Klinische und experimentelle Intensivmedizin - Prävention der Multiorgandysfunktion
Lungenwasser-gesteuerte Volumentherapie zur Optimierung der kardiovaskulären Funktion bei
Hypovolämie und Lungenödem
Einerseits ist eine angemessene Volumentherapie generell ein wichtiger Bestandteil der hämodynamischen
Therapie. Anderseits ist Volumenrestriktion eine Komponente
der Behandlung von Patienten mit Lungenversagen. Der Grund dafür ist die Vorstellung, durch "zu viel"
Flüssigkeitszufuhr bei gestörter pulmonaler
Schrankenfunktion das Lungenödem, welches häufig Bestandteil eines Lungenversagens ist, zu
verstärken und damit die Oxygenierung zu verschlechtern.
Hierbei ist zu berücksichtigen, daß die Haupttodesursache bei Patienten mit Lungenversagen nicht die
gestörte Oxygenierung des Blutes ist, sondern das
Multiorganversagen.
Unsere Arbeitsgruppe
konnte zeigen, daß die Permeabilitätsstörungen in der Lunge bei experimenteller Sepsis von
phasischem Charakter sind (1). Auch bei Patienten gibt es
Hinweise darauf, daß das klinisch präsente Lungenversagen nicht immer mit einer gestörten
Schrankenfunktion assoziiert sein muß. Es gilt daher,
solche Patienten zu identifizieren, die trotz gestörter Oxygenierung kein Lungenödem haben oder bei
denen selbst bei Vorhandensein eines Lungenödems
keine Schrankenstörung mehr besteht. Zu diesem Zweck wird von unserer Arbeitsgruppe das Monitoring des
extravaskulären Lungenwassers bei Intensivpatienten
konsiliarisch betreut. Bei Patienten mit drohender
Multiorgandysfunktion, bei denen gleichzeitig eine Hypovolämie und eine respiratorische Insuffizienz mit
Verdacht auf Lungenödem bestehen, wird unter
Monitoring des extravaskulären Lungenwassers eine Volumentherapie zur Kreislaufstabilisierung vorgenommen.
Auch bei Lungenödem zur Verhinderung eines
Multiorganversagens Volumentherapie durchzuführen; und zwar unter Monitoring ihrer Auswirkungen auf den
Grad des Lungenödems, ist ein neuer, in unserer
Klinik erarbeiteter Ansatz (2).
Beteiligte Wissenschaftler:
Kooperationen:
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