Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Institut für Wirtschaftsinformatik

Forschen

Druckkopf Universität Münster
Logo Universität Münster
A–Z Suchen
 
Startseite Universität Münster

Forschungsbericht
2003 - 2004

 

 
Inhaltsverzeichnis
 
Evangelisch-Theologische Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Wirtschafts- wissenschaftliche Fakultät
Medizinische Fakultät
Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften
Psychologie und Sportwissenschaft
Geschichte / Philosophie
Philologie
Mathematik und Informatik
Physik
Chemie und Pharmazie

Biologie

Geowissenschaften
Forschungszentren
Sonderforschungsbereiche
Graduiertenkollegs
Forschergruppen
Zentrale Betriebseinheiten
 

Startseite

Kontakt

Impressum

 

Institut für Wirtschaftsinformatik

Tel. (0251) 83-38100
Fax: (0251) 83-38109
e-mail: LS-IS-SEK@uni-muenster.de
www: www.wi.uni-muenster.de/institut/
Leonardo-Campus 3
48149 Münster
Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Jörg Becker

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
 zurück    weiter

Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Controlling (Prof. Dr. Heinz Lothar Grob)
Verteilte Referenzmodellierung (VRM)

 

Mit Referenzmodellen wird angestrebt, vorbildliche Modellinhalte derart zu konstruieren, dass sie in Konstruktionsprozessen von Anwendungsmodellen wieder verwendet werden können. Da heutzutage jedoch kaum Referenzmodelle vorliegen, die diesem Anspruch gerecht werden, sind am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Controlling Verbesserungspotenziale der Referenzmodellierung untersucht worden. Den Ausgangspunkt bildete die Schaffung theoretischer Grundlagen zur Gestaltung von Konstruktionsprozessen, vor deren Hintergrund der State-of-the-Art der Referenzmodellierung untersucht wurde. Im Zuge der Untersuchungen sind einige grundsätzliche Erkenntnisansätze sowie Gestaltungsstrategien sichtbar geworden: Die geringe Akzeptanz der Referenzmodelle erklärt sich zu einem großen Teil dadurch, dass bislang eine zu enge Sicht auf die Gestaltung ihrer Konstruktionsprozesse eingenommen wird. Arbeiten beschränken sich auf Beiträge zu methodenbezogenen Aspekten, während die Verwendung der Modelle auf pragmatischer Ebene fehlschlägt. Durch die Ausweitung dieser Sicht, vor allem auf organisationsbezogene Aspekte, werden wesentliche Verbesserungspotenziale durch eine Verteilung der Konstruktionsprozesse aufgezeigt. Eine solche Gestaltung folgt der Vorstellung, relevante Interessengruppen von Referenzmodellen durch Austausch- und Diskursprozesse kontinuierlich in die Entwicklung einzubeziehen, sodass ein bewährter Bestand an Modellen erzeugt und evolutionär an neue Anforderungen angepasst werden kann. Innovative Ansätze des Open Source und Component Based Software Engineering belegen das Erfolgspotenzial derartiger Gestaltungen, zeigen jedoch zugleich kritische Anforderungen an die Prozessgestaltung auf. Zur Erschließung dieser Potenziale ist ein Forschungsprojekt zur Verteilten Referenzmodellierung (VRM) initiiert worden.

Im Projekt VRM werden Gestaltungsbeiträge zur Verteilung von Konstruktionsprozessen entwickelt, die mehrere Aspekte der Prozessgestaltung betreffen:

