Zell- und Molekularbiologische Grundlagen der Entzündung Proteasevariabilität bei Porphyromonas gingivalis
Porphyromonas gingivalis ist als einer der hauptpathogenen Keime an der entzündlichen Destruktion des Zahnhalteapparates im Verlauf einer Parodontitis
beteiligt. Für die hohe Virulenz von P. gingivalis wird u. a. dessen komplexes proteolytisches System verantwortlich gemacht. Erste Untersuchungen zeigten,
dass innnerhalb dieses Systems eine hohe genetische Heterogenität besteht, deren Auswirkungen nicht bekannt sind. Ziel des Projektes war es daher, die Art und
Häufigkeit von Mutationen in ausgewählten Protease-kodierenden Genen (pepO, kgp, rgp1, rgp2, tpr und prtT) mittels
direkter Sequenzierung von PCR-Produkten zu untersuchen. Die Templates stammen aus klinischen P. gingivalis Isolaten, die im Rahmen der innerhalb dieses
Projektes initiierten Longitudinalstudie gewonnen wurden. Im Rahmen dieser Longitudinalstudie wurden bisher über 250 Patienten vor und nach Therapie
genauestens klinisch und mikrobiologisch untersucht. Dieser umfassende Datenbestand ermöglichte es, die gefundenen Sequenz-variationen innerhalb der P. gingivalis Proteasegene mit den klinischen Parametern der Patienten zu korrelieren, sowohl in Bezug auf Ausprägung und Schwere der Erkrankung bei
Diagnosestellung, als auch auf die Krankheitsentwicklung unter Therapie über die folgenden Jahre. Bisher wurden hierzu folgende Ergebnisse erzielt:
- Sequenzanalyse proteasecodierender Gene von P. gingivalis und Prävalenz spezifischer P. gingvalis Genotypen bei unterschiedlichen Formen der Parodontitis
- Entzündungsregulation bei Parodontitis
Neben P. gingivalis assoziierten Faktoren könnte auch eine gegen P. gingivalis unzureichende oder überschießende
Immunabwehr für die klinisch zu beobachtende individuell unterschiedliche Progredienz P. gingivalis-assoziierter Parodontitiden verantwortlich sein. Die
bisher durchgeführte aufwendige Probenentnahmestrategie hat zur Erstellung einer DNA- und Gewebebank sowie einer autologen Stammsammlung geführt.
Bisher konnten etwa 250 Patienten mit aggressiver und chronischer Parodontitis verschiedenster Schweregrade für diese Studie rekrutiert werden. Etwa 160
Patienten befinden sich nach Abschluss der konservativen und chirurgischen Parodontitistherapie (Phase I-V der Studie) in der Phase der unterstützenden
Parodontitistherapie. Etwa 140 Gewebeproben der Studienpatienten (im Rahmen medizinisch indizierter chirurgischer Massnahmen entnommen) wurden mittlerweile
für die Expressionsanalysen asserviert.
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