Medizinische Informatik
Telemedizinische Anwendungen zur Vernetzung von Krankenhäusern
Multizentrische Therapieoptimierungsstudien stellen hohe logistische Anforderungen in Bezug auf den
Austausch von Daten sowohl für wissenschaftliche als auch klinische Zwecke. Der Versand von
Röntgenbildern und Bildern von Proben an Referenzradiologen und -pathologen birgt neben zeitlichen
Verzögerungen das Risiko des Verlustes klinisch relevanten Materials. Der digitale Datenaustausch im
Rahmen telemedizinischer Anwendungen bietet hier Potentiale zur gleichzeitigen Verfügbarkeit klinischer
und wissenschaftlicher Daten an allen beteiligten Einrichtungen. [1] Die Bilddatenkommunikation zwischen
teilnehmenden Kliniken, Studienzentralen und Referenzinstituten kann dabei durch einen digitalen
Datenaustausch erheblich profitieren. Die Realisierung in Form eines zentralen Bilddaten-Clearinghouse stellt
die Grundlage für eine datenschutzgerechte Umsetzung bei maximaler Flexibilität dar.
Internettechnologie bot sich
für die Umsetzung an. Bereits zahlreiche andere Projekte, die mit medizinischer Bildbetrachtung
experimentieren, beurteilten diesen Weg als Erfolg versprechend. [2,3] Ein Standardbrowser bietet über
gesicherte Verbindungen Zugriff auf die hinterlegten Dokumente. Die Verwaltung obliegt den teilnehmenden
Nutzern nach einem differenzierten Rechte- und Rollenkonzept. Nur autorisierte Studienmitarbeiter sowie
Personen oder Institutionen, die der zuweisende Nutzer mittels des Webinterfaces berechtigt, haben Zugriff auf
ein Dokument. Schnittstellen zum Import von DICOM-Daten werden integriert. Eine Umwandlung von
DICOM-Daten in andere Formate ist für diverse Anwendungsszenarien, wie den lesenden Zugriff
über das Internet, nötig und kann ohne die Befundung beeinträchtigende
Bildqualitätsverluste durchgeführt werden. Dies wurde bereits von anderen veröffentlicht.
[4,5]
Teilnehmende Partner können
einzelne ausgewählte Bilder (oder auch andere Dokumente) der betreffenden Studienzentrale und
beteiligten Referenzeinrichtungen zukommen lassen, ohne Zugriff zu ihrem lokalen Bildarchiv gewähren zu
müssen. Als Mehrwert kann eine anonymisierte Abfragemöglichkeit die wissenschaftliche Nutzung
der vorhandenen Bilddaten beispielsweise durch Referenzarchive, Computerunterstützte Lehr- und
Lernsysteme oder Werkzeuge zum Qualitätsmanagement ermöglichen.
Mittels des Bilddaten-Clearinghouse ist es möglich,
den Studien und beteiligten Personen und Institutionen des Gesundheitswesens ein Werkzeug an die Hand zu
geben, mit dem ein sicherer, zeitnaher und weitgehend ortsunabhängiger Zugriff auf (Bild-)Dokumente
möglich ist.
Das Projekt wird im Rahmen
des Kompetenznetzes Pädiatrische Hämatologie/Onkologie durch das BMBF gefördert
(Kennzeichen 01GI9960).
Literatur beim Verfasser.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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