Forschungsgruppen / Nachwuchsförderung Neurobiologie des Lernens und der Pathophysiologie beeinträchtigten Lernens bei affektiven und psychotischen Erkrankungen
Lernen und Gedächtnis sind zentrale kognitive Funktionen, deren neurobiologische Grundlagen zunehmend mit nicht-invasiven neurowissenschaftlichen
Untersuchungsverfahren direkt am Menschen erforscht werden. In unseren Projekten werden funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) und
Magnetoenzephalographie (MEG) angewendet. Wir werden verschiedene Formen des Lernens bei Patienten mit unipolarer Depression oder mit Schizophrenie sowie
gesunden Probenden untersuchen. Bei diesen Krankheiten wurden in neuerer Zeit kognitive Defizite anhand standardisierter neuropsychologischer Tests festgestellt. Die
Defizite, möglicherweise insbesondere die des verbalen Lernens, können im klinisch-psychiatrisch symptomfreien Intervall persistieren und haben
prognostische Bedeutung. Zwei grundsätzlich unterschiedliche Formen von Lernen und Gedächtnis sind bekannt: episodisches Lernen und prozedurales
Lernen. Diese werden in unterschiedlichen Hirnstrukturen - fronto-temporalen gegenüber Basalganglien-zentrierten Netzwerken - vermittelt. Aufgrund moderner
neuroanatomischer Daten sind in beiden Systemen bei Schizophrenie und unipolaren Depressionen Störungen anzunehmen, mit unterschiedlicher Ausprägung
des Schweregrades. In unserer Studienserie "Lernen und Gedächtnis" soll erstmals ein direkter Vergleich der verschiedenen Lernleistungen sowie der
neurobiologischen Korrelate bei depressiven und schizophrenen Patienten unternommen werden. Dieses Projekt erfordert umfangreiche Vorarbeiten der methodischen
Entwicklung.