Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung

Forschen

Druckkopf Universität Münster
Logo Universität Münster
A–Z Suchen
 
Startseite Universität Münster

Forschungsbericht
2003 - 2004

 

 
Inhaltsverzeichnis
 
Evangelisch-Theologische Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Wirtschafts- wissenschaftliche Fakultät
Medizinische Fakultät
Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften
Psychologie und Sportwissenschaft
Geschichte / Philosophie
Philologie
Mathematik und Informatik
Physik
Chemie und Pharmazie

Biologie

Geowissenschaften
Forschungszentren
Sonderforschungsbereiche
Graduiertenkollegs
Forschergruppen
Zentrale Betriebseinheiten
 

Startseite

Kontakt

Impressum

 

Interdisziplinäres Zentrum
für Klinische Forschung (IZKF)

Tel. (0251) 83-58695/6
Fax: (0251) 83-52946
e-mail: izkf.muenster@uni-muenster.de
www: www.izkf.uni-muenster.de
Domagkstr. 3
48149 Münster
Vorstandsvorsitzender: Prof. Dr. Rer.nat. Clemens Sorg

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
 zurück    weiter

Regeneration und Plastizität im Nervensystem
Molekulare Mechanismen der axonalen Regeneration in transgenen Tieren

 
Das erste Ziel des Vorhabens war die Optimierung von Kultivierungs- und Neuroprotektionsmaßnahmen, um eine erfolgreiche Regeneration von Axonen aus verschiedenen Tieren und vor allem transgenen Tieren zu erhalten. Als quantitative Parameter stellten sich zum einen die Zahl regenerierender Axone pro retinales Explantat und zum anderen die Wachstumsgeschwindigkeit unter den gewählten Bedingungen heraus. Die Wachstumsgeschwindigkeit wurde mittels Zeitraffertechnik ermittelt und erwies sich als äußerst sensitiv.

Das zweite Ziel war die proteomische Analyse der regenerierenden Retinaexplantate. Durch MALDI-MS Analyse von 2D-aufgetrenten Spots konnten wir zum einen eine proteomische Karte der Retina der Ratte und des Affen aufstellen. Zum anderen konnten wir regenerationsspezifisch expimierte Spots identifizieren (a-crystallin, calmodullin, fatty-acid-binding protein), deren funktionelle Rolle im in vitro Explantationsassay gestestet wurde. Die Charakterisierung von wachstumsassoziierten Proteinen (GAPs) und insbesondere von GAP-43 ergaben, dass bei Nagetieren (Mäuse, Ratten) das Protein in der postnatalen Phase herunterreguliert wird und erst nach einer Sehnervenverletzung oder nach einer Linsenverletzung wieder innerhalb von 24 Stunden hochreguliert wird. Das Molekül wird ebenfalls während der Regeneration von Axonen in den Wachstumskegeln akkumuliert und scheint eine entscheidende Triggerfunktion für die Bildung von Wachstumskegeln zu haben. Vergleiche zwischen verschiedenen Spezies (Maus, Hühnchen, Ratte, Affe) ergaben, dass diejenigen Spezies, die eine konstitutive Hochregulation von GAP-43 haben (Hühnchen, Affe) eine bessere axonale Regeneration aufweisen als Spezies, bei den das GAP-43 erst hochreguliert werden muss (Ratte, Maus). Diese Schlüsselfunktion von GAP-43 sowie Modifikationen des Moleküls (Phosphorylisierung) wurden im Rahmen des Projektes weiter untersucht. Die initiale Bildung eines Wachstumskegels als Voraussetzung für Regeneration findet nur auf dem Extrazellulärmatrixprotein Laminin-1 statt. Es wurden deshalb die lamininbindenden Integrine (alpha6beta1) charakterisiert. Alpha6 wird sehr schnell nach dem Kontakt des Explantates mit Laminin exprimiert, während Antikörper gegen das Molekül das axonale Wachstum blockieren und die Fasern zur Desintegration zwingen. Dieser Effekt ist verstärkt durch die Zugabe von Anti-beta-1-Antikörpern. Kontrollen mit Antikörpern gegen das nichtneuronale alpha5 Integrin zeigten keine Effekte. Diese Versuche, die ebenfalls mit Zeitrafferaufnahmen durchgeführt wurden, weisen auf die essentielle Rolle von spezifischen Rezeptoren für die axonale Elongation hin.

Das dritte Ziel war die Identifizierung von regenerationsspezifischen Proteinen in 2D-Gelen und anschließenden Sequenzierung. Aus der kartierten Retina der Ratte und des Affen wurden kalziumregulierende Proteine identifiziert, deren Rolle bei der axonalen Regeneration weiter untersucht wird. Insbesondere wird auf dem Transkriptionsfaktor HMGB-1 hingewiesen, der bei der Regeneration herunterreguliert wird. Durch Immunhistochemie konnte HMGB-1 in den Ganglienzellen lokalisiert werden. Somit konnte nachgewiesen werden, dass für die axonale Regeneration sowohl Rezeptoren für Extrazellulärmatrixproteine, als auch Überlebensfaktoren, als auch Transkriptionsfaktoren essentiell sind. Die Projekte wurden planmäßig innerhalb der Förderphase abgeschlossen.

Drittmittelgeber:

Bundesminister für Bildung, Forschung und Technologie + IZKF Münster

Beteiligter Wissenschaftler:

Univ.-Prof. Dr.med. Dr. rer.nat. Solon Thanos

Veröffentlichungen:

Pavlidis M, Stupp T, Naskar R, Cengiz C, Thanos S (2003) Retinal ganglion cells resistant to advanced glaucoma: a postmortem study of human retinas with the carbocyanine dye DiI. Invest Ophthalmol Vis Sci 44: 5196 - 5205.

Thanos S, Naskar R (2004) Correlation between retinal ganglion cell death and chronically developing inherited glaucoma in a new rat mutant. Exp Eye Res 79: 119 - 129.

Thanos S, Puttmann S, Naskar R, Rose K, Langkamp-Flock M, Paulus W (2004) Potential role of Pax-2 in retinal axon navigation through the chick optic nerve stalk and optic chiasm. J Neurobiol 59: 8 - 23.

Stupp T, Thanos S (2005) Can lenticular factors improve the posttrauma fate of neurons? Prog Retin Eye Res 24: 241 - 257.

 

Zurückblättern

 Diese Seite:  :: Seite drucken   :: Seite empfehlen   :: Seite kommentieren

© 2005 Universität Münster - Dezernat 6.3. + Forschungsberichte

   :: Seitenanfang Seitenanfang

© Universität Münster
Schlossplatz 2 · 48149 Münster
Tel.: +49 251 83-0 · Fax: +49 (251) 83-3 20 90
E-Mail: verwaltung@uni-muenster.de