Institutionenökonomische Analysen
Organisation der Arbeitsvermittlung - eine institutionenökonomische Analyse
Die vergangenen zwei Jahre stehen im Zeichen weitreichender Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt. Nach den Skandalen um geschönte
Vermittlungsstatistiken bei der Bundesagentur (damals Bundesanstalt) für Arbeit im Februar 2002 und im Zuge der auf dem angespannten Arbeitsmarkt immer
deutlicher hervortretenden Vermittlungsschwierigkeiten von Arbeitsuchenden in geeignete Arbeitsplätze haben die Bestrebungen zugenommen, einen
wettbewerblichen und konkurrenzfähigen Markt für Arbeitsvermittlung zu etablieren. War bereits 1994 mit der Liberalisierung des Arbeitsvermittlungswesens
der Grundstein für einen solchen Markt gelegt, wurden jedoch erst in jüngster Zeit Maßnahmen diskutiert und beschlossen, welche zu einer
tatsächlichen Konkurrenzfähigkeit der Arbeitsvermittlungsorganisationen führen. Ausschlaggebend hierbei ist eine Reorganisation der Bundesagentur
für Arbeit.
Das erste Ziel der Dissertation ist eine umfassende theoretische Untersuchung von Arbeitsvermittlungsorganisationen. Es wird mit Hilfe der Theorien der Neuen
Institutionenökonomik und des Marktversagens hergeleitet, warum Arbeitsvermittlungsorganisationen als Instrument der Arbeitsplatz- bzw. Mitarbeitersuche
sinnvoll sind und weshalb bei der Arbeitsvermittlung die marktliche Regelung über private oder teilweise private Vermittlungsorganisationen der hierarchischen
öffentlichen Vermittlungslösung grundsätzlich vorzuziehen ist.
Das zweite Ziel der Dissertation ist es, Verbesserungsvorschläge für den deutschen Vermittlungsmarkt zu generieren. Hierzu werden das fortschrittliche
australische Vermittlungssystem beschrieben, Erfahrungen aus der dortigen Vermittlungspraxis analysiert und im Anschluss Handlungsempfehlungen für eine
grundlegende Reform des deutschen Systems und der Bundesagentur für Arbeit gegeben.
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