Klinische Radiologie
Neuromedizin
Im Forschungsschwerpunkt Neuromedizin wurden folgende Themenschwerpunkte bearbeitet:
- konzeptionelle
Untersuchungen zum Nachweis zerebraler Ischämien,
- methodische Untersuchungen
zur Detektion von Dissektionen der supraaortalen Gefäße
- Bildgebung
von intrakraniellen Blutungen bei hohen Feldstärken
- fMRI beim postoperativen
Schmerz, und zur auditorischen Reizverarbeitung
- MRS und fMRI bei psychiatrischen
Erkrankungen.
Das zwischenzeitlich am UKM etablierte multimodale Schlaganfallskonzept wurde im Hinblick auf seinen prädiktiven Wert für die spätere
Infarktgröße und die Therapiestratefizierung evaluiert.
In Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut
für Arteriosklerosefoschung (LIFA) wurde die MR-tomographische und MR-angiographische Detektion von Dissektionen der hirnversorgenden Gefäße
als häufige Ursache des Schlaganfalls bei jüngeren Erwachsenen bei Magnetfeldstärken von 1,5 und 3,0 T prospektiv evaluiert. Der
Einsatz von Hochfeldsystemen (3 T) ermöglichte aufgrund einer Steigerung der Resonanzsignalstärke um den Faktor zwei gegenüber den
routinemäßig eingesetzten 1,5 T-Systemen eine höhere örtliche und zeitliche Auflösung mit entsprechenden Verbesserungen der
Bildqualität und dementsprechend überlegener Diagnosestellung.
Im Rahmen klinischer
Vergleichsstudien wurde die Sensitivität zur Detektion und Beurteilung von Eisenablagerungen im Gehirn von Gesunden bei 1,5 und 3,0 T
untersucht. In einer weiterführenden Studie bei Patienten mit einer intrakraniellen Blutung (ICB) konnten feldstärkeabhängige Unterschiede im
Signalverhalten der ICB in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der initialen Einblutung nachgewiesen werden.
Schmerz als multidimensionales Ereignis mit Beteiligung
einer Vielzahl von neuronalen Strukturen wurde mittels fMRT zur Detektion von Hirnarealen, die während und nach einer experimentell induzierten operativen
Schnittverletzung aktiviert werden, charakterisiert. Mit einem standardisierten Inzisionsmodell liessen sich in der fMRT unterschiedliche Hirnareale identifizieren, die bei
evozierten und nicht-evozierten postoperativen Schmerzen eine Rolle spielen.
Auditorische
Reizverarbeitung, hier insbesondere Habituation (verminderte Reizantwort bei langandauernden wiederholten Reizen) wurde bei Gesunden und deren Dysfunktion bei
depressiven Patienten vor und nach antidepressiver Behandlung (Elektrokrampftherapie, EKT) mittels fMRT untersucht. Dabei wurden verschiedene auditorische
Paradigmen entwickelt (gepulste Sinustöne, Silben und Musik) und spezielle Untersuchungstechniken zur Darstellung des auditorischen Cortex optimiert und
charakterisiert.
Der Einfluss von EKT
bei depressiven Patienten vor und nach Behandlung wurde mittels MR-Spektroskopie (MRS) untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass vor allem frontale Hirngebiete, das
anteriore Cingulum und die Amygdala bei der Pathophysiologie von Depressionen eine wichtige Rolle spielen. Vor allem der exzitatorische Neurotransmitter Glutamat,
der bei Patienten im Vergleich zu Gesunden vor Therapie erniedrigt ist, normalisierte sich bei erfolgreicher Behandlung.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Kooperationen:
Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung
an der Universität Münster (Prof. Dr. Assmann), Klinik und Poliklinik für Neurologie (PD Dr. Kuhlenbäumer, Prof. Dr. E.B.
Ringelstein), Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin (PD Dr. Pogatzki, Prof. H. Van Aken), Klinik und
Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (PD Engelien, PD Michael, Prof. V. Arolt), Institut für klinische Psychologie (Direktor: Prof. Rist), Philips
Medical Systems (Hamburg)
Veröffentlichungen:
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