Invasive Mykosen
Bedeutung von Candida- und Aspergillus-spezifischen Antikörpern und Antigenen in der Diagnostik
und Prävention invasiver Mykosen
Erwartungswerte für Erstuntersuchugen und Folgewerte. Pathogene Hefen
der Gattung Candida, wie z.B. C. albicans, C. glabrata und C. tropicalis sind bei ca. 25%
der
Bevölkerung als Teil der transienten Flora anzutreffen. Der relativ hohe Grenzwert (1:160) im
Candida-Hämagglutinations-Test zeigt, dass sich der nicht an Mykosen erkrankte Mensch mit
diesen Hefen immunologisch auseinandersetzt. Ähnliches gilt für Aspergillus-Sporen, die in
unserer täglichen Umwelt in wechselndem Ausmaß in der Luft anzutreffen sind. Um eine bessere
Einschätzung der Bedeutung von Erst- und Einzelbefunden beim Nachweis von Candida- und
Aspergillus-Antikörpern zu ermöglichen, wurden an Hand der ELISA-Ergebnisse von mehr
als 15.000 Serumproben der klinisch-mykologischen Routinediagnostik für die spezifischen
Antikörper der Immunglobulinklassen IgM, IgG und IgA Erwartungswerte ermittelt. Die Art der Diagnostik
beeinflusst die Ergebnisse entscheidend. Im Rahmen der Erstuntersuchungen fand sich in der Gesamtdiagnostik
(Frühdiagnostik, Bedarfsdiagnostik und Verlaufsdiagnostik) ein als qualitativ positiv einzustufender
Prozentanteil an Antikörpern: Candida-Antikörper: IgM in 6,1%, IgG in 6,0% und IgA in 2,1%
sowie für Aspergillus-Antikörper: IgM in 11,4%, IgG in 22,1% und IgA in 5,1%. Bei den
Erstuntersuchungen der Bedarfsdiagnostik lag der positive Prozentanteil der Candida-Antikörper
um den Faktor 2,5-3 höher. In der Verlaufsdiagnostik weisen Candida-Antikörper andere
Verlaufsmuster in den Immunglobulinklassen auf als Aspergillus-Antikörper. Hieraus ergeben sich
neue Strategien für die Frühdiagnostik der invasiven Aspergillosen.