  1. Organisationsbezogener Aspekt: Untersucht wird die Wirkung alternativer institutioneller Arrangements auf die Modellqualität. Als Organisationsformen, die gleichzeitig eine für die Verteilung wünschenswerte Flexibilität sowie eine für die gemeinsame Konstruktion förderliche Stabilität des Verbunds bieten, werden Netzwerkkonfigurationen entwickelt.
  2. Technologiebezogener Aspekt: Zur Abwicklung der Koordinationsprozesse zwischen den verteilten Akteuren werden Forschungen zu informations- und kommunikationstechnischen Plattformen angestellt. Da bislang keine adäquaten Systeme verfügbar sind, wird im Projekt eine innovative Virtual Community-Plattform für die VRM entwickelt. Ein Prototyp ist im Internet unter www.referenzmodelle.de erreichbar.
  3. Modellbezogener Aspekt: Um die verteilte Konstruktion der Modelle zu ermöglichen, werden geeignete Modellstrukturen erarbeitet, die z. B. die Austauschbarkeit der Modelle begünstigen. In Anlehnung an die Softwareentwicklung ist das Strukturmuster der Referenzmodellkomponente erarbeitet worden, das sowohl eine konfigurative als auch eine komponentenorientierte Referenzmodellierung nach dem Baukasten- und Plug&Play-Prinzip ermöglicht.
  4. Methodenbezogener Aspekt: Die innovativen Gestaltungsansätze werden über Regeln integriert, die Vorgehensweisen und Darstellungsformen der Referenzmodellierung betreffen. Hervorzuheben ist ein Vorgehensmodell zur verteilten Konstruktion von Referenzmodellen, das als Leitfaden für die praktische Umsetzung des Konzepts dient.
  5. Beteiligte Wissenschaftler:

    Prof. Dr. Heinz Lothar Grob, Dr. Jan vom Brocke, Dipl.-Kfm. Christian Buddendick

    Veröffentlichungen:

    Brocke, J. vom, Internetgestützte Referenzmodellierung, State-of-the-Art und Entwicklungsperspektiven. In: Wirtschaftsinformatik 46 (2004) 5, S. 390-404.

    Brocke, J. vom, Multi-Channel Learning, Ein Referenzmodell zur Entwicklung individueller E-Learning-Systeme, in: Proceedings der 12. Leipziger Informatik-Tage, Von e-Learning bis e-Payment 2004, Hrsg.: K.-P. Fähnrich, K. P. Jantke, W. S. Wittig, Berlin 2004, S. 245-254.

    Brocke, J. vom, Verteilte Referenzmodellierung. Gestaltung multipersoneller Konstruktionsprozesse, in: Lecture Notes in Informatics, Informatik 2003, Innovative Informatikanwendungen, Band 1, Beiträge der Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) 29.September - 2. Oktober 2003 in Frankfurt am Main, Hrsg.: K. Dittrich, W. König, A. Oberweis, K. Rannenberg, W. Wahlster, Bonn 2003, S. 238-242.

    Brocke, J. vom, Referenzmodellierung, Gestaltung und Verteilung von Konstruktionsprozessen, Berlin 2003.

    Brocke, J. vom, Buddendick, C., Konstruktionstechniken für die Referenzmodellierung. Systematisierung, Sprachgestaltung und Werkzeugunterstützung. In: Referenzmodellierung. Grundlagen, Techniken und domänenbezogene Anwendung, Hrsg.: J. Becker, P. Delfmann, Heidelberg 2004, zugl. Proceedings der 8. Fachtagung Referenzmodellierung.

    Brocke, J. vom, Buddendick, C., Organisationsformen in der Referenzmodellierung - Forschungsbedarf und Gestaltungsempfehlungen auf Basis der Transaktionskostentheorie. In: Wirtschaftsinformatik 46 (2004) 5, S. 341-352.

    Grob, H. L., Brocke, J. vom, Referenzmodelle für E-Learning-Systeme. Konzeption und Anwendung für die Produktionswirtschaft. In: Entwicklungen im Produktionsmanagement, Hrsg.: H. Corsten, A. Brassler, München 2004, S. 43-62.

 

Zurückblättern

 Diese Seite:  :: Seite drucken   :: Seite empfehlen   :: Seite kommentieren

© 2005 Universität Münster - Dezernat 6.3. + Forschungsberichte

   :: Seitenanfang Seitenanfang

© Universität Münster
Schlossplatz 2 · 48149 Münster
Tel.: +49 251 83-0 · Fax: +49 (251) 83-3 20 90
E-Mail: verwaltung@uni-muenster.de