Spieltheorie
Bargaining Problems
Viele ökonomische Situationen sind als Verhandlungsprobeme interpretierbar, in denen entschieden werden muss, wie die Gewinne (oder Verluste) aus
wirtschaftlichen Entscheidungen auf einzelne Mitglieder einer Gruppe von Akteuren aufgeteilt werden sollen. Die so genannte axiomatische Verhandlungstheorie stellt
zur Lösung derartiger Verhandlungsprobleme auf bestimmte normative Anforderungen ab, die die Aufteilungsregel erfüllen soll. Im Unterschied dazu
schlagen wir in diesem Projekt vor, Verhandlungslösungen so zu wählen, dass ihre Ergebnisse möglichst weit entfernt von einem unattraktiven
Referenzpunkt (z.B. dem Ergebnis bei Scheitern der Verhandlungen) liegen bzw. einem attraktiven (aber leider nicht erreichbaren) Idealergebnis möglichst nahe
kommen. Verhandlungslösungen, die bezüglich eines geeignet zu wählenden Abstandsmaßes zu einem solchen minimalen bzw. maximalen
Abstand von einem idealen bzw. von einem unerwünschten Referenzpunkt führen, nennen wir optimale Kompromisse oder "metrisch rationalisierbar".
Wir zeigen zunächst, dass viele häufig
gebrauchte Verhandlungslösungen in der Tat als optimale Kompromisse interpretierbar sind. Wir schlagen sodann vor, Verhandlungslösungen normativ auf
Abstandsmaße (d.h. auf die Art, wie Differenzen zwischen verschiedenen Verteilungsergebnissen erfasst und bewertet werden sollten) zurückzuführen.
Mit diesem Ansatz charakterisieren wir vollständig die Klasse optimaler Kompromisse, die auf so genannten p-Normen beruht und die z.B. die utilitaristische
Verhandlungslösung enthält. Abschließend präsentieren wir einige hinreichende Bedingungen dafür, dass eine
Verhandlungslösung einen optimalen Kompromiss darstellt.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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