Neurotraumatologie
Hyperbare Oxygenierung beim schweren Schädel-Hirn-Trauma
Sekundäre Hirnschäden nach einem schweren Schädel-Hirntrauma (SHT) sind im
Wesentlichen die Konsequenz eines globalen bzw. regionalen zerebralen Sauerstoffmangels und meist Initiator
einer irreversiblen Schädigungskaskade. Es bestehen Hinweise auf eine Reduktion der
Sekundärschäden durch die klinische Anwendung der hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO).
Aufgrund weniger und untereinander nicht vergleichbarer klinischer Studien sind diese jedoch keineswegs
gesichert. Insbesondere besteht Unklarheit über den Zeitpunkt und die Dosierung der HBO.
Tierexperimentelle Daten, die bisher ausschließlich an Nagetieren erhoben wurden, erschweren aufgrund
wenig realistischer Traumamechanismen eine Übertragbarkeit der Ergebnisse. Aufgabe dieser
Untersuchung ist es, an einem von uns etablierten realitätsnahen Modell des SHT, die akute Wirkung
durch verschiedene HBO-Dosierungen auf intensivmedizinisch relevante intrazerebrale Parameter (Hirndruck,
Hirndurchblutung, regionale Sauerstoffversorgung, intersitielle Aminosäurekonzentration) zu
untersuchen. Die Hirnschäden in den HBO- und Kontrollgruppen werden histologisch quantifiziert und
der Grad der inkraftgesetzten Schädigungskaskade (Apoptose) quantifiziert. Um das Modell
möglichst realistisch zu gestalten werden die in der klinischen Versorgung üblichen Zeiten
(Rettungsphase, Transportphase, Diagnostikphase) immitiert. Ziel der Untersuchung ist die Klärung,
inwieweit die adjuvante HBO-Therapie in der Akutversorgung des isolierten SHT zu einer Reduktion
sekundärer Hirnschäden führt.
Projektdauer:
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