Klinische Kardioanästhesie / Immungenetische Prädisposition
Tumorerkrankungen nach Herztransplantationen
Hintergrund:
Bis zu 30% der organtransplantierten Patienten entwickeln Präkanzerosen und maligne Tumoren,
insbesondere der Haut. Alle Patienten (n=241), die sich
zwischen 1990 und 2000 einer Herztransplantation unterzogen, wurden hinsichtlich Tumorerkrankungen evaluiert; alle
im September 1999 noch lebenden Patienten wurden
dermatologisch untersucht (n=156).
Ergebnisse:
Innerhalb
des Nachbeobachtungszeitraums von durchschnittlich 4,98 Jahren traten bei 28 Patienten maligne Tumoren auf, die
Haut war mit 64% (n=18) am häufigsten
betroffen. 18% (n=5) der Tumoren fanden sich im Urogenitaltrakt, 7% (n=2) im Bronchialsystem,
7% (n=2) im Gastrointestinaltrakt sowie 4% (n=1)
Mammakarzinome. Im Vergleich mit dem Gesamtkollektiv aller transplantierten Patienten, die kein Tumorleiden
entwickelten, zeigte sich, dass die Tumorpatienten älter
waren (59,5±5 Jahre vs. 49,8±14,7 Jahre, p=0,00027). Die HLA-Kompatibilität, die
Induktionsbehandlung sowie die Art, Dosis und Höhe der
Serumspiegel der verwendeten Immunsuppressiva und die Häufigkeit der Abstoßungsbehandlungen
schienen keinen Einfluss zu haben (p=n. s.). Unsere
Untersuchungen zeigen, dass das Tumorrisiko nach Herztransplantation mindestens verdoppelt ist. Aufgrund der hohen
Inzidenz von Hauttumoren sollte insbesondere ein
regelmäßiges dermatologisches Screening durchgeführt werden.
Beteiligter Wissenschaftler:
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