) gelang
der Nachweis, dass akute Dehnung des linken Ventrikels pro-apoptotisch wirkt. In einem Modell der globalen Hypertrophie konnte nachgewiesen, dass die
Calcium-abhängige Calmodulinkinase II polymorphe Kammertachykardien über einen Calcium-abhängigen Regulationsweg verursacht. Weitere
Untersuchungen belegten die Bedeutung eines Sterol-carrier-Proteins für die AV-nodale Überleitung, die Bedeutung von Mukopolysacchariden für die
Entstehung von Herzklappenfehlern und die Relevanz des Transkriptionsfaktors CREM für die Entstehung von Vorhofflimmern. Eine methodische Arbeit berichtete
über Mosaik-Genexpression in einem CRE-vermittelten transgenen Modell.
Die Arbeiten werden vom IZKF Münster und von der DFG im Rahmen des Sonderforschungsbereiches 556 (bis 12/2003) gefördert. Auf dem Boden der
bisherigen Forschungen und in Kooperation mit der Mäuse-Echokardiographie-Gruppe der Universität Bonn (Priv.-Doz. Dr. med. Klaus Tiemann) konnte die
experimentelle Echokardiographie als Teilprojekt in den neu gegründeten SFB 656 "Molekulares Imaging" eingebracht werden. Seit Anfang 2005
besteht zudem Unterstützung im Rahmen des Nationalen Genomforschungsnetzes II des BMBF.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Habilitationen:
Promotionen:
Kooperationspartner innerhalb der Medizinischen Fakultät und an der
Universität Münster:
Veröffentlichungen:
